Abschied von Real Madrid? Superstar Cristiano Ronaldo will Spanien verlassen
Die Meldung der portugiesischen Fußball-Zeitung "A Bola" sorgt für Schnappatmung bei den Fans von Real Madrid: "Ronaldo will Spanien verlassen", titelt das Blatt. Der Weltfußballer habe Klub-Präsident Florentino Pérez bereits informiert. Grund für die überraschende Entscheidung sei die Anklage wegen Steuerhinterziehung, die am Dienstag in Spanien gegen den Superstar erhoben wurde.
Ronaldo on the cover of A Bola
Fotocredit: Eurosport
Ronaldo sei "entrüstet" über die Anklage der Staatsanwaltschaft Madrid. "Die Entscheidung des Kapitäns der Nationalmannschaft ist getroffen", bestätigt auch die Zeitung "Record" auf ihrer Webseite. Ronalde kehre nicht zu Real Madrid zurück.
Über seine Agentur "Gestifute" hatte der Fußball-Profi nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärt, es gebe "keine systematische Steuerhinterziehung".
Real Madrid stellte sich ebenfalls hinter Ronaldo, der Verein habe "volles Vertrauen in unseren Spieler Cristiano Ronaldo, der unserem Verständnis nach in Übereinstimmung mit der Rechtmäßigkeit in Bezug auf die Erfüllung seiner steuerlichen Verpflichtungen gehandelt hat".
Vier Fälle von Steuerhinterziehung?
Der Fiskus wirft dem 32-Jährigen allerdings vor, mittels Offshore-Unternehmen Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro betrieben zu haben. Nach Angaben der Ermittler hat Ronaldo von Strukturen profitiert, die im Jahr 2010 geschaffen wurden, um den Steuerbehörden in Spanien erzieltes Einkommen zu verheimlichen. Von 2011 bis 2014 werden dem Portugiesen demnach vier Fälle der Steuerhinterziehung zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft bezichtigt den viermaligen Weltfußballer der "vorsätzlichen und bewussten Missachtung seiner Steuerpflichten in Spanien".
Ronaldo soll seine Einnahmen aus Bild- und Werberechten für die Jahre zwischen 2011 und 2014 lediglich mit 11,5 Millionen Euro angegeben haben, in Wahrheit aber in diesem Zeitraum fast 43 Millionen Euro verdient haben. Über ein verzweigtes Firmennetzwerk soll er das Geld am Fiskus vorbeigeschleust haben.
"Klingt wie eine Strategie, um die Staatsanwaltschaft unter Druck zu setzen"
Aus diesem Grund, so die Zeitung "A Bola", will Ronaldo Spanien nun den Rücken kehren. Die Entscheidung sei unumstößlich. Aus Sicht des spanischen Eurosport-Journalisten Cristiano Maxedo könnte Ronaldos Ankündigung auch taktische Gründe haben:
Ronaldo, so Maxedo, akzeptiere die gegen ihn erhobene Anschuldigungen auch deshalb nicht, weil er sich bemüht hat, die Steuerprobleme im Guten zu lösen. "Aus meiner Sicht wird Ronaldo Real nicht verlassen, nicht nach einer derartigen Ausnahme-Saison, in der er in der Champions League ab dem Viertelfinale zehn Tore erzielt hat. Der Verein will das ebenfalls nicht, zumal es keinen Spieler gibt, der Ronaldo auch nur ansatzweise ersetzen könnte. Außer natürlich Lionel Messi, dessen Verpflichtung sich von selbst verbieten würde", so Maxedo.
Ronaldos Vertrag bei den "Königlichen" läuft noch bis zum 30. Juni 2021. In der abgelaufenen Saison gelang Ronaldo mit Real die Titelverteidigung in der Champions League. Aus sportlicher Sicht gibt es keinen Grund für einen Abschied des Superstars, der 2009 für die damalige Rekordablöse von 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real wechselte.
Doch nun scheint es so, als ob das liebe Geld der Traumehe zwischen Ronaldo und Real ein Ende bereiten könnte...
Werbung
Werbung
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/12/22/image-98b602cb-ae46-4c06-8857-c6197f655aaf-68-310-310.jpeg)