French Open 2018 in Roland Garros: Alexander Zverev gegen Karen Chatschanow

Tobias Laure

Update 03/06/2018 um 16:09 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev hat bei den French Open den dritten Fünfsatz-Marathon in Folge überstanden. Der Hamburger setzte sich im Achtelfinale mit 4:6, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3 und 6:3 gegen Karen Chatschanow aus Russland durch. Nach drei Stunden und 29 Minuten nutzte Deutschlands Nummer eins den ersten Matchball. Im Viertelfinale kommt es für Zverev nun zum Duell mit Kumpel Dominic Thiem.

Alexander Zverev

Fotocredit: Imago

Ich bin jung. Diese Fünfsatz-Matches machen doch Spaß", scherzte Zverev im On-Court-Interview mit der ehemaligen Wimbledon-Siegerin Marion Bartoli. "Ich bin glücklich darüber, nach diesen Rückständen wieder ins Match zurückgekommen zu sein."
Im Gespräch mit Eurosport erklärte Zverev:
Ich werde jetzt alles tun, um in zwei Tagen wieder fit zu sein. Mein Matches hier waren nicht einfach, ich musste immer kämpfen. Das Publikum hat mich immer unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin.
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Zverev geht an die Grenze: Die besten Szenen des Achtelfinal-Schockers

Sowohl gegen Dušan Lajovic (2. Runde), Damir Džumhur (3. Runde) als auch gegen Chatschanow lag der Youngster mit 1:2 Sätzen zurück und musste kräftig ums Weiterkommen zittern. Einzig zum Auftakt gelang Zverev ein glatter Dreisatzerfolg gegen Ricardas Berankis.

Zverev startet mit Break

Das Achtelfinale auf Court Suzanne-Lenglen begann mit zwei Breaks. Zunächst verlor Chatschanow sein Aufschlagspiel, direkt danach Zverev. In der Folge wurden beide Kontrahenten stabiler, es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. "Das Spiel hat sich normalisiert", urteilte Eurosport-Experte Boris Becker.
Die Entscheidung im ersten Satz fiel im zehnten Spiel. Chatschanow nutzte bei Aufschlag Zverev seinen dritten Satzball. Damit setzte der Russe den Hamburger stark unter Druck, wie Eurosport-Experte Becker befand:
Der zweite Satz wird elementar, denn ich glaube nicht, dass er einen Zweisatz-Rückstand aufholen kann. Jetzt heißt es Gas geben, Sascha weiß, was die Stunde geschlagen hat.
Zverev machte tatsächlich mehr Druck, ließ allerdings bei einer 5:4-Führung gleich drei Satzbälle liegen und kassierte das Break zum 5:5. Chatschanow machte dem Weltranglisten-Dritten das Leben extrem schwer. Im Tiebreak behielt Zverev dennoch die Oberhand und machte mit dem Ass zum 7:4 den Satzausgleich perfekt.
Im Anschluss bekam Zverev, der in Runde zwei und drei jeweils über fünf Sätze gehen musste, Probleme. Das spielerische Niveau des 21-Jährigen sank. Chatschanow nutzte das eiskalt mit zwei Breaks und einer deutlichen 5:1-Führung, die er kurz darauf in die erneute Satzführung umwandelte.

"Er hat irgendwie die zweite Luft bekommen"

Das Momentum sprach ganz klar für Chatschanow, der fitter wirkte und über die größeren Reserven zu verfügen schien. Und trotzdem gelang es Zverev mit dem Break zum 4:2, den vierten Satz in seinem Sinne zu gestalten. Im neunten Spiel glich der Hamburger dann bei eigenem Aufschlag die Partie mit dem 6:3 aus.
"Er war angeschlagen, aber er hat irgendwie die zweite Luft bekommen", lobte Becker. Und Zverev blieb dran, eröffnete den fünften Satz mit einem Break. Der an Position zwei gesetzte Deutsche nahm den Vorteil mit, machte aus einer 2:0- eine 4:2-Führung. Chatschanow versuchte alles, bekam aber keinen Fuß mehr in die Tür.
Zverev servierte bärenstark und schaffte erstmals in seiner Karriere den Einzug in ein Grand-Slam-Viertelfinale. "Was für ein Moment, was für eine Situation. Er hat sich das hart erarbeitet und redlich verdient", so Becker.

Thiem fordert Zverev im Viertelfinale

Im Viertelfinale wartet nun Thiem auf den Zverev. Der direkte Vergleich spricht zwar mit 4:2 für den Österreicher, den einzigen Vergleich in dieser Saison im Finale des Sandplatz-Masters von Madrid entschied allerdings Zverev zu seinen Gunsten.
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