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Die Reaktionen zur Russland-Sperre für Olympia 2018: "Klares Signal für sauberen Sport"

VonSID

Update 05/12/2017 um 23:59 GMT+1 Uhr

Bei seiner Entscheidung in Lausanne verkündete das IOC den Ausschluss des russischen Teams für die Olympischen Spiele 2018 in PyeongChang (9. bis 25. Februar). Einzelne "saubere" Athleten dürfen allerdings unter neutraler Flagge starten. "Das ist ein guter Tag für den Weltsport und ein guter Tag für den deutschen Sport.", kommentierte Alfons Hörmann die Entscheiudung. Die Reaktionen im Überblick:

2018 Pyeongchang Winter Olympics logo is seen during ISU Four Continents Figure Skating Championships - Gangneung -Test Event For PyeongChang 2018 at Gangneung Ice Arena on February 16, 2017 in Gangneung, South Korea.

Fotocredit: Getty Images

Thomas Bach (IOC-Präsident): "Der Bericht von Samuel Schmid stellt einen noch nie dagewesenen Angriff auf die Integrität des Sports und der Olympischen Spiele dar. Die IOC Exekutive hat nun entsprechende Sanktionen verhängt. Gleichzeitig will die Exekutive saubere Athleten schützen. Diese Entscheidung soll den Abschluss eines tragischen Doping-Kapitels bringen und der Katalysator für einen neuen, härteten Dopingkampf sein."
Alfons Hörmann (Präsident Deutscher Olympischer Sportbund): "Das ist ein guter Tag für den Weltsport und ein guter Tag für den deutschen Sport. Es ist eine sehr ausgewogene Entscheidung. Auf der einen Seite drakonische Strafen für die Strippenzieher, auf der anderen Seite die Wahrung der Rechte der hoffentlich sauberen individuellen Athleten. Wir können nur hoffen, dass nun eine sehr präzise Kontrolle folgt. Der heutige Tag wird ein historischer sein. Mit den Beschlüssen ist Thomas Bach in die Grenzbereiche vorgestoßen, was möglich ist."
Craig Reedie (Präsident Welt-Anti-Doping-Agentur WADA): "Die WADA ist der Ansicht, dass das IOC eine informationsbasierte Entscheidung getroffen hat, Russland für seine Beteiligung an institutionalisierten Manipulationen des Dopingkontrollprozesses vor, während und nach den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi zu sanktionieren. Die Agentur begrüßt auch die Entscheidung, ein Gremium einzurichten, das Kriterien für die Aufnahme russischer Athleten unter einer neutralen Flagge festlegen wird. Es muss bewiesen werden, dass diese Athleten nicht in das institutionalisierte System verwickelt waren. Wir sind bestrebt, in dieser Hinsicht mit anderen Interessengruppen zusammenzuarbeiten."
Alexander Schukow (NOK-Präsident Russlands, seit Dienstag suspendiertes IOC-Mitglied): "Wir müssen diese Entscheidung diskutieren." (Auf die Frage, ob Russland an den Winterspielen in Pyeongchang teilnehmen wird)
Alexander Subkow (Präsident des russischen Bob- und Rodelverbandes, suspendierter Doppel-Olympiasieger von Sotschi): "Das ist ein Schlag in die Magengrube."
Jim Walden (Anwalt des Whistleblowers Grigorij Rodtschenkow): "Die heutige Entscheidung des IOC sendet eine mächtige Botschaft, dass es staatlich gesponserten Betrug durch irgendeine Nation nicht toleriert. Wie die Welt sehen konnte, hat Dr. Rodtschenkow glaubwürdige und unwiderlegbare Beweise für das russische staatsunterstützte Dopingsystem geliefert, das letztlich vom damaligen Sportminister Witali Mutko und anderen hochrangigen Personen der Regierung überwacht und finanziert wurde."
Andrea Gotzmann (Vorstandsvorsitzende Nationale Anti Doping Agentur): "Die Entscheidung ist ein klares Signal für den sauberen Sport. Das IOC hat umfangreiche Maßnahmen erarbeitet. Die Entscheidung stellt einen Wendepunkt mit einer deutlichen Aussage des IOC für faire Wettbewerbe dar: Doping wird nicht toleriert. Von Zufriedenheit kann man aber nicht sprechen. Es ist traurig, dass eine solche Entscheidung notwendig war. Wir müssen unsere Arbeit nun noch weiter intensivieren für die Chancengleichheit aller Athletinnen und Athleten."
Travis Tygert (Vorsitzender der US-Anti-Doping-Agentur): "Heute hat das IOC auf die gehört, die es am meisten betrifft - und die sauberen Athleten haben einen bedeutenden Sieg errungen. Während es ein trauriger Tag durch den Schaden ist, den die Werte der Spiele genommen haben, berücksichtigt die heutige Entscheidung die Macht der sauberen Athleten und die Prinzipien des Fair Play."
Scott Blackmun (Präsident des nationalen olympischen Komitees der USA): "Das IOC hat eine starke und prinzipientreue Entscheidung getroffen. Es gab keine perfekten Optionen, aber diese Entscheidung macht es unwahrscheinlicher, dass so etwas jemals wieder passiert. Nun ist es Zeit, in Richtung Pyeongchang zu blicken."
Ines Geipel (Vorsitzende des Dopingopfer Hilfeverein): "Putin und die Russen sind längst zu wichtig für den olympischen Sport, als dass bei allem Betrug eine konsequente Entscheidung drin gewesen wäre. Aber die Entscheidung stinkt und ist nichts anderes als vorsätzliche Hintertürpolitik. Die Logik des neutralen Deals wird die Russen befrieden, aber die olympische Bewegung einmal mehr zum Variete machen. Ein peinliches Spiel. Olympia als Etikettenschwindel par excellence."
Silke Kassner (DOSB-Athletenkommission): "Wir finden den Ausschluss Russlands und die drakonische Bestrafung des IOC vollkommen richtig. Russland hat systematisch betrogen, aber wenn Athleten nachweisen können, dass sie sich in den vergangenen Monaten und Jahren aus dem System herausbewegt haben und die Entscheidung über ein Startrecht transparent und nachvollziehbar getroffen wird, dann sollen diese Sportler in Pyeongchang auch unbedingt starten."
Claudia Bokel (ehemalige IOC-Athletensprecherin, heute Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes): "Ich bin nicht sicher, wie ich mich jetzt fühlen soll. Es war ein langer, harter Kampf mit Beckie Scott (WADA-Athletensprecherin, d. Red) und anderen. Es zeigt, dass es nötig ist, für eine gute Sache zu kämpfen, egal, wie hart es ist und wie lange es dauert."
Michael Ilgner (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe): "So wie wir es auf den ersten Blick verstehen, ist die Entscheidung ein erster Schritt in die richtige Richtung, auch wenn noch deutlichere Maßnahmen vorstellbar waren. Nun müssen weitere Schritte folgen, um die internationalen Anti-Dopingbestimmungen auch flächendeckend durchzusetzen und verlorengegangenes Vertrauen wiederherzustellen. Es muss erkennbar bleiben, dass das IOC aktiv für seine Werte kämpft. Für saubere Athleten kann so die Hoffnung wieder steigen, sich in Pyeongchang mit fairen Konkurrenten zu messen."
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