Bettina Hoy tritt vom Olympiakader zurück

Bettina Hoy, die im vergangenen Jahr die Aufgabe übernommen hat, die niederländischen Vielseitigkeitsreiter zu trainieren, hat eine Entscheidung getroffen. Sie tritt aus dem Olympiakader aus. Der Schritt aus dem Olympiakader auszutreten heißt dabei keineswegs, dass die Amazone ihre Reitstiefel an den sprichwörtlichen Nagel hängen wird. Der Schritt ist lediglich ein Schritt zurück. Auch weiterhin wird sie drei- und vier-Stern-Prüfungen bestreiten, jedoch nicht mehr in der großen Anzahl wie bisher. Vielmehr werden es ausgesuchte Starts sein, bei denen sie in Zukunft ihre Pferde an den Start bringen wird.

Das Jahr 2017 war für Bettina Hoy von großen Herausforderungen und großem Erfolg geprägt. Der Spagat zwischen Trainer-Amt und eigener Karriere als aktive Reiterin erfordert größten Einsatz. Im vergangenen Jahr ging die Rechnung auf.  Neben dem Training mit den Niederländern legte die gelernte Pferdewirtschaftsmeisterin eine hoch erfolgreiche Saison hin. Gekrönt wurde diese von einen zweiten Platz bei den Event Riders Masters und dem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften. 2017 war aber auch “nur” ein EM-Jahr. In diesem Jahr stehen die Weltreiterspiele in Tryon und damit größere Ziele und Aufgaben auf dem Programm. Der Schritt zurück bei der eigenen Karriere zeigt sich damit als eine notwendige Konsequenz.

Im Laufe ihrer langen Karriere hat Bettina Hoy, die 12 Jahre lang in England lebte und dort gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann, dem Australier Andrew Hoy Gatcombe Park bewirtschaftete, drei Mal an Olympischen Spielen teilgenommen, fünf Mal trat sie bei Weltreiterspielen an, zehn mal bei Europameisterschaften. Mit ihrem Sieg bei der EM 1997 in Burghley schrieb sie Geschichte. Es war der erste deutsche Einzelsieg in der Vielseitigkeit seit 1936.