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Giro d'Italia 2019 | Carapaz, Roglic und Nibali streiten um Gesamtsieg

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 27/05/2019 um 17:40 GMT+2 Uhr

Drei Bergankünfte, ein Zeitfahren: Die Schlusswoche des Giro d'Italia hat es in sich. Das Duell der Top-Favoriten Primoz Roglic und Vincenzo Nibali geht in die heiße Phase. Die finale Woche des 102. Giro hat es mit vier Bergetappen und einem Zeitfahren in sich. Der Kampf um den Sieg wird längst auch abseits der Straße geführt. Nibali und Roglic entwickeln während eine immer größere Abneigung.

Giro d'Italia, Roglic, Nibali, Carapaz

Fotocredit: Getty Images

Der Weg zum Gewinn des Giro d'Italia ist ein schmerzhafter, das spürte Primoz Roglic am eigenen Leib. "Ich blute hauptsächlich im Gesicht", sagte der slowenische Sieganwärter nach der holprigen 15. Etappe der Italien-Rundfahrt:
Aber das ist nicht so schlimm. Ich muss mit dem Gesicht ja nicht in die Pedale treten.
Arg lädiert hatte Roglic am Sonntag das Ziel in Como erreicht, sein Sturz in eine Leitplanke und technische Probleme sorgten zudem für einen Zeitverlust von 40 Sekunden auf die Widersacher Richard Carapaz und Vincenzo Nibali. Am Ruhetag am Montag konnte Roglic, derzeit Gesamtzweiter, seine Blessuren zwar auskurieren. Auf weitere Qualen musste er sich dennoch einstellen: Die finale Woche des 102. Giro hat es mit vier Bergetappen und einem Zeitfahren in sich.
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Sturz in der Abfahrt: Roglic kann Drama gerade noch verhindern

Carapaz meldet Siegesansprüche an

Immerhin: Die Königsetappe am Dienstag wurde aufgrund der anhaltenden Lawinengefahr etwas abgeschwächt. Die Strecke führt nun nicht mehr über den klirrend kalten Gaviapass. Einfacher wird die Mission Rosa Trikot für den 29 Jahre alten Ex-Skispringer deshalb aber nur bedingt.
Noch hat Roglic zwar eine Minute Vorsprung auf Italiens Hoffnungsträger Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida). Doch nicht zuletzt aufgrund der taktischen Geplänkel beider Top-Favoriten im vermeintlichen Zweikampf meldet im Gesamtführenden Richard Carapaz (Ecuador/Movistar) längst ein weiterer Radprofi Ansprüche auf die Trofeo Senza Fine an, den gold-geschwungenen Siegerpokal.
Carapaz' Vorsprung auf Roglic beträgt 47 Sekunden. "Wir haben eine Schlacht verloren, aber der Krieg geht weiter", sagte Addy Engels, Sportdirektor bei Roglics Team Jumbo-Visma.
Dieser "Krieg" wird längst auch abseits der Straße geführt. Nibali und Roglic entwickeln während des Giros eine immer größere Abneigung. Der Italiener reagierte unlängst ungehalten und merklich gereizt, die defensive Fahrweise des Slowenen, so Nibali, sei eines Giro-Siegers im Kern unwürdig: "Wenn er den Giro gewinnen will, sollte er nicht so fahren."

Nibali vor Zeitfahren: Zeit auf Roglic rausfahren

Einen offensiven Fahrstil muss Nibali nun selbst an den Tag legen. Dabei scheint auch eine Allianz mit Carapaz' Movistar-Team nicht ausgeschlossen. Bevor Carapaz auf der 14. Etappe nach einem Angriff am Colle San Carlo ins Rosa Trikot fuhr, drückten Nibali und Movistar-Profi Mikel Landa nach einem kurzen Gespräch die Fäuste gegeneinander.
Nibali und die Movistar-Front eint dabei ein Ziel: Vor dem abschließenden Kampf gegen die Uhr wollen beide Seiten möglichst viel Zeit auf Roglic herausfahren. Dort ist der Slowene nach den starken Auftritten bei den ersten beiden Zeitfahren der klare Favorit. Der Jumbo-Kapitän gibt sich vielleicht auch deshalb gelassen: "Ja, ich habe Zeit verloren. Aber es ist noch ein langes Rennen."
(SID)
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