Der FSV Mainz 05 stürzt Eintracht Frankfurt tiefer in die Krise

Die Partie Mainz gegen Frankfurt zeigte dem geneigten Fußballfan einmal mehr, auf wie vielen Ebenen sein Sport eigentlich funktioniert. Mit schwer angeschlagenem Selbstbewusstsein und nur einem Sieg aus den letzten neun Partien reisten die Frankfurter in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt – und spielten dann von Anfang an groß auf. Die beiden unglücklichen Gegentore fing man sich aufgrund von Sekundenschlaf: beim 1:0 war es die Abwehr, vor dem 2:0 die Gelb-Rote Karte eines übereifrigen Alexander Meier.

In der Folge musste man fürchten, dass aller guter Wille der Gäste nun dahin sein würde und tatsächlich spielte Mainz die SGE über einen nicht geringen Spielabschnitt hinweg nahezu schwindelig. Der Anschlusstreffer drehte diese Gemütslage jedoch erneut, die Frankfurter fassten wieder Mut und hätten die Partie beinahe noch gedreht. Aber eben nur beinahe.

Gerade die späten Wechsel beider Trainer belegen in dieser Hinsicht: Fußball ist eben nicht nur eine Frage des Könnens, sondern auch des Willens. Deshalb ist es doppelt schwierig, wenn man keine Wahl hat. Frankfurt wird in den nächsten Wochen nämlich unbedingt wollen und können – müssen.

Seit den Pariser Terroranschlägen und der Absage des Fußballländerspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden stehen die Stadien der Republik ja bekanntlich unter besonderer Beobachtung. Auch in Mainz war man vorbereitet – so gut es ging. Denn die Coface Arena erlaubt aufgrund der Anzahl ihrer Eingänge nur eine bestimmte "Abfertigungsgeschwindigkeit". Man versuchte zwar, die Fußballfans darauf aufmerksam zu machen, aufgrund dieser unvermeidbar längeren Wartezeit früher anzureisen als gewöhnlich, aber das klappte natürlich nicht. Deshalb ging es eine Viertelstunde später los in Mainz, der Stimmung im Stadion tat das jedoch keinen Abbruch.

Vor dem Spiel wurde Heribert Bruchhagen gefragt, was er zur Negativserie seiner Eintracht sagen würde, woraufhin der Präsident der SGE mit einem Bonmot antwortete: "Jeder vierte Mensch auf der Welt ist Chinese, hier im Stadion sind 30000 Menschen, aber keine 7000 Chinesen. Sehen Sie, ich glaube nicht an Statistiken." Was sollen wir sagen? – Beweisführung abgeschlossen.

5. TOOOR für Mainz! Yoshinori Muto macht es nach einer tollen Vorarbeit von de Blasis über rechts! Der Japaner muss in der Mitte die flache Hereingabe nur noch einschieben, aber ein vorbildhaftes Abwehrverhalten ist das nicht unbedingt von der Frankfurter Viererkette! 1:0 für die Rheinhessen damit.

28. Jetzt sieht Alex Meier Gelb für sein Einsteigen gegen Latza - ein Foul war's sicher, die Verwarnung ist vielleicht etwas hart.

40. Bitter! Gelb-Rot für Alex Meier! Die Verwarnung geht diesmal in Ordnung, der Frankfurter Kapitän kommt einfach zu spät gegen Jairo Samperio. Jetzt sind die Gäste also nur noch zu zehnt.

42.TOOOR für Mainz! Und schon klingelt's! Yunus Malli fällt nach einem wunderbaren Antritt von Jairo der Ball vor die Füße, und der türkische Nationalspieler lässt sich nicht zweimal bitten. Die Eintracht erwischt es jetzt knüppeldick, 2:0!

61. TOOOR für Frankfurt! Haris Seferovic macht es nach einem glücklichen Zuspiel von Aigner gekonnt ins lange Eck. Da ist der Anschluss, wie aus dem Nichts! 2:1 nur noch!