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Offiziell: Hamburger SV feuert Bruno Labbadia - kommt jetzt Markus Gisdol?

Tobias Bach

Update 25/09/2016 um 15:32 GMT+2 Uhr

Bruno Labbadia ist nicht mehr Trainer des Hamburger SV. Er brauchte am Sonntag nicht einmal mehr auf das Vereinsgelände des Hamburger SV zu fahren. Am Telefon wurde dem einst als Retter gefeierten Cheftrainer seine Entlassung mitgeteilt - als er um kurz nach 10 Uhr auflegte, war das unwürdige Verwirrspiel der vergangenen Tage endlich beendet. Nun soll Markus Gisdol ihn beerben.

Markus Gisdol der neue Mann an der Elbe?

Fotocredit: SID

Der Hamburger SV hat Bruno Labbadia gefeuert. Das teilte der Klub am Sonntag mit. Der ehemalige Trainer der TSG 1899 Hoffenheim, Markus Gisdol, soll Nachfolger von Bruno Labbadia beim HSV werden.
"Es gab Gespräche, aber es gibt noch keinen rechtsgültigen Vertrag", sagte HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer.

Entlassung am Telefon

Bruno Labbadia wurde am Sonntag beim Hamburger SV gefeuert. Auch seine beiden Co-Trainer Eddy Sözer und Bernhard Trares wurden vom HSV entlassen. Von seiner Entlassung erfuhr der einst gefeierte Retter am Telefon. Der Verein verkündete die Entlassung zunächst per Twitter. Der neue starke Mann an der Elbe soll der frühere Hoffenheim-Coach Markus Gisdol werden.
"Ich habe ihn zum Gespräch gebeten. Er sagte, dass er das lieber am Telefon machen möchte", sagte Klub-Chef Dietmar Beiersdorfer, für den die Trennung "aus sportlich-inhaltlichen Gründen" unausweichlich war. Beiersdorfer erklärte die Labbadia-Entlassung mit den Worten:
Dieser Schritt ist angesichts unseres sportlichen Trends notwendig. Ich bin der Überzeugung, dass wir jetzt eine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen müssen, um nach dem enttäuschenden Saisonstart den sportlichen Turnaround zu schaffen. Nach der langen Vorbereitung und den bisherigen Spielen müssen wir konstatieren, dass unsere fußballerische Entwicklung insgesamt nicht unseren Vorstellungen entspricht.
"Ich bin hundertprozentig von der Mannschaft überzeugt", sagte Beiersdorfer: "In der bestehenden Konstellation wäre die Trendwende nicht möglich gewesen." Dem ausscheidenden Trainer Labbadia widmete der Vorstandsboss trotzdem einen Dank:
Ich möchte mich im Namen des gesamten HSV bei Bruno für seine geleistete Arbeit bedanken. Es bleibt unvergesslich, was er in einer sehr herausfordernden und schwierigen Zeit erreicht hat.
"Mit unserer bisherigen Punkteausbeute liegen wir weit hinter unseren Ansprüchen zurück", sagte Beiersdorfer: "Das ist unbefriedigend und unzureichend. Wir alle stehen in der Pflicht, das sehr schnell zu verändern."
Labbadia verlässt den HSV nach knapp 18 Monaten Dienstzeit, in denen sich der Coach besonders durch die Rettung im dramatischen Relegationsrückspiel 2015 in Karlsruhe (2:1) in den Geschichtsbüchern verewigte. Zu Wochenbeginn will der HSV-Vorstand erklären, wer in Zukunft das Traineramt übernehmen wird.

Retter Labbadia reagiert versöhnlich

Exakt 529 Tage lenkte Labbadia die Geschicke beim Bundesliga-Dino und erlebte in dieser Zeit die komplette Gefühlspalette des Geschäfts, wurde innerhalb von fast 18 Monaten vom gefeierten Relegations-Retter zum verfluchten Sündenbock.
Labbadia, der bereits von 2009 bis 2010 Trainer bei den Hanseaten war, hatte den Traditionsklub zu Beginn seiner zweiten Amtszeit im Frühjahr 2015 vor dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte gerettet. Doch von der Euphorie der ersten Wochen und Monate unter Labbadia war zuletzt nicht viel geblieben. Investitionen von mehr als 30 Millionen Euro vor der Saison zahlten sich auf dem Platz bisher nicht aus.
Labbadia äußerte sich über die Facebook-Seite des HSV versöhnlich und übernahm die Verantwortung für die sportliche Talfahrt.
Es hat mir sehr viel bedeutet, Trainer des HSV sein zu können. Ich habe mich jeden Tag mit dieser Aufgabe identifiziert. Es ist schade, dass wir jetzt zu Beginn der Saison nicht die nötigen Ergebnisse erzielen konnten. Dafür übernehme ich als Trainer die Verantwortung.

Die Rolle von Geldgeber Kühne

Bezeichnend war, dass Beiersdorfer am Sonntagmittag erneut klarstellen musste, dass Investor Klaus-Michael Kühne "sich nicht anmaßen würde, Einfluss auf die entscheidenden Gremien des HSV zu nehmen". Dass der Geldgeber die Labbadia-Entlassung beeinflusst habe, sei "eine unsinnige Behauptung". Dennoch bleibt der HSV ein Pulverfass.
Investitionen von rund 33 Millionen Euro hatten auch Kühne zu öffentlichen Europacup-Träumereien animiert. Anspruch und Wirklichkeit klaffen in Hamburg weit auseinander.
"Ich habe nie von Europa oder der Champions League gesprochen", versicherte Beiersdorfer: "Aber wir wollen uns verbessern." Labbadia wurde dieser Schritt nicht mehr zugetraut. Der Nächste, bitte!
Nutznießer könnte Werders Nouri werden. Werder Bremen war ebenfalls an Markus Gisdol interessiert, doch dieser soll sich nun für den HSV entschieden haben. Nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg Bremens gegen den VfL Wolfsburg wachsen damit die Chancen für Nouri im Traineramt zu bleiben.
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