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Paralympics: Birgit Kober will in Rio de Janeiro Gold im Kugelstoßen

VonSID

Publiziert 16/09/2016 um 11:54 GMT+2 Uhr

Werferin Birgit Kober will am Samstag in Rio de Janeiro ihr drittes paralympisches Gold gewinnen. Bei den Paralympics in London 2012 hatte die Münchnerin bereits Gold in den Disziplinen Kugelstoßen und Speerwurf geholt. Die Umstände sind diesmal jedoch nicht besonders vielversprechend.

Birgit Kober

Fotocredit: Eurosport

Auf die Unterstützung ihrer beiden neuen Fans und Freundinnen muss Birgit Kober leider verzichten. Die Doppel-Paralympics-Siegerin von London 2012 und das Aktionsbündnis "Rio bewegt. Uns" wollten die Schwestern Keyla (11) und Tharciane (12) ins Olympia-Stadion einladen – doch sie bekamen leider keine Tickets mehr.

Von Favela-Besuch beeindruckt

Bei einem Favela-Besuch Kobers in der vergangenen Woche hatten sie sich angefreundet. Die Schwestern stützten Kober beim Bergaufgehen, fuhren Probe in ihrem Rollstuhl und freuten sich ausgelassen über Autogrammkarten. Den Kugelstoß-Wettkampf des Star-Besuchs, der danach beeindruckt von "unseren Mini-Problemchen in Deutschland" sprach, werden die beiden nun bei ihrer Tante schauen. Die hat wenigstens einen Fernseher.
"Es wäre cool gewesen, wenn sie hätten kommen können", sagte Kober traurig dem "SID": "Aber einen Strandbesuch für die Kids bekommen wir auf jeden Fall organisiert." Für sie sei nach dem einschneidenden und prägenden Favela-Besuch, den sie selbst organisiert hatte, klar, "dass ich dieses Projekt auf jeden Fall weiter unterstützen will."
Die 45 Jahre alte Münchnerin Kober, die für Bayer Leverkusen startet, sorgt stets für andere. Dabei hatte sie in der unmittelbaren Vorbereitung auf ihre zweiten Paralympics durchaus auch eigene Sorgen. Gesundheitlich war die Kämpferin, deren Ataxie durch einen Behandlungsfehler hervorgerufen wurde und die zudem schwerhörig ist, nämlich wieder einmal vom Pech verfolgt.

Kober trotz durchwachsener Vorbereitung optimistisch

Kurz nach der Ankunft verletzte sie sich am Daumen und musste eine Trainingspause einlegen. Es folgte eine Augen-Entzündung, zuletzt lag sie mit einer fiebrigen Erkältung im Bett. "Aber ich darf wohl starten", sagte Kober: "Und ich bin optimistisch. Ich wäre selbst mit 40 Grad Fieber noch optimistisch." Die Voraussetzungen "machen es zwar nicht leichter, vielleicht gibt es auch eine kleine Leistungseinbuße, aber ich werde alles geben. Alles!"
Dass dies auf jeden Fall nicht reichen wird, um den Erfolg von London zu wiederholen, ist aber schon vorher klar und nicht Kobers Schuld. Der Speerwurf, in dem sie wie mit der Kugel in London gewonnen hatte, wurde nämlich aus dem Programm gestrichen.
So ist diesmal maximal eine Goldmedaille drin. Kober will sie aber unbedingt holen - und dann ihren neuen Freundinnen Keyla und Tharciane am Strand präsentieren.
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