"Das geht nicht!" In Wolfsburg hängt nach der Niederlage in Mainz der Haussegen schief

Nach der zweiten ganz schwachen Vorstellung innerhalb von vier Tagen dachten die Wolfsburger Bosse gar nicht erst daran, ihre zahnlosen "Wölfe" aus der Schusslinie zu nehmen. "Wer jetzt wieder denkt, er könne es sich gemütlich machen, der wird scheitern", polterte Klaus Allofs, Manager des VfL Wolfsburg, und stellte völlig bedient fest: "Das war eines der frustrierendsten Spiele in meiner Amtszeit

Der VfL Wolfsburg kassierte in Mainz eine Niederlage

Fotocredit: AFP

Auf dem Weg zum 0:2 (0:1) beim FSV Mainz 05 hatten weder Allofs noch Trainer Dieter Hecking von der Bank aus auch nur eine einzige zwingende Torchance des Vizemeisters gesehen. "Das geht nicht!", sagte Allofs: "Wir konnten in keiner Sekunde auch nur ansatzweise unsere Qualität zeigen." Die frühe Rote Karte gegen Weltmeister Julian Draxler (13.)? "Eine Randnotiz!", sagte der Manager: "Das Thema ist, wie wir danach gespielt haben."
Ähnlich wie beim 0:2 in der Champions League beim PSV Eindhoven am vergangenen Dienstag agierten die Wölfe ideenlos, trotz der hohen Qualität im Kader landeten viele Pässe im Aus oder beim Gegner. "Die Konzentration ist momentan nicht so, wie sie sein müsste", sagte Hecking sichtlich bedient: "Da muss sich jeder hinterfragen. Wir haben das schon mehrfach angesprochen - wir müssen schleunigst die Kurve kriegen."

Allofs mit klarer Ansage

Nach der Pleite in der Königsklasse hatte es der Coach mit vier Wechseln versucht - irgendwie sinnbildlich für alle konnte sich Stürmer Nicklas Bendtner überhaupt nicht in Szene setzen. "Wir müssen uns nicht fragen: 'Warum spiele ich nicht, oder warum spielt der andere'", sagte Allofs mit der klaren Ansage an sein Team: "Ich muss trainieren, und wenn ich gefragt werde, muss ich meine Leistung bringen! Und nicht nur einer, sondern alle elf Spieler auf dem Platz."
Auch nach dem Mainzer Führungstreffer in der 31. Minute von Pablo De Blasis (FSV-Coach Martin Schmidt: "Ein Teufelskerl") zeigten die Wölfe keine Reaktion, Yunus Malli entschied schließlich die Partie (75.). Verlegene Entschuldigungen wie Draxlers Platzverweis wurden beim VfL nicht akzeptiert. Aussagen wie die von Abwehrspieler Dante ("Wir haben am Anfang dominiert") dürften intern ein Nachspiel haben.
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Klaus Allofs, Manager vom VfL Wolfsburg

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Auch auf Draxler werden Konsequenzen zukommen. Der Nationalspieler hatte Gonzalo Jara in Kung-Fu-Manier am Kopf getroffen. Zwar war die Abwehraktion des Weltmeisters sicher keine Absicht, Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) entschied dennoch sofort auf Platzverweis. "Wenn ich die Situation bewertet hätte, hätten wir mit elf gegen elf weitergespielt", sagte Hecking.
Vollkommen zufrieden mit dem "galligen und aggressiven" Auftritt seiner Mannschaft war der Mainzer Coach Schmidt. "Kompliment für die beiden Tore", sagte Schmidt: "Aber ein noch größeres Kompliment dafür, keins kassiert zu haben." Zuvor hatten die Rheinhessen nur einen Punkt aus den vergangenen drei Spielen geholt, zudem plagten Schmidt Verletzungssorgen in der Abwehr.
"Jetzt heißt es aber, schön den Kopf unten zu halten und nicht abzuheben", warnte Schmidt: "Wir konzentrieren uns voll auf das nächste Spiel in Köln."
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