Suspendierung aufgehoben: WADA nimmt russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wieder auf

VonSID

Update 20/09/2018 um 19:41 GMT+2 Uhr

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wie erwartet wieder aufgenommen. Den entsprechenden und kritisierten Beschluss der Exekutive gab die WADA nach ihrer Sitzung bekannt. "Heute hat das Exekutivkomitee der WADA mit großer Mehrheit entschieden, die RUSADA unter strikten Voraussetzungen wieder aufzunehmen", teilte WADA-Chef Craig Reedie mit.

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Fotocredit: SID

Die Exekutive soll mit 9:2 Stimmen für eine Wiederaufnahme gestimmt haben.
"Die Entscheidung ist verbunden mit einem klaren Zeitplan, nach dem der WADA Zugang zum Moskauer Anti-Doping-Labor und den darin vorhandenen Proben gewährt werden muss", führte Reedie aus. Sollte dieser Zeitplan nicht eingehalten werden, würde es die Exekutive unterstützen, die RUSADA wieder zu suspendieren.
Auf Unverständnis stieß die Entscheidung bei der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA). Deren Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann erklärte: "Die Entscheidung der WADA, die RUSADA zum jetzigen Zeitpunkt als compliant, also regelkonform arbeitend, einzustufen, ist ein herber Rückschlag für uns. Die Entscheidung setzt ein falsches Signal."
Weiter sagte Gotzmann:
Das Vertrauen in die WADA ist massiv erschüttert. Die Vision von einem unabhängigen Regelungsgeber ist mit der heutigen Entscheidung des WADA-Exekutiv-Komitees zerstört worden.
Vorausgegangen war der WADA-Entscheidung ein Vorschlag des unabhängigen Compliance-Prüfungskomitees CRC, das für die Aufhebung der seit November 2015 geltenden Sanktionen plädiert hatte. Wegen der Suspendierung waren russische Leichtathleten und Behindertensportler aus ihren Weltverbänden IAAF beziehungsweise IPC ausgeschlossen. Sie durften 2016 nicht an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Russland, das bei den Winterspielen 2018 wegen des Staatsdopingskandals nicht unter eigener Flagge starten durfte, unmittelbar nach den Wettkämpfen in Pyeongchang ohne Auflagen wieder mit allen Rechten ausgestattet. Internationales Olympisches Komitee (IOC):
Wir nehmen das Votum der WADA-Exekutive, das gleichermaßen von Regierungsmitgliedern und Sportfunktionären getroffen wurde, zur Kenntnis. Es folgt der Empfehlung des unabhängigen Compliance-Prüfungsausschusses.
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