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Nicolas Kiefer exklusiv über Beichte von Novak Djokovic: Keine große Überraschung

Tobias Laure

Publiziert 07/10/2016 um 15:11 GMT+2 Uhr

Die Lust am Tennis verloren. Körperliche Schwächen. Schwierigkeiten mit dem Druck. Das alles scheint so gar nicht zu Novak Djokovic zu passen. Und doch gibt die unumstrittene Nummer eins der Welt offen zu, genau damit Probleme zu haben. Überraschend für einen Tennisprofi, der seit mehr als zwei Jahren die Weltrangliste anführt und phasenweise unschlagbar war? Nein, sagt Ex-Profi Nicolas Kiefer.

Novak Djokovic

Fotocredit: AFP

"Solche Phasen des Selbstzweifels gibt es doch häufig im Verlauf vieler Karrieren", erklärt der ehemalige Weltranglisten-Vierte Kiefer exklusiv bei Eurosport.de. "Der eine macht diese öffentlich, der andere macht das mit sich im stillen Kämmerlein aus."
Djokovic war bisher im Hinblick auf solche Themen eher der Mann fürs stille Kämmerlein. "Novak hängt die Dinge nicht immer an die große Glocke", betonte auch Trainer Boris Becker im Rahmen der US Open im Exklusiv-Interview mit Eurosport.
Eine Zurückhaltung, die im Kontrast steht zur offenherzigen Art des 29-Jährigen auf dem Platz. Djokovic ist ein Entertainer, einer, der jeden Spaß mitmacht und nicht nur mit seinem grandiosen Tennisspiel für beste Unterhaltung sorgt.
Seit den French Open, die er in dieser Saison zum ersten Mal gewann und damit seine Grand-Slam-Titelsammlung komplettierte, ist ihm die gute Laune allerdings etwas abhanden kommen.
"Ich habe einen riesigen Druck verspürt und habe deswegen die Lust am Tennis ein wenig verloren", verriet Djokovic im Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick". Dazu habe er mit Müdigkeit zu kämpfen. "Mein Körper ist nicht mehr der selbe wie mit 20. Die vielen Jahre auf dem höchsten Niveau haben ihren Preis."

Schonungslose Analyse ein Zeichen der Stärke

Die Aussagen sind nachvollziehbar und logisch, Djokovic ist schließlich nicht perfekt - wenngleich man in den vergangenen Jahren einen anderen Eindruck gewinnen konnte. Dass der Superstar trotz allem noch immer an der Spitze thront, 2016 drei von vier Grand-Slam-Finals erreicht hat und bei den Australian und French Open triumphierte, unterstreicht seine Ausnahmestellung eindrucksvoll.
Mit der Offenlegung seiner aktuellen Schwächen demonstriert er sogar Stärke. Djokovic' Selbstanalyse zeugt von großer Objektivität. Er wird seine Schlüsse daraus ziehen und gestärkt zurückkommen - spätestens zur kommenden Saison...
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