Durststrecke beendet: Shaun Murphy triumphiert bei der China Championship

Vorangegangen war ein hochklassiges Finale, dass am Ende an Drama nicht mehr zu überbieten war. Shaun Murphy hatte die ersten beiden Frames gewonnen, doch dann holte sich Mark Williams die nächsten drei Frames. Murphy glich zwar aus, doch als Williams mit einer 143 das 4:3 machte drohte Murphy den Kontakt zu verlieren. Aber er reagierte nervenstark und mit spielerischer Klasse: Mit einer 64 glich er aus und sorgte dann mit einer 133 dafür, dass er die erste Session mit einer 5:4-Führung beendete.

In der zweiten Session hätte Shaun Murphy sofort seine Führung ausbauen können, aber er verschoss Schwarz und ermöglichte Mark Williams so den Ausgleich. Aber in der Folgezeit spielte der „Magician“ wirklich magisch: Mit Breaks von 75, 76, 103 und 79 Punkten zog er gegen den da hilflosen Williams auf 9:5 davon. Aber der Waliser steckte nicht auf.

Mit einer 73 leitete Mark Williams die Wende ein, nachdem Shaun Murphy der Anstoß misslungen war. In der Folgezeit war bei beiden zu spüren, wie der Druck kontinuierlich anwuchs. Murphy hatte durchaus Chancen, doch plötzlich konnte er die nicht mehr nutzen. Williams kämpfte sich so auf 8:9 heran und erzwang dann mit einer 132 den Decider.

Als Williams aber in diesem 19. Frame eine lange Rote verschoss fand Murphy zu alter Stärke zurück und legte eine 69 vor. Williams versuchte noch ein Comeback, doch als Murphy die letzte Rote über Distanz in die grüne Tasche knallte konnte er erleichtert den Glückwunsch seines Gegners entgegennehmen.

Shaun Murphy, der bei den letzten beiden Turnieren jeweils das Endspiel gegen Judd Trump und Ronnie O’Sullivan verloren hatte, klettert in der Weltrangliste vom 14. auf den achten Platz. Mark Williams steht weiterhin auf Platz drei. Für den Waliser riss gleichzeitig eine Serie: Seine letzten fünf Endspiele hatte er allesamt gewonnen.