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Favoritencheck Vierschanzentournee mit Kobayashi, Stoch, Wellinger, Kraft und Co.

Sebastian Würz

Update 29/12/2018 um 11:36 GMT+1 Uhr

Wenn am 29. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf die 67. Vierschanzentournee beginnt, steht vor allem ein Name auf der Favoritenliste ganz oben: Ryoyu Kobayashi. Der Japaner ist in die Weltspitze vorgestoßen und hat den Saisonauftakt dominiert. Aber auch Kamil Stoch, Stefan Kraft, Andreas Wellinger, Karl Geiger, Piotr Zyla und Co. sind nicht abzuschreiben. Der Favoritencheck:

Tournee-Favoriten Kobayashi, Wellinger, Stoch (v.l.n.r.)

Fotocredit: Imago

1.) Ryoyu Kobayashi

Sieben Starts im Einzel, sechsmal auf dem Podium, vier Siege: Kobayashis Bilanz in der noch jungen Weltcupsaison spricht für sich. So überlegen war der Japaner teilweise in den ersten Springen, dass Eurosport-Experte Sven Hannawald ihm sogar zutraut, als dritter Springer nach ihm selbst im Jahr 2002 und dem Polen Kamil Stoch im Vorjahr den "Grand Slam" zu schaffen. Hannawald sagte nach Kobayashis Sieg in Engelberg:
Es könnte sein, dass wir bald zu dritt sein werden
Kobayashis große Pluspunkte im Kampf um den Tourneesieg sind sowohl seine Stabilität als auch sein herausragendes Potential. An guten Tagen kann er der Konkurrenz auch über 20 Punkte abnehmen.
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Kobayashi gewinnt drittes Weltcup-Springen in dieser Saison

2.) Kamil Stoch

Der Tournee-Dominator des Vorjahres ist gut aber nicht überragend in die Saison gestartet. Stoch war in jedem Weltcupspringen der Saison bislang unter den Top Ten, an Kobayashi gab es für den Polen allerdings kein Vorbeikommen.
Aber Vorsicht: Die Ausgangsposition für Stoch im vergangenen Winter war ähnlich. Damals war es Richard Freitag, der den Springen im Dezember seinen Stempel aufdrückte. Trotz Stochs Coup im Vorjahr dürfte sich die Aufmerksamkeit der Medien zunächst auf Kobayashi konzentrieren, was Stoch entgegenkommen könnte. Wie man aus der Verfolgerposition heraus zuschlägt, hat er ja schon demonstriert.

3.) Stefan Kraft

Doppel-Weltmeister Stefan Kraft ist nach dem für seine Verhältnisse enttäuschenden Olympiawinter und dem mäßigen Saisonstart diesmal nur Außenseiter. Aber ganz abschreiben darf man den Österreicher nicht. In Einzelsprüngen hat er schon gezeigt, dass er weiterhin mit der Weltspitze mithalten kann. Und dass er weiß, wie man die Vierschanzentournee gewinnt, hat der 25-Jährige bereits in der Saison 2014/15 bewiesen. Platzt der Knoten, ist mit Kraft zu rechnen.
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Stefan Kraft

Fotocredit: Getty Images

4.) Andreas Wellinger

Olympiasieger Andreas Wellinger gehört nach holprigem Saisonstart nicht zu den Top-Favoriten auf den Tourneesieg. Dem Ruhpoldinger fehlt noch etwas die Stabilität. Einem zweiten Platz in Ruka stehen mehrere Ergebnisse außerhalb der Top Ten gegenüber.
Aber auch im vergangenen Jahr durchlief Wellinger vor der Tournee ein kleines Wellental und stand aus deutscher Sicht im Schatten von Richard Freitag. Am Ende sprangen Podiumsplatzierungen in Innsbruck und Bischofshofen und nach Freitags Sturz in Innsbruck Rang zwei in der Gesamtwertung heraus. Es könnten also genau die richtigen Anlagen für den WM-Zweiten sein, um wieder in Topform zu finden.

5.) Karl Geiger

Der beste Deutsche des aktuellen Weltcup-Winters heißt etwas überraschend Karl Geiger. Der Olympiazweite mit dem Team hat einen starken Saisonauftakt mit dem Sieg beim ersten Springen in Engelberg gekrönt. Aufgrund seiner großen Stabilität ist der Oberstdorfer auch einer der ersten Anwärter für eine Top-Platzierung in der Tournee-Wertung.
Einziges kleines Manko: Aufgrund von Knieproblemen konnte Geiger zuletzt den Telemark nicht immer sauber setzen. Bei seinem Erfolg in Engelberg gelang dem 25-Jährigen aber auch das.

6.) Piotr Zyla

Fast heimlich, still und leise hat sich Zyla ins Favoritenfeld der Tournee gesprungen. Der Pole stand immer etwas im Schatten seines überragenden Landsmanns Stoch. Daran hat sich auch nichts geändert, obwohl er im Weltcup derzeit als Zweiter vor Stoch platziert ist.
Zyla zeigt Top-Sprünge in Serie, war bisher in jedem Weltcupspringen der Saison unter den besten Sechs und viermal auf dem Podium. Im Dezember war Zyla in jedem Wettbewerb unter den besten Drei, ist neben Kobayashi der stabilste Springer auf absolutem Weltklasse-Niveau.
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"Single-Leben scheint ihn zu beflügeln": Zyla dominiert die Qualifikation

7.) Johann-André Forfang

Ein traditionell starkes Team können die Norweger aufweisen. Aktuell kriselt es bei einigen der Skandinavier aber etwas, nur Johann-André Forfang und Robert Johansson befinden sich unter den Top 15 des Gesamtweltcups. Mit den beiden ist dafür umso mehr zu rechnen.
Besonders Forfang hat als Sieger von Nischny Tagil bewiesen, dass man ihn nie abschreiben darf. Ein bisschen sucht der Olympiazweite von der Normalschanze aber noch die Stabilität. Bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg musste er sich mit Platz 15 begnügen.
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"Fotofinish": Forfang mit knappem Sieg in Nischni Tagil

8.) Stephan Leyhe

Er ist neben Karl Geiger der große Durchstarter im deutschen Team. Der Willinger Stephan Leyhe hat sich fest in den Top Ten im Weltcup etabliert, begann die Saison mit Rang zwei in Wisla mit einem Paukenschlag. Durch drei weitere Ergebnisse unter den besten Sechs untermauerte er, dass das keine Eintagsfliege war. Dennoch dürfte die Aufmerksamkeit, sowohl national als auch international, zunächst auf anderen Athleten liegen. Vielleicht ist aber genau das die Chance für Leyhe, aus einer aussichtsreichen Außenseiterposition heraus anzugreifen.
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