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FEI Tribunal verhängt Rekordstrafe gegen Distanzreiter – 20 Jahre Sperre

Grand Prix

Publiziert 15/06/2020 um 10:56 GMT+2 Uhr

Ein tragischer Fall: Ein Distanzpferd musste im Jahr 2016 sein Leben lassen, weil sein Reiter zu ehrgeizig war und auf die Verabreichung von Wirkstoffen setzte, die nicht zugelassen waren. Jetzt ist das Urteil vom FEI Tribunal gesprochen worden, eines mit Signalcharakter. Dem Reiter ist eine 20-jährige Sperre auferlegt worden.

FEI Tribunal verhängt Rekordstrafe gegen Distanzreiter – 20 Jahre Sperre

Fotocredit: Eurosport

Die Regeln zum Pferdewohl sind im Pferdesport klar definiert, aber immer wieder kommen Fälle von Missbrauch und Doping vor. Neben Geldstrafen werden in den Fällen, die bekannt werden und vor dem FEI Tribunal verhandelt werden, auch Sperren ausgesprochen. Diese Art der Strafe trifft den Reiter in der Regel weitaus härter, da er für die Zeitspanne der Sperre nicht auf Turnieren starten darf. In der Regel handelt es sich dabei um einen Zeitraum von mehreren Monaten bis hin zu zwei Jahren. Jetzt hat das FEI Tribunal erstmals eine Rekordstrafe verhängt. Im Fall des Distanzreiters Scheich Abdul Aziz Bin Faisal Al Qasimi (UAE) lautet das Urteil: 20 Jahre gesperrt. 
Der Fall ereignete sich im Jahr 2016. Reiter Abdul Aziz Bin Faisal Al Qasimi (VAE) nahm mit seinem Distanzpferd Castlebar Contraband an einem CE1 teil, das Pferd erlitt während der Teilnahme einen offenen Bruch und musste in der Folge eingeschläfert werden. Die Obduktion des Pferdes ergab, dass dem Pferd im Vorfeld ein Wirkstoff verabreicht worden war, der die Nerven blockiert. Zusätzlich wurden Anzeichen von Arthrose gefunden, was zu der fatalen Belastungsfraktur führte, die dem Leben des Pferdes ein vorzeitiges Ende setzte.  Die Anklage beim FEI Tribunal lautete daher: Misshandlung des Pferdes und verbotene Medikation. 
Da das Pferd nach Erkenntnissen aus der Obduktion nicht nur versehentlich, sonder mehrmalig gezielt mit dem nicht zugelassenen Wirkstoff Xylazin behandelt wurde, um die Sensibilität der Nerven des Pferdes herabzusetzen. Zusammen mit der im Bein vorhandenen Arthrose ergab dies eine für das Pferd tödliche Mischung. Der offene Belastungsbruch im Röhrbein erforerte es, das Pferd einzuschläfern. Mit dem Urteil hat das FEI Tribunal nun einmal mehr deutlich gemacht, dass der Missbrauch eines Pferdes kein Kavaliersdelikt ist. Die Rekordstrafe ist ein Triumph für das Wohlergehen der Pferde und eine Warnung an andere, dass Pferdemissbrauch nicht toleriert wird.
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