Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Carlos Alcaraz: Neue Ziele, unanständige Angebote - das kommt nun auf die neue Nummer eins zu

Tom Müller

Update 22/09/2022 um 11:40 GMT+2 Uhr

Carlos Alcaraz wird in seinem Heimatland Spanien spätestens seit dem Titel bei den US Open und seinem Aufstieg zur jüngsten Nummer eins der Welt als Popstar verehrt. Bislang scheint der erst 19-Jährige dem immensen Druck, der durch die jüngsten Erfolge auf ihm lastet, gewachsen. Doch auf den Spanier wartet in diesem Jahr noch eine Mammutaufgabe, will er all seine neuen Ziele erreichen.

Carlos Alcaraz

Fotocredit: Getty Images

Seit etwas mehr als einer Woche steht Carlos Alcaraz nun an der Spitze der ATP-Weltrangliste. Ein Aufstieg, der einige Veränderungen mit sich bringt.
Ob er denn jetzt mehr "unanständige Angebote" über Instagram bekomme, wollte Late-Night-Host Pablo Motos in der Sendung "El Hormiguero“ jüngst vom 19-Jährigen wissen. "Ja...", antwortete der oft schüchtern wirkende Alcaraz mit einem Lachen. Auch das gehört eben dazu, wenn man nicht mehr "nur" im Mittelpunkt des Tennis-Kosmos steht, sondern in seinem Heimatland quasi den Status eines Popstars erreicht hat.
Alcaraz lernt dieses Leben aktuell kennen. Während sich die restliche Tennis-Elite auf den Laver Cup (23. - 25. September live im Free-TV auf Eurosport 1 und bei discovery+) vorbereitet, eilt die neue Nummer eins in Spanien von Pressetermin zu Pressetermin.
Dass in London mit Roger Federer eines seiner Idole seine große Karriere beenden wird, stimmt Alcaraz zwar traurig: "Ich wollte immer gegen Federer spielen, werde aber nicht mehr die Chance dazu bekommen", sagte er auf einer Pressekonferenz in Madrid. Aber: "Vielleicht ist es auch besser so. Immerhin verliere ich dann nicht."
picture

Hinterm Rücken, durch die Beine - die Top-5-Punkte von Alcaraz

Alcaraz: Druck? Welcher Druck?

Die Bescheidenheit hat Alcaraz auch nach seinem US-Open-Sieg, der ihn gleichzeitig zur jüngsten Nummer eins der Geschichte machte, nicht abgelegt. Dabei ist Verlieren etwas, das bei ihm aktuell nur noch selten vorkommt.
Im Davis Cup erlaubte sich der neue Branchen-Primus zwar einen Ausrutscher im Duell gegen Félix Auger-Aliassime und Team Kanada (7:6 [7:3], 4:6, 2:6). Im entscheidenden Duell mit Südkorea war Alcaraz aber wieder zur Stelle und führte Spanien mit einem Sieg über Soonwoo Kwon (6:4, 7:6 [7:1]) als Gruppensieger in die Endrunde.
Von einem zusätzliche Rucksack als Nummer eins wollte Alcaraz dabei nichts wissen. Ganz im Gegenteil: "Wenn man gerade die Nummer eins der Welt geworden ist und so ein wichtiges Turnier wie die US Open gewonnen hat, dann gibt das einem zusätzliches Selbstvertrauen und Sicherheit", sagte der Spanier nach seinem Erfolg in Valencia.
Druck, wie ihn Daniil Medvedev im vergangenen März vor seinem ersten Turnier als Nummer eins der Welt beschrieb, verspürte Alcaraz nicht. Auch, weil er sein Team hinter sich wusste: "Für mich war es vielleicht einfacher, weil ich den Davis Cup als Nummer eins nicht alleine gespielt habe, sondern viele Fans und das Team im Rücken hatte."
picture

Druck durch Nummer eins im Ranking? Alcaraz: "Gibt mir Selbstvertrauen"

Alcaraz: Die nächsten Ziele sind abgesteckt

Man mag es Alcaraz, der im Jahr 2022 mit fünf Titeln und einer Fabel-Bilanz von 52:10 Siegen auf Wolke Sieben schwebt, glauben. Doch der 19-Jährige weiß auch, dass es zur Mammutaufgabe wird, den Platz an der Sonne bis Jahresende zu verteidigen.
"Wir werden sehen, wie ich mit dem Druck, die Nummer eins der Welt zu sein, umgehen werde, wenn ich ein Einzelturnier bestreite", so Alcaraz, der in den kommenden Monaten noch einiges vorhat.
Sein Plan ist es, nach einer kurzen Pause in der spanischen Heimat in Astana (3. - 9. Oktober), Basel (24. - 30. Oktober), Paris (31. Oktober – 6. November), bei den ATP Finals in Turin (13. – 20. November) und der Davis-Cup-Endrunde in Malaga (23. – 27. November) aufzuschlagen.
"Es ist klar, dass eines meiner großen Ziele darin besteht, die ATP-Finals und auch den Davis Cup zu gewinnen", formulierte Alcaraz jüngst seine neuen Zielsetzungen: "Das Jahr als Nummer eins der Welt zu beenden, wäre auch schön. Wenn ich einmal so weit gekommen bin, will ich daran arbeiten, so lange wie möglich dort oben zu bleiben."

Medvedev von Alcaraz begeistert: "Einfach völlig verrückt"

Alcaraz hat es selbst in der Hand. Neben der Weltrangliste führt der Youngster, der im vergangenen Jahr noch an den Next Gen ATP Finals teilnahm (und sie gewann), auch das Race to Turin an. Hält er dem Druck, den irgendwann auch ein Carlos Alcaraz spüren wird, physisch und vor allem psychisch stand, kann er diese hochgesteckten Ziele erreichen.
Mit Medvedev traut es ihm einer seiner größten Konkurrenten auf jeden Fall zu – und das trotz seines jungen Alters.
"Was Carlos seit Beginn seiner Karriere geleistet hat, ist einfach völlig verrückt. Es ist lächerlich. Der Kerl ist 19 Jahre alt. Sein Tennis-Niveau ist wahnsinnig“, lobte der Russe seinen Nachfolger als US-Open-Champion im Interview mit Eurosport Frankreich: "Während des Sommers schien es so, als ob er ein wenig in Schwierigkeiten wäre - aber dann kamen die US Open in Flushing Meadows. Der Kerl spielt Fünf-Satz-Matches, beendet sie um drei Uhr morgens, erholt sich, gewinnt die Trophäe und wird die neue Nummer eins. Gratulation an Carlos."
picture

Alcaraz schwärmt von Federer: Karriereende ist "eine Schande"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung