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Linus Straßer fährt in Zagreb auf Platz sieben und nicht mehr wie Neureuther

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 06/01/2020 um 12:57 GMT+1 Uhr

Skirennläufer Linus Straßer überzeugt mit einem siebten Rang beim Slalom in Zagreb - sogar der Sieg war möglich. Straßer lässt erkennen, warum er in die Fußstapfen seines Vorbilds Felix Neureuther treten könnte, obwohl er endlich nicht mehr fährt wie dieser. Straßer konnte in einem Weltcup-Rennen erst einmal besser abschneiden, kein Wunder also, dass er trotz eines Fehlers überglücklich war.

Linus Straßer

Fotocredit: Getty Images

Felix Neureuther war kaum zu beruhigen, als sein designierter Nachfolger sich anschickte, um den Sieg mitzufahren. Dritter war Linus Straßer nach dem ersten Lauf am Bärenberg bei Zagreb gewesen, nur 0,18 Sekunden fehlten ihm zu Rang eins, und auch die ersten Tore im Finallauf gelangen dem 27 Jahre alten Münchner prächtig. Dann aber verirrte sich der Stock der lädierten rechten Hand zwischen seine Beine, am Ende wurde es der siebte Rang. "Ah, das ärgert mich jetzt", entfuhr es dem mitfiebernden Neureuther am "ARD"-Mikrofon.
Straßer dagegen war "super, super happy mit dem Ergebnis" - und das völlig zu Recht: Er hat schon mal ein Weltcup-Rennen gewonnen, 2017 in Stockholm, doch ebenso wie bei seinen zwei dritten Plätzen im Januar 2018 handelte es sich dabei um ein Parallel-Rennen. In einem Weltcup-Slalom war Straßer dagegen erst einmal besser gewesen: Im Januar 2015 beim "Night Race" auf der Planai in Schladming wurde er Fünfter. Und deshalb betonte er jetzt: "Ich fand's einfach nur geil. Ich glaube, das hat man auch beim Skifahren gesehen." Hatte man.
Vor vier Wochen war Straßer mit Startnummer 42 bereits auf Rang acht gefahren, da waren sie im Deutschen Skiverband (DSV) noch gespannt, ob das wieder mal ein seltener Lichtblick ihres Hochbegabten bleiben würde. Danach musste Straßer zunächst mal wegen eines Kahnbeinbruchs in der rechten Hand pausieren. Das Comeback nach nur zwei Tagen Training allerdings verlief dann trotz der vergebenen Sieg- und Podestchance verheißungsvoll. "Das war schon eine Nummer", lobte Alpinchef Wolfgang Maier, betonte aber auch:
So kennen wir ihn seit Jahren.

Straßer versuchte wie Neureuther zu fahren

Tatsächlich galt der talentierte Straßer, der dereinst in Kitzbühel das Skifahren erlernte, bereits seit jenem fünften Rang in Schladming vor nun fast fünf Jahren als potenzieller Nachfolger von Neureuther. Doch beim Versuch, seinem Vorbild nachzueifern, stand er sich selbst im Weg. Straßer wollte fast zwanghaft den Stil von Neureuther kopieren, doch er übersah dabei, dass dies schon allein aufgrund der körperlichen Voraussetzungen nicht umsetzbar war. Das Nachahmen ging so weit, dass Straßer auch noch wie Neureuther sprach.
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Paukenschlag beim Comeback: Straßer nach Lauf eins auf Podiumskurs

Nun allerdings ist Neureuther allenfalls noch als Beobachter und unregelmäßig präsent. Prompt zeigte Straßer jetzt mit der hohen Startnummer 31 auch in Zagreb, "was sich das ganze Team von ihm erwartet", wie Maier konstatierte, heißt: Dass er die Leistungen im Training, wo er selbst Läufer anderer Nationen mit seinen Zeiten verblüfft, jetzt auch im Rennen abruft. Was besonders auffällt: Straßer fährt nicht nur das, was er kann - er sieht zwischen den Toren auch nicht mehr aus wie eine Kopie von Neureuther.
"Ich bin gespannt, wie es weitergeht", sagt Maier bei aller Freude mit der gebotenen Vorsicht. Am Mittwoch beim Slalom in Madonna di Campiglio wird sich's zeigen.
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"Tolle Performance, chapeau!" Straßer fährt Top-Ergebnis in Zagreb ein

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