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Nordische Ski-WM 2017: DSV-Kombinierer stürmen zu Gold im Teamsprint

VonSID

Update 03/03/2017 um 19:28 GMT+1 Uhr

Die DSV-Kombinierer Johannes Rydzek und Eric Frenzel haben bei der Nordischen Ski-WM 2017 in Lahti Gold im Teamsprint gewonnen. Das deutsche Duo setzte sich nach dem Springen und einem Langlauf über 2x7,5 Kilometer vor Norwegen und Japan durch. Für Rydzek war es im vierten Wettbewerb der vierte Titel. Mit insgesamt sechs Goldmedaillen ist der Allgäuer nun alleiniger Rekordweltmeister.

Johannes Rydzek und Eric Frenzel holen Gold im Teamsprint bei der WM in Lahti 2017

Fotocredit: Imago

Als Johannes Rydzek sein historisches viertes WM-Gold in der Tasche hatte, genoss der neue König von Lahti jede einzelne Sekunde. "Das ist unbegreiflich. Das hätte ich nie und nimmer für möglich gehalten", sagte der alles überragende Kombinierer nach dem knappen Teamsprint-Triumph an der Seite von Eric Frenzel. Für Rydzek war es im vierten Wettbewerb der vierte Titel - wohl ein Rekord für die Ewigkeit.
"Es ist so geil, wieder mit Eric ganz oben zu stehen", sagte Schlussläufer Rydzek, der zusammen mit Frenzel nach zwei Sprüngen und 2x7,5 Kilometern in einem packenden Zielsprint Gold vor Norwegen holte. Auch Frenzel, der auf der letzten Runde seinen Teamkollegen anfeuerte, war ergriffen:
Ich habe mitgefiebert und gezittert. Aber man kann auf Johannes vertrauen, er hat das weltmeisterlich gemacht. Das war tiptop.

Rydzek knackt Rekorde

Der 25 Jahre alte Rydzek hat damit seinen Platz in den Geschichtsbüchern schon jetzt sicher. Nie zuvor hat ein Kombinierer viermal Gold bei einer WM geholt, mit insgesamt sechs Titeln ist er zudem alleiniger Rekordweltmeister. "Ich bin immer noch ganz ergriffen. Es war ein so geiles Rennen. Der Ritschi ist so cool, der macht zurzeit alles richtig", sagt Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Und nicht nur das: Für den Deutschen Skiverband (DSV) war der Sieg des überragenden Duos bereits die sechste Goldmedaille der Titelkämpfe in Finnland. Damit knackte der DSV den 43 Jahre alten deutschen WM-Rekord. 1974 hatte die DDR im schwedischen Falun fünfmal Gold und sechsmal Silber geholt.
Vor dem Wettkampf hatte Weinbuch noch Zweifel am Sieg gehabt. "Im Teamsprint ist das Gold am unsichersten, da kann am meisten passieren", lautete seine Prognose. Nach dem Springen ging es dann auch äußerst eng zu: Frenzel (125,5m) und Rydzek (122,0m) fanden sich bei schwierigen Bedingungen auf Rang zwei wieder, 16 Sekunden hinter Frankreich.
In den anschließenden zehn Runden, die Rydzek und Frenzel im Wechsel zu absolvieren hatten, schloss Deutschland schnell auf und lag zur Halbzeit inmitten einer Fünfergruppe. Im nassen Neuschnee entwickelte sich auf der letzten Runde ein Duell zwischen Rydzek und Magnus Krog, das der Deutsche für sich entschied.

"Da ist mir das Herz stehen geblieben"

Knapp wurde es in der vorletzten Kurve, als sowohl Rydzek als auch Moan an einem überrundeten Läufer vorbei mussten. "Da ist mir das Herz stehen geblieben", sagte Weinbuch. Beide vermieden einen Sturz, dann zog Rydzek davon. "Was da nach zwei Wochen noch für ein Dampf drin ist – unglaublich", sagte Weinbuch.
Seinen Hut vor Rydzek zog auch der bisherige Rekordweltmeister Bjarte Engen Vik. "Johannes ist ein würdiger Nachfolger als Rekordhalter", sagte der Norweger, der zwischen 1995 und 2001 fünf Gold- und drei Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen hatte, der Rheinischen Post: "Was die Deutschen leisten, ist wirklich erstaunlich. Sie haben neue Standards gesetzt."
Für die deutschen "Dominierer" endete die WM mit zahlreichen Rekorden. Nie zuvor hat eine Nation viermal Gold bei einer WM geholt, auch die insgesamt sechs Medaillen sind eine Bestmarke.
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