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Anton stärkster Kletterer
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Publiziert 08/09/2010 um 17:29 GMT+2 Uhr
Igor Anton hat an der Ski-Station Pal in Andorra die erste echte Bergankunft der Vuelta gewonnen und sich so das Rote Trikot des Gesamtführenden zurückgeholt. Am Ende der 208 Kilometer langen 11. Etappe setzte sich der Spanier mit drei Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Ezequiel Mosquera durch.
Igor Antón líder de La Vuelta
Fotocredit: EFE
Der bisherige Gesamtführende Joaquin Rodriguez brach rund drei Kilometer vor dem Ziel ein und verlor bis zum Gipfel 59 Sekunden gegen seinen großen Herausforderer Anton, der in Andorra zum großen Rundumschlag ausholte: Neben seinem zweiten Tageserfolg und dem Roten Trikot des Gesamtführenden übernahm der 27-Jährige auch die Führung im Kampf um Grün.
Dabei sah es für Anton zunächst gar nicht gut aus. Der Baske schien zu Beginn des Schlussanstiegs Probleme zu haben und hielt sich weit hinten im Feld auf, als Mosquera knapp fünf Kilometer vor dem Ziel attackierte. Einzig Rodriguez und der Gesamtdritte Vincenzo Nibali konnten zunächst mitgehen.
Anton pokert richtig
Ähnlich wie Rodriguez überschätzte sich aber auch der Italiener Nibali dabei und verlor am Ende wichtige Sekunden. Nach Platz sechs auf der Etappe belegt der Giro-Dritte nun aber trotzdem Rang zwei im Gesamtklassement.
Im Gegensatz zu Rodriguez und Nibali wusste Anton scheinbar, was er tat, als er Mosquera nicht sofort folgte. Der Euskaltel-Kapitän fuhr sein Tempo weiter, kam langsam näher an die Spitze heran und ließ dann nacheinander alle drei Angreifer stehen.
Tondo neuer Dritter
Ähnlich wie der neue Gesamtführende hatte sich auch Xavier Tondo die Kräfte gut eingeteilt. Der Cervelo-Kapitän rollte das Feld auf den letzten zwei Kilometern von hinten auf und kam schließlich mit zehn Sekunden Rückstand als dritter ins Ziel - demselben Platz, den er nun auch im Gesamtklassement innehält.
Zuvor hatte ein Ausreißer-Duo den Tag bestimmt. Der Schweizer Johann Tschopp und Frankreichs Mikael Cherel waren dem Feld nach 51 Kilometern davongefahren und erkämpften sich zwischenzeitlich einen Maximalvorsprung von knapp 15 Minuten. Dann aber organisierten die Teams der Favoriten, angeführt von Rabobank die Verfolgung und sorften dafür, dass Tschopp und Cherel zu Beginn des Schlussanstiegs gestellt wurden.
Fothens Schmerz zu groß
Als bester Deutscher erreichte Johannes Fröhlinger vom Milram-Team das 1900 Meter hoch gelegene Ziel auf Rang 58 mit 6:13 Minuten Rückstand. Sein Teamkollege Markus Fothen hatte das Rennen bereits vor dem Start der Etappe wegen eines Blutergusses im Unterschenkel aufgegeben.
"Es ging einfach nicht mehr", sagte Fothen einen Tag vor seinem 29. Geburtstag. "Zwei Tage habe ich mich mit dem Gruppetto über die Berge ins Ziel gekämpft. Nach dem Ruhetag ging es zunächst etwas besser, aber die Schmerzen sind einfach zu groß, und durch die Fehlbelastung habe ich Probleme mit dem Knie."
Die zwölfte Etappe führt am Samstag von Andorra zurück nach Spanien und endet nach 172,5 Kilometern in Lleida, wo mit einer Sprintankunft zu rechnen ist. Mit dem Coll de Boixols wartet der einzige Anstieg des Tages, eine Kletterpartie der zweiten Kategorie, bereits im ersten Renndrittel auf die Fahrer.
TV-Tipp:
Verfolgen Sie im August die ENECO-Tour (17.-24.8.) durch die Niederlande und Belgien sowie ab 28.8. die Spanien-Rundfahrt LIVE im Eurosport-TV und im Eurosport Player (www.eurosportplayer.de).
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