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Vierschanzentournee: Horngacher erklärt, wie es um Wellinger, Freund und Freitag steht

Jonas Klinke

Update 23/12/2020 um 17:43 GMT+1 Uhr

Eine Woche vor dem Auftakt der Vierschanzentournee springen Andreas Wellinger und Severin Freund ihrer Form weit hinterher. Bundestrainer Stefan Horngacher fand am Montag klare Worte. "Er hat sich ziemlich ins Abseits manövriert", so Horngacher über Wellinger. Doch er sah auch einen "Lichtblick", das gilt auch für Richard Freitag, der in dieser Saison noch gar nicht im Weltcup dabei war.

Andreas Wellinger

Fotocredit: SID

"Er muss von seinem Gefühl komplett umdenken", erklärte Stefan Horngacher die aktuellen Probleme bei Andreas Wellinger. Der 25-Jährige schaffte es seit seinem Weltcup-Comeback im November noch keinmal in den 2. Durchgang.
Auch in Engelberg lief es für Wellinger enttäuschend: Für das Springen am Samstag konnte er sich gar nicht qualifizieren, am Sonntag wurde er nach einem Sprung auf 117 Meter 32. Horngacher konnte aber dennoch etwas Positives mitnehmen: "Der letzte Sprung war ein Lichtblick."
Und weiter: "Ich mache mir keine Sorgen, es kann schnell gehen. Er hat im Sommer gezeigt, wie gut er sein kann."
Davon war im Winter bisher jedoch noch wenig zu sehen. Beim ersten Saisonhöhepunkt, die Skiflug-WM in Planica Mitte Dezember, bei der Karl Geiger sich zum Skiflug-Weltmeister krönte, gehörte Wellinger erst gar nicht zum Team.

Horngacher über Wellinger: "Sollte wieder aufwärts gehen"

"Vielleicht wollte er zu viel, weil er sofort dasselbe Gefühl wie vor der Verletzung herstellen wollte. Das ist dann aber zu viel", erklärte Horngacher und versuchte zugleich Optimismus zu verbreiten: "Es hat schlecht ausgeschaut, aber so schlecht war's gar nicht. Ich sehe bei ihm die Talsohle durchschritten. Jetzt sollte es wieder aufwärts gehen."
Ähnlich schlecht verlief die Tournee-Generalprobe in Engelberg für Severin Freund. Der 32-Jährige verpasste wie Wellinger die Qualifikation für das Springen am Samstag. Am Sonntag schaffte er es zwar in den Wettkampf, erreichte dort aber nur Rang 39. Horngacher meinte dazu: "Ich habe ihm vorgeschlagen zu trainieren. Er wollte die Challenge, was im Nachgang vielleicht nicht so optimal war."
Auch Eurosport-Experte Martin Schmitt hielt Freunds Einsatz in Engelberg im Nachhinein für nicht so förderlich: "Ihm helfen Aufwindbedingungen aktuell eher als Wettkämpfe mit Rückenwind wie in Engelberg."
Der zweimalige Gesamtweltcupsieger erklärte: "Bei Severin merkt man, dass ein paar Sachen stimmen in seinem Sprung, aber noch ein Stück fehlt aufs Top-Niveau. Bei ihm ist die Bewegungsharmonie ein bisschen gestört. Es ist eine Challenge, das hinzukriegen."

Schmitt über Freund: Keine Top-10-Leistungen erwartbar

Dass Freund noch etwas auf die Allerbesten fehlt, zeigen auch seine bisherigen Saisonergebnisse: Der Weltmeister von 2015 schaffte es im Gegensatz zu Wellinger immerhin schon vier Mal in den zweiten Durchgang, jedoch konnte er nur einmal mit Rang neun im zweiten Wettkampf von Ruka auch wirklich ein Top-Ergebnis erzielen.
Aus Sicht von Schmitt könnte dies aber vorerst eine Ausnahme bleiben: "Im Moment kann man keine Top-10-Leistungen erwarten."
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Wettkampf verpasst: Wellinger und Freund springen hinterher

Am selben Ort sorgte Richard Freitag am vergangenen Wochenende im Continental Cup für gute Nachrichten. Der 29-Jährige hatte es vor der Saison nicht in das Weltcup-Team geschafft und musste sich daher erstmal in der zweiten Liga beweisen.

Horngacher traut Freitag den Sprung ins Weltcup-Team zu

Bei den drei Springen auf der Rukatunturi-Schanze wurde Freitag zweimal Achter und einmal Sechster. "Er hat in Ruka eine ansprechende Leistung gebracht", lobte Horngacher.
Bei der Vierschanzentournee (ab 28. Dezember live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport mit Joyn) wird Freitag in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen in der nationalen Gruppe starten. Horngacher ist zuversichtlich, dass der Gesamtweltcup-Zweite der Saison 2017/2018 daran anknüpfen kann: "Ich denke, dass er hochmotiviert an den Start gehen wird. Ich bin fast überzeugt davon, dass er den Sprung ins Team schafft und uns in der nächsten Zeit verstärken wird."
Ab dem dritten Tournee-Springen in Innsbruck fallen für den DSV die nationalen Startplätze weg, sodass Horngacher sein Team von zwölf auf sechs Athleten verkleinern muss. Sollte Freitag bei der Vierschanzentournee Freund und Wellinger hinter sich lassen können, hat er gute Chancen auch bei den weiteren Wettkämpfen im Januar zur Weltcup-Mannschaft zu gehören.
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