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US Open: Djokovic wird für McEnroe "immer der Böse" sein

Tino Harth-Brinkmann

Publiziert 07/09/2020 um 22:07 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic hat mit seinem Aussetzer im Achtelfinale der US Open für einen Skandal gesorgt. Wie Eurosport-Experte John McEnroe glaubt, wird die Aktion den Djoker für den Rest seiner Karriere verfolgen. McEnroe, der selbst häufig für Kontroversen auf dem Platz sorgte, stellt darüber hinaus die Frage, wie der Weltranglistenerste mit dem Vorfall umgehen wird und ob es ihn sportlich beeinträchtigt.

John McEnroe

Fotocredit: Getty Images

Wenn sich einer mit dem Image des Bad Boys auskennt, dann ist das wohl John McEnroe. Der Vorzeige-Rüpel des Tennissports gehört zu einer Liste von nur sechs Spielern, die während eines Grand-Slam-Turniers disqualifiziert wurden und in die sich nun auch Novak Djokovic eingetragen hat.
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Angesprochen auf Djokovics Aussetzer erklärte McEnroe, dass ein solcher Skandal einen Spieler noch lange verfolgen könne. Der siebenfache Grand-Slam-Sieger glaubt, dass Djokovic "für den Rest seiner Karriere der Böse ist". Dazu komme auch, dass der Serbe in letzter Zeit ohnehin schon für Aufsehen sorgte - sei es durch die Ausrichtung der umstrittenen Adria-Tour oder durch die Gründung einer neuen Spielergewerkschaft.
McEnroe meinte: "Der Druck ist zu ihm durchgedrungen. Ich glaube, es ist eine Menge abseits des Platzes passiert. Das hat ihn natürlich auch beschäftigt." Interessant sei daher, wie der Weltranglistenerste nun damit umgehen wird, so McEnroe.
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Wie reagieren die anderen Spieler?

Der 61-Jährige will den Djoker deswegen aber noch lange nicht abschreiben: "Ich habe nicht gesagt, dass er sich davon nicht erholen könne. Er jagd die Rekorde, er versucht Rafa und Roger zu überholen. Er ist jünger, wir alle wissen das. Es spricht eine Menge für ihn, aber die Aktion war logischerweise ein Fleck, den er nicht ausradieren kann, ob es ihm gefällt oder nicht."
Ihm pflichtete Tennis-Legende Todd Woodbridge bei, der auch daran glaubt, dass Djokovic auch weiterhin Erfolg haben wird. Dennoch ist der 49-Jährige überzeugt: "Der Vorfall wird die Tennis-Welt verändern."
Interessant wird dabei auch sein, wie das Umfeld in Zukunft mit Djokovic umgeht. "Welche Reaktion wird er von den anderen Spielern bekommen, welche Reaktion von den Fans, wenn diese in die Stadien zurückkehren?", fragte McEnroe. "Das sind alles Fragen, zu denen man die Antworten noch nicht kennt."
Abschließend zeigte sich McEnroe vor allem verwundert darüber, dass Djokovic überhaupt so ein Aussetzer unterlaufen konnte: "Ich bin überrascht, dass er so etwas Starrköpfiges tun konnte in einer Situation, in der er der haushohe Favorit war." Zudem kritisierte McEnroe den Weltranglistenersten dafür, sich im Anschluss nicht der Presse gestellt zu haben: "Du musst deinen Mann stehen. Das war dumm. Es hat für mich keinen Sinn ergeben, da er in der Vergangenheit Verantwortung übernahm, wenn er etwas falsch gemacht hatte. Und in diesem Fall macht es das nur schlimmer, dass er nicht aufgetaucht ist."
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