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Skispringen: Karl Geiger klopft in Lahti ganz oben an

VonSID

Publiziert 22/02/2016 um 12:41 GMT+1 Uhr

Einst galt Karl Geiger als Toptalent, dann verschwand der Skispringer von der Bühne. Mit seinem zweiten Platz in Lahti meldete sich "Karle" eindrucksvoll zurück. Nach dem größten Erfolg seiner Karriere wirkte der 23-Jährige ein wenig wie in Trance und träumte auf dem Podest von Lahti neben Michael Hayböck und Taku Takeuchi mit strahlenden Augen vor sich hin.

Karl Geiger war in der Quali bester Deutscher

Fotocredit: SID

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach megafroh, das ist absolut geil", sagte Geiger nach seinem kaum für möglich gehaltenen zweiten Platz auf der WM-Schanze des kommenden Jahres. Das erste Weltcup-Podium seiner Karriere, gleichzeitig erst die zweite Top-10-Platzierung, hatte dem 23-Jährigen aus Oberstdorf regelrecht die Sprache verschlagen.

Vom Toptalent zu einem "Mitspringer"

Passende Worte fand dafür Werner Schuster. "Karl hat vor ein paar Jahren schon einmal an der Tür angeklopft, ist dann aber ein Stück runtergefallen", sagte der Bundestrainer in der ARD über die Berg- und Talfahrt seines Schützlings: "Jetzt ist er als reifere Persönlichkeit und als besserer Skispringer wieder hochgekommen und hat die Gunst der Stunde genutzt."
In der Tat stand Geiger noch vor einem Jahr am Scheideweg. Der riesige Skisprung-Fan, der als Kind kein Auftaktspringen der Vierschanzentournee vor seiner Haustür verpasste, war vom Toptalent zu einem "Mitspringer" geworden. "Er hat ein paar Dinge aufzuholen, die in der Euphorie der letzten Jahre nicht so ins Gewicht gefallen sind", sagte Schuster noch zu Saisonbeginn: "In den nächsten zwei, drei Jahren wird die Entscheidung fallen."

"Überglücklich" nach Erfolg in Lahti

Geiger nahm den Kampf auf, pendelte zwischen Weltcup und zweitklassigem Continentalcup hin und her. In der zweiten Liga gewann er Ende Januar den Wettbewerb in Bischofshofen - und durfte als Belohnung wieder mit Weltmeister Severin Freund und Co. beim großen Zirkus mitmischen.
Mit Erfolg: In Lahti hatte Geiger zwar auch, aber nicht nur Glück mit dem Wind. Um in beiden Durchgängen besser als Freund, Peter Prevc oder Noriaki Kasai zu sein, bedurfte es einer gewissen Klasse. "Ich bin überglücklich, dass mir auch der zweite Sprung so gelungen ist", sagte Geiger, der schon nach dem ersten Durchgang auf Rang vier gelegen hatte.

Topform konservieren

Auch Schuster wirkte erleichtert, immerhin ist Geiger in diesem Winter nach Freund erst der zweite DSV-Adler mit einem Podestplatz. Zum Vergleich: Aus Norwegen standen seit November gleich sechs verschiedene Athleten auf dem Treppchen, aus Slowenien immerhin drei. "Das ist auch für den Rest der Mannschaft ein gutes Zeichen", sagte Schuster.
Für Geiger gilt es nun, seine Topform bestmöglich zu konservieren. Der Platz auf dem Podest wird für den "Karle" aus Oberstdorf aber eher die Ausnahme bleiben. "Er ist noch nicht so weit, dass er Podiums in Serie schaffen kann", sagte Schuster: "Ich denke aber, dass er das selbst sehr gut einschätzen kann."
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