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Giro d'Italia 2018: Sam Bennett gewinnt in Rom - Gesamtsieg an Chris Froome

VonSID

Update 27/05/2018 um 19:50 GMT+2 Uhr

Sam Bennett hat die 21. Etappe des Giro d'Italia 2018 in Rom gewonnen. Wegen schlechter Straßenverhältnisse in und um Rom war die Zeit nach drei von zehn Runden neutralisiert worden. Chris Froome (Team Sky) rollte so im Rosa Trikot locker mit reichlich Rückstand ins Ziel und machte nach Tour de France und Vuelta a España auch den ersten Sieg bei der dritten großen Rundfahrt perfekt.

Bennett

Fotocredit: Eurosport

Radprofi Christopher Froome hat erstmals den Giro d'Italia gewonnen. Der 33-Jährige vom Team Sky verteidigte die Gesamtführung auf der 115 km langen Schlussetappe mit Start und Ziel in Rom erfolgreich und vervollständigte seinen Titelsammlung. Den Etappensieg in der Ewigen Stadt sicherte sich am Sonntag der Ire Sam Bennett vom deutschen Team Bora-hansgrohe.
Der Giro d'Italia war die einzige große Landesrundfahrt, die Froome noch nicht gewonnen hatte. Neben vier Siegen bei der Frankreich-Rundfahrt hatte er einmal bei der Vuelta in Spanien triumphiert.
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Der Sprint der Schlussetappe: Viviani kriegt das Rad nicht ausgesteuert

Froome macht's wie Merchx und Hinault

Zudem gewann er als erst dritter Profi nach Eddy Merckx (1972/73) und Bernard Hinault (1982/83) die drei großen Rundfahrten in Serie.
Alle drei Grand Tours hatten vor ihm bisher lediglich sechs Fahrer für sich entschieden. Der Giro-Sieg soll für Froome auch den erste Schritt zum seltenen Double aus Giro und Tour sein, das zuletzt Marco Pantani (1998) glückte.
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Schlüsselmomente 21. Etappe: Bennett hat mehr Punch

Noch ist allerdings völlig offen, ob der Italien-Triumph des Briten Bestand haben oder wegen einer möglichen Doping-Strafe aus den Ergebnislisten gestrichen werden wird. Grund ist die noch immer ungeklärte Salbutamol-Affäre Froomes.
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Sieger-Fauxpas: Froome vergisst den Sekt zu trinken

Froome hat "reines Gewissen"

Für Froome ging in Rom zwar ein Karrieretraum in Erfüllung, für den Radsport ist sein Erfolg ein denkbar ungünstiges Szenario. Der viermalige Tour-Sieger versuchte, alle Zweifel zu zerstreuen. "Ich habe ein reines Gewissen", sagte Froome. Wenn die Zeit reif sei, würden alle Informationen geteilt:
Ich bin sicher, dass die Leute meinen Standpunkt übernehmen werden.
Während der WM 2017 im September war Froome von einem positiven Dopingtest auf das Asthmamittel Salbutamol in Kenntnis gesetzt worden. Der festgeschriebene Grenzwert war bei einer während der Vuelta entnommenen Probe um das Doppelte überschritten worden. Noch immer ist unklar, wann es ein Urteil geben wird.
Der Radsport-Weltverband UCI hatte im Vorfeld des Giros aber betont, dass Froome ein Sieg nachträglich aberkannt werden könnte.
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Triumph vor dem Kolosseum: Giro-Sieger Froome als Letzter über die Ziellinie

Froome wie einst Landis?

Im Angesicht der ungelösten Affäre sorgte die Art und Weise, wie Froome zum Titel fuhr, für Stirnrunzeln. Zwei Wochen hatte Froome nicht nur die gewohnte Dominanz vermissen lassen, mehr noch: Er fuhr lange sogar hinterher. Erst in der Schlusswoche, und nicht zuletzt bei seinem sagenhaften 80-km-Solo ins Rosa Trikot am Freitag, drehte der 33-Jährige mächtig auf.
"Una fuga d'altri tempi", kommentierten die Italiener die 19. Etappe, eine Flucht aus einer anderen Zeit. Was wohl als Reminiszenz an Italiens Ikone Fausto Coppi gemeint war, konnte auch ganz anders gedeutet werden. "Er hat einen Landis gemacht", sagte der völlig perplexe neuseeländische Radprofi George Bennett (Team LottoNL–Jumbo) - und lachte süffisant.
Floyd Landis hatte bei der Skandaltour 2006 nach einem kolossalen Einbruch am Vortag mit einer nicht für möglich gehaltenen Solofahrt - unter Dopingeinfluss - den Grundstein für den Tour-Sieg gelegt. Der Titel wurde dem US-Amerikaner später aberkannt.
Vor der Schlussetappe betonte Bennett, mit seiner Aussage keine Doping-Anspielung getätigt zu haben.

Froome peilt Double wie zuletzt Pantani an

Froome jubelte ungeachtet dessen über den sportlichen Erfolg. Der Giro d'Italia war die einzige große Landesrundfahrt, die er noch nicht gewonnen hatte. Neben vier Siegen bei der Frankreich-Rundfahrt hatte er einmal bei der Vuelta in Spanien triumphiert.
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Miserable Straßen in Rom: Viviani erklärt Froome die Neutralisation

Der Giro-Sieg soll für Froome auch den erste Schritt zum seltenen Double aus Giro und Tour sein, das zuletzt Marco Pantani (1998) glückte. Zudem gewann er als erst dritter Profi nach Eddy Merckx (1972/73) und Bernard Hinault (1982/83) die drei großen Rundfahrten in Serie. Alle drei Grand Tours hatten vor ihm bisher lediglich sechs Fahrer für sich entschieden.
Tagesergebnis:
1: Sam Bennett
2. Elia Viviani
3. Jean-Pierre Drucker
4. Baptiste Planckaert
5. Manuel Belletti
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Die Highlights des Giro 2018: Alle Etappen kompakt - so lief der Kampf ums "maglia rosa"

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