Olympia 2022: Russe umarmt Ukrainer beim Ski-Freestyle - diese Szene schlug hohe Wellen

Marc Hlusiak

Update 21/02/2022 um 20:13 GMT+1 Uhr

Es war eine Szene, die hohe Wellen während Olympia in Peking schlug. Nach dem Gewinn der Silbermedaille im Ski-Freestyle jubelte Alexander Abramenko über das erste Edelmetall für die Ukraine und wurde dann von seinem russischen Freund und Bronzemedaillengewinner Ilja Burov umarmt. Eine Szene, die ob der angespannten politischen Lage zwischen den beiden Ländern für Aufsehen sorgte.

Diese Bilder gingen um die Welt: Ein Russe umarmt einen Ukrainer

Über Politik hätte er mit Burov nie gesprochen, verteidigte sich Abramenko im Gespräch mit dem norwegischen TV-Sender "NRK". Mit seinem russischen Kollegen verbinde ihn einfach eine Freundschaft, über die Szene wolle er weiter auch gar nicht sprechen.
Verständlich, denn in der ukrainischen Heimat kam die freundschaftliche Geste nach dem Medaillengewinn im Aerials-Wettbewerb beim Ski-Freestyle nicht sonderlich gut an. Im Gegenteil: Es setzte reichlich Kritik für den 33-Jährigen.
Schon vor dem Start der Winterspiele hatte der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt darauf hingewiesen, ukrainische Sportler sollten es wenn möglich "vermeiden, mit den russischen Athleten zusammenzustehen und Fotos zu machen".
Er könne Abramenkos Verhalten daher "überhaupt nicht" verstehen. Man dürfe schlicht nicht ignorieren, "was zwischen unseren Ländern passiert", so der Politiker weiter.
Die politische Situation zwischen Russland und der Ukraine ist aktuell extrem angespannt, nachdem Russland an der Grenze zur Ukraine ein großes Militäraufgebot zusammenzog. Die Annexion der Krim durch russische Truppen im Jahr 2014 hatte den Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern bereits vor Jahren stark angefacht.

Abramenko stellt klar: Bin kein Politiker

Abramenko verwies derweil nach seiner Umarmung, die weltweit als Zeichen des Friedens gewertet wurde, darauf, dass er kein "Politiker" sei, sondern einfach nur "stolz" darauf, die erste Medaille für sein Land in Peking gewonnen zu haben. Die Geste sei "nichts Politisches" gewesen.
Ganz anders werteten ukrainische Medien die Umarmung. Die Zeitung "Segodnja" etwa witterte einen "Skandal" aufgrund der neuen "Umarmung mit den Russen", "Xsport" sah gar eine "Provokation".
IOC-Präsident Thomas Bach freute sich indes über die Bilder, die um die Welt gingen: "Was für ein Symbol in diesen Zeiten", befand der ebenfalls häufig in der Kritik stehende Funktionär.
Übrigens: Abramenko ist mit einer Russin verheiratet und hatte schon bei seinem Olympiasieg in Pyeongchang 2018 für einen vermeintlichen "Skandal" gesorgt, als er schon einmal eng umschlungen mit Kumpel Burov feierte.
picture

Haka an der Halfpipe: Kriegstanz für Neuseelands Olympiasieger

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung