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Heinrich-Blog: Vorschau auf die Alpin-Saison mit Neureuther, Rebensburg, Dreßen

Sigi Heinrich

Update 27/10/2018 um 09:12 GMT+2 Uhr

Der Riesenslalom in Sölden läutet traditionell die Weltcup-Saison im Ski Alpin ein. Eurosport-Blogger Sigi Heinrich blickt voraus und beleuchtet die Chance der Deutschen. Während die Techniker Felix Neureuther, Fritz Dopfer und Stefan Luitz nach Verletzungen wieder Fuß fassen müssen, lässt das Speed-Team um Thomas Dreßen hoffen. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen auf Viktoria Rebensburg.

Felix Neureuther

Fotocredit: SID

Vermutlich wird es eine Punktlandung. Und von den Sonnenstrahlen dieses Tages sollten wir uns nicht blenden lassen. Das war's nämlich. Sämtliche Wetterfrösche bereiten uns auf den Wechsel vor. An diesem Wochenende beginnt der Winter. Natürlich noch nicht kalendarisch. Erst müssen wir ja auch die Uhren umstellen.
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Stefan Luitz, Sölden

Fotocredit: Getty Images

Aber Schnee wird es wohl geben in den Höhenlagen der Alpen und die ersten Skirennen sollen ebenfalls stattfinden. Wie immer in Sölden auf dem Gletscher. Hand aufs Herz. Sind sie vorbereitet?

Neureuther fährt zum Glück weiter

Sommer raus, Winter rein. Neue Namen werden uns wieder um die Ohren fliegen. Oder doch die alten? Zumindest im Lager des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) hat es kaum gravierende Neuerungen gegeben. Zum Glück, denn wahrlich tragisch wäre eine personelle Änderung gewesen, die gelautet hätte: Ich, Felix Neureuther, erkläre hiermit meinen Rücktritt.
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Felix Neureuther

Fotocredit: Imago

Er hat es nicht getan, hat sich im Sommer in das Training geworfen, als stünde er vor den nächsten zehn Jahren seiner Karriere. Und das Knie hält. Knie und Kreuz. Das sind Neureuthers Problemstellen. Die Olympischen Spiele in Südkorea fanden ohne ihn statt. Zumindest ist er nicht Ski gefahren.

Experte bei Eurosport

Dabei war er trotzdem als redegewandter und charmanter Experte bei Eurosport. Er ist die Lichtgestalt bei den deutschen Alpinen. Um ihn dreht sich fast alles, zumindest wenn es um Slalom geht und auch Riesenslalom, denn auch wenn er im letzten Jahr sagte, er wolle nur noch die kurzen Schwünge in den Wettkampf einbringen, so hat sich im Training wohl gezeigt, dass auch der Riesenslalom noch immer einen hohen Spaßfaktor für ihn besitzt.
Der Kreuzbandriss des vergangenen Jahres ist kein Thema mehr. Verständlicher Trainingsrückstand schon, weshalb er möglicherweise in Sölden noch zuschauen wird. Auch Stefan Luitz muss einen Kreuzbandriss verarbeiten und Fritz Dopfer plagen die Adduktoren. Es könnte also durchaus sein, dass die deutsche Mannschaft nicht gleich einen Traumstart hinlegt, was nicht sonderlich tragisch wäre, denn es gibt ja auch noch das zweite Dream-Team des DSV.

Vorfreude auf das Abfahrtsteam

Die deutschen Abfahrer um Thomas Dreßen, Sepp Ferstl, Klaus Brandner (zog sich letztes Jahr auch einen Kreuzbandriss zu) und Andreas Sander haben mächtig Ehre eingelegt in der vergangen Saison. Die Jungs kamen zwar nicht aus dem Nichts, aber weit davon entfernt waren sie nicht. Die Abfahrtsgruppe stand kurz vor der Auflösung.
Mit Rückendeckung von Alpinchef Wolfgang Maier gab Cheftrainer Mathias Berthold die Speedjungs in die Obhut von Christian Schwaiger, einem Mann für schwierige Fälle mit viel Erfahrung. Er fand die richtige Ansprache und offensichtlich auch das perfekte Training. Die deutschen Abfahrer entlasten Felix Neureuther, was die öffentliche Wahrnehmung angeht. Das passt perfekt, weshalb wir jetzt auch schon den ersten Schussfahrten entgegenfiebern.
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Josef Ferstl auf dem Weg zum Sieg in Gröden/Val Gardena 2017

Fotocredit: Getty Images

Rebensburg hält die Fahne hoch

Ach ja, deutsche Frauen fahren auch Ski. Aber leider ist nur eine wirklich Weltklasse: Viktoria Rebensburg. Sie ist alleine auf weiter Flur und die einzige, der Weltcup-Siege zugetraut werden können. Ihre Kolleginnen zeigen immer wieder ihr Talent. Stets gibt es kleine Hoffnungsschimmer, aber in schöner Regelmässigkeit auch mächtige Rückschläge.
In Sölden gewann Rebensburg vor einem Jahr, den Riesenslalom-Weltcup holte sie sich auch. Hoffentlich hat sie ein ähnliches Stehvermögen und eine ähnliche Ausdauer wie Felix Neureuther, denn so wie es derzeit ausssieht, benötigt der DSV Viktoria Rebensburg noch ein paar Jahre.
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