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Titelverteidiger Selby reißt Publikum von den Sitzen

Rolf Kalb

Update 27/04/2017 um 00:29 GMT+2 Uhr

Mark Selby gegen Ding Junhui und John Higgins gegen Barry Hawkins lauten die Halbfinalpaarungen bei der Weltmeisterschaft in Sheffield. Während Selby bei seinem 13:3 über Marco Fu phasenweise zauberte überwand Ding sein Trauma und schlug Ronnie O’Sullivan mit 13:10. Higgins hatte Kyren Wilson sicher mit 13:6 im Griff und Hawkins schlug Stephen Maguire nach hartem Kampf mit 13:9.

Mark Selby of England reacts during his first round match against Fergal O'Brien of Ireland

Fotocredit: Getty Images

Für magische Momente sorgte Mark Selby im Crucible Theatre. Mit teilweise sensationellen Bällen riss er das Publikum während des Matches schon zu Standing Ovations hin. Bereits in der zweiten Session fertigte der Titelverteidiger den chancenlosen Marco Fu mit 13:3 ab und verschaffte sich so einen freien Abend. Bereits im ersten Frame des Tages baute Selby seine Führung auf 7:2 aus. Nachdem er dann auf 9:2 erhöht hatte begann die große Selby-Show: Einer rasanten 132 ließ er eine 139 folgen und überbot dabei die bisherige Turnier-Bestmarke von Stuart Bingham um zwei Punkte. Im nächsten Frame verschoss er dann aber nach 57 Punkten, so dass Marco Fu dank einer 56er-Clearance noch auf 3:11 verkürzte.
Das war es dann aber für den Mann aus Hongkong. Im 15. Frame nämlich spielte Mark Selby ein weiteres Century, und dieses Mal riss es das Publikum von den Sitzen: Bei etwa 80 Punkten hatte er die Stellung verloren, aber er spielte einen Weltklasse-Ball nach dem nächsten und räumte den Tisch mit 143 komplett ab. Das Crucible Theatre explodierte. Einziger Wermutstropfen für die Zuschauer: Nach einer 65 von Selby im nächsten Frame war das Match beendet. Selby selber meinte nach dem Triumph, das sei "nahezu fehlerlos" gewesen. Aber er warnte auch: "Es wird schwer, diese Form für den Rest der WM zu halten."

Higgins spart Kraft

Für einen weiteren magischen Moment sorgte Ronnie O’Sullivan, der das Top-Break von Selby gleich mal mit einer 146 überbot. Trotzdem verlor er gegen Ding Junhui mit 10:13. Ding bezeichnete seinen ersten Sieg über O’Sullivan seit zehn Jahren später als den größten Sieg seiner Karriere. Nach dem Matchball nahm O’Sullivan seinen Bezwinger in einer warmherzigen Geste in den Arm und flüsterte ihm etwas zu. "Ich wollte immer sein wie Ronnie", berichtete Ding nachher, "und er hat mir gesagt, ich sähe jetzt wie ein ganz anderer Spieler aus als zuvor."
Ronnie O’Sullivan hatte die ersten beiden Frames der dritten Session gewonnen und auf 8:10 verkürzt. Eine 69 verschaffte Ding wieder Luft, aber dann folgte die 146 von O’Sullivan. Er habe nicht mit Absicht eine 146 spielen wollen, berichtete er auf der anschließenden Pressekonferenz, aber er habe die Stellung verloren. Mit einer 87 zum 12:9 zeigte sich Ding aber unbeeindruckt. Den ersten Matchball vergab der Chinese, als er nach einer 63 kurz vor dem Frameball eine schwere Rote von der langen Bande verschoss; O’Sullivan konterte mit einer Clearance von 73 Punkten zum 10:12. Im nächsten Frame machte Ding aber alles richtig: Eine 117 brachte ihn über die Ziellinie.
Kraft gespart hat John Higgins: Der Schotte brauchte am Mittwoch keine Stunde, um Kyren Wilson mit 13:6 zu schlagen. Über Nacht hatte Higgins mit 11:5 geführt und baute seine Führung sofort mit einer 61 aus. Im 18. Frame verpasste er aber die Chance, den Schritt über die Ziellinie zu machen, und Wilson gestaltete das Ergebnis respektabler. Als der Engländer seinen Kontrahenten im 19. Frame aber zum zweiten Mal in ein offenes Bild ließ machte Higgins mit einer 59er-Clearance bis Pink den Sieg perfekt.
"Es war ein echter Kampf, aber ich bin geduldig geblieben", analysierte Barry Hawkins nach seinem Sieg. Mit einer 9:7-Führung war er in die letzte Session gegangen, aber Stephen Maguire verkürzte sofort mit einer 135 und glich anschließend zum 9:9 aus. Doch Hawkins ließ sich nicht beirren. Aus einem Fluke machte er im nächsten Frame eine 126. Die nächsten beiden Frames waren umkämpft, aber beide gewann am Ende der Engländer. Hawkins war der konstantere Spieler mit dem besseren Händchen in den entscheidenden Situationen. Nachdem Maguire im 22. Frame eine lange Rote verschossen hatte setzte Hawkins mit einer 77 den Schlusspunkt.
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O'Sullivan raus - Ding im Halbfinale gegen Selby

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