Olympia - Tennis: Boris Becker adelt Angelique Kerber im Eurosport-Studio nach Aus in Paris für grandiose Karriere

Boris Becker adelt Angelique Kerber beim gemeinsamen Besuch im Eurosport-Olympiastudio für ihre herausragende Karriere: "Das wird man nie vergessen!", so die Tennis-Ikone mit Blick auf die Erfolge, aber auch den enormen Kampfgeist der einstigen Weltranglistenersten und dreifachen Grand-Slam-Siegerin. Beim Blick auf Kerbers emotionales letztes Match kommen in beiden die Emotionen hoch.

Kerber und Becker exklusiv bei Eurosport: Feuchte Augen in Paris

Quelle: Eurosport

"Ich habe alles auf dem Platz gelassen, ich habe mein Herz hier in Paris gelassen", sagte die 36-Jährige mit Tränen in den Augen noch auf dem Platz in Roland-Garros, "ich hätte mir kein besseres letztes Spiel vorstellen können als in dieser Atmosphäre" - und diese Emotionen bewegten sie auch noch beim abendlichen Besuch im Eurosport-Olympiastudio auf der Dachterrasse am Triumphbogen.
Ihr letztes Spiel fand auf dem größten Platz der Anlage, dem Court Philippe-Chatrier, statt. In einem dramatischen Match über drei Stunden, in dem Kerber drei Matchbälle abwehrte, fehlten nur Kleinigkeiten zum Halbfinal-Einzug - sie wäre die älteste Tennispielerin gewesen, die dies bei Olympia im Einzel geschafft hat.
Und das, obwohl sie mit diesem Platz, dieser Anlage und dem Grand-Slam-Turnier, das sonst an gleicher Stelle stattfindet, nicht die besten Erinnerungen verbindet.
"Paris und ich konnten uns nie anfreunden, aber ich glaube, jetzt können wir in Frieden auseinandergehen. Das werde ich nie vergessen, vor allem nicht dieses letzte Match, auf dem Philippe-Chatrier, vor den vielen Fans", sagte sie im Eurosport-Interview.
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Kerber in Tränen: "Besser hätte man es sich nicht vorstellen können"

Quelle: Eurosport

Kerber: "Match spiegelte 20 Jahre meiner Karriere wider"

Am Abend war Kerber in der Olympia-Show Bonsoir Paris bei Eurosport zu Gast und ließ das Geschehene ein weiteres Mal Revue passieren.
"Ich glaube, dass das Match noch einmal die 20 Jahre meiner Karriere widerspiegelt - alles, was in dieser Zeit passiert ist. Ein Auf und Ab, unfassbare Ballwechsel, bis zum Ende kämpfen und die Leidenschaft für den Sport", schilderte Kerber.
Für die ehemalige Wimbledonsiegerin sei es von enormer Bedeutung, dass sie selbst den Zeitpunkt ihres Rücktritts bestimmt hat. "Wenn ich diese Bilder aber sehe, kommen die Tränen trotzdem hoch", so Kerber. "Grand Slams gewonnen zu haben, gibt mir einen inneren Frieden. Ich habe alles geschafft, was ich mir als Kind erträumt habe. Meine drei Pokale stehen zu Hause - und das ist etwas Besonderes."
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2016: Als Kerber mit Stach in den Yarra River sprang

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Becker: "man kann kaum mehr erreichen"

Zweifelsohne hinterlässt Kerber ein goldenes Vermächtnis - das bezeugen ihre Erfolge. Triumphe bei den Australian Open und US Open 2016, zwei Jahre später marschierte sie auch in Wimbledon zum Titel. Insgesamt 34 Wochen grüßte sie von der Spitze der Weltrangliste, bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro schrammte sie nur knapp an Gold vorbei.
"Das Buch ist zu", hob Eurosport-Experte Boris Becker die Bedeutung eines selbst festgelegten Rücktritts hervor. "Du musst nicht mehr zurückblicken und dich fragen: 'Hätte ich...?' - Nein. Du warst die Nummer eins der Welt, hast drei Grand-Slam-Titel gewonnen. In diesem Sport kannst du kaum mehr erreichen."
Dem Abschied in Paris wohne darüber hinaus ein besonderer Geist inne. "Das Viertelfinale war ein Highlight, du hast in Runde eins Naomi Osaka geschlagen - das ist etwas, was man nie vergessen wird. Glückwunsch zu einem tollen Abschluss."
Das nächste Ziel von Kerber sei nun die Ankunft im Alltag. "Es geht weiter", führte Becker aus. "Du hast zwar deine Familie, aber man will dann doch eine Leidenschaft für etwas Neues entwickeln. Aber du hast bisher alles richtig gemacht und wirst das auch in Zukunft mit deiner Familie tun."
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"Komplett andere Themen": Kerber & Co. über Sport und Mutterschaft

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Geflucht & geschrien: Zverev huldigt Kerber

Auch Eurosport-Experte Mischa Zverev schloss sich den Lobeshymnen an Kerber an. "Leider geht im Leben alles irgendwann zu Ende und heute war es die Karriere von Angie", erklärte er. "Es war zwar ein trauriger, aber auch schöner und sentimentaler Moment."
Tränen auf dem Court, Gänsehaut auf den Tribünen, Emotionen vor den TV-Geräten - das letzte Match von Kerber nahm noch einmal alle Anwesenden mit. Ein Umstand, der auch auf ihre gesamte Laufbahn bezogen werden kann.
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Zverev über Kerber: "In den letzten 20 Jahren hat uns niemand so beschenkt"

Quelle: Eurosport

"Wir haben geflucht, wir haben geschrien, wir hatten Emotionen - Danke dafür, Angie", richtete Zverev sein Wort an Kerber. "In den letzten zwanzig Jahren gab es niemanden, der so gut gespielt hat wie sie. Niemanden, der uns so viele Siege und Emotionen geschenkt hat."
Kerber verabschiedet sich jedenfalls mit Stolz. "Für mich war es immer wichtig, ich zu bleiben, freundlich zu sein, diesen Respekt zu bewahren - und heute habe ich gesehen, dass der immer noch da ist", sagte sie. "Ich habe viele Freunde über den Sport kennengelernt, das bleibt für immer."
So wie ihr Vermächtnis.
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Riesiger Kampf nicht gekrönt: Kerber wehrt drei Matchbälle ab

Quelle: Eurosport

Stream D - die Show zu Olympia in Paris

Stream D ist das besondere Live-Streaming-Angebot jeden Abend um 18:00 Uhr auf discovery+, das die Fans an den Puls der Spiele ins Deutsche Haus mitnimmt. Die Moderatoren Lisa Hofmann und Flo Eckl widmen sich einem Top-Event des Tages und sind täglich rund vier Stunden live aus dem Deutschen Haus auf Sendung - mit wechselnden Gästen und viel Spontanität wird das Event des Tages so digital-alternativ präsentiert.

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