3 Dinge, die beim Relegationshinspiel zwischen demVfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig auffielen
Der VfL Wolfsburg feiert in einem umkämpften Relegations-Hinspiel gegen Eintracht Braunschweig einen wichtigen Heimsieg, braucht dafür aber gehörige Unterstützung des Schiedsrichters. Mario Gomez schummelt erst, vollstreckt dann aber eiskalt vom Punkt zum 1:0-Endstand. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht fühlt sich an den KSC erinnert und Ashkan Dejagah gibt sein Comeback. Was auffiel.
Wolfsburg bejubelt das 1:0 im Relegations-Hinspiel gegen Eintracht Braunschweig
Fotocredit: Getty Images
1. Spielverderber Stegemann
Der Aufreger des Relegations-Hinspiels zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig war nicht das einzige Tor des Abends, welches den Wolfsburger Sieg perfekt machte, sondern die Szene, die dem Treffer vorausgegangen war. Der spätere Torschütze Mario Gomez hatte den Ball regelwidrig mit dem rechten Oberarm für Yunus Malli abgelegt, der dann aus kürzester Distanz Gustav Valsvik an die Hand schoss. Sascha Stegemann zeigte sofort auf den Punkt, was Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht auch nach dem Spiel noch auf die Palme brachte:
Lieberknecht fühlte sich an die Relegation von 2015 zwischen dem Hamburger SV und dem KSC erinnert. Auch damals hatte eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters (Manuel Gräfe) den Zweitligisten aus Karlsruhe um den Lohn der gesamten Spielzeit gebracht.
Nach dem Spiel redete Lieberknecht aufgebracht auf das Schiedsrichtergespann ein, das sich am Abend nicht mehr äußerte. Auch Gomez wollte zu der Szene vor laufenden Kameras nicht Stellung nehmen.
Wolfsburg-Coach Andries Jonker jedoch war um eine Stellungnahme nicht verlegen und wurde deutlich:
2. Rettungsboot Gomez
Schon vor Beginn der Relegation stand fest: Gomez ist so ziemlich der einzige Gewinner einer erschreckenden Wolfsburger Saison. Vor der Saison wechselte er als Torschützenkönig der türkischen Süper Lig und als türkischer Meister von Besiktas Istanbul nach Wolfsburg. Die sportliche Perspektive lockte. Ein knappes Jahr später entpuppt sich eben diese einst lockende Perspektive als purer Überlebenskampf - Relegation. Der Grund ist gleichermaßen simpel wie kurios: Wolfsburgs Millionenkader funktionierte nicht. Nur Gomez, der funktionierte.
Gegen Eintracht Braunschweig im wichtigsten Heimspiel der Saison erzielte er in der 35. Minute sein 17. Saisontor. Zum achten Mal erzielte er dabei das 1:0. Ein Fakt, der deutlich macht, wo der VfL ohne Gomez wohl stehen würde.
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Mario Gomez verwandelt gegen Eintracht Braunschweig vom Punkt
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Dabei spielt es keine Rolle, dass Gomez bis zum Zeitpunkt seines Treffers noch keinen Schuss auf das gegnerische Tor abgegeben und mit acht Ballkontakten die wenigsten auf dem Feld hatte. Stürmer werden an Toren gemessen - und gemessen daran, ist Gomez das personifizierte VfL-Rettungsboot.
3. Emotionales Dejagah-Comeback
Am 25. August 2012 lief Ashkan Dejagah zuletzt in einem Pflichtspiel für den VfL Wolfsburg auf. 1734 Tage später wurde er vor heimischen Publikum in der 83. Minute in einem hochbrisanten Spiel eingewechselt und gab sein Comeback, für das einige Schwierigkeiten überwunden werden mussten.
Nach seinem Wechsel vom Al-Arabi Club zurück nach Wolfsburg hatte zunächst die fehlende Spielergenehmigung verhindert, dass der gebürtige Iraner den "Wölfen" schon früher helfen konnte. Als es dann endlich grünes Licht von der FIFA gab, verletzte sich der Mittelfeldspieler im Training. Wegen eines Muskelfaserrisses fiel er neun Bundesligaspiele aus, schaffte es in den letzten vier Spielen nicht mehr in den Kader.
Das "kleine Comeback" feierte er mit der zweiten Mannschaft am 29. April gegen den SV Eichede, als er in der 46. Minute eingewechselt wurde. Nun folgte die große Rückkehr. Und die Fans waren mindestens genauso glücklich wie der Spieler selber. Lautstark begrüßten sie den verlorenen Sohn zurück im Team - in seiner fußballerischen Heimat.
Dass Dejagah dem Spiel in der Schlussphase nicht mehr seinen Stempel aufdrücken konnte, werden alle Beteiligten verkraften können.
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