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Tour-Vorschau, 14. Etappe nach Rodez: Ausreißer gegen Klassiker-Jäger
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Publiziert 14/07/2017 um 21:35 GMT+2 Uhr
Tour-Vorschau, 14. Etappe nach Rodez: Das Peloton lässt die Pyrenäen hinter sich und macht sich auf dem Weg zum Zentralmassiv. Nach dem an den letzten beiden Tagen die Kletterer das Sagen hatten, gehört diese Etappe den Klassikerjägern. Die Etappe gleicht dem Finale der 13. Etappe der Tour de France 2015, als Greg Van Avermaet (BMC) triumphierte. Kann der Olympiasieger sich erneut durchsetzen?
Greg Van Avermaet (BMC) lors de la 8e étape du Tour 2017
Fotocredit: Getty Images
TagesTour:
Die Etappe startet bereits außerhalb der Pyrenäen in Blagnac, einem Vorort von Toulouse. Von dort aus führt die Route in Richtung Nordosten und damit in Richtung Zentralmassiv. Nach einem flachen Beginn mit dem Zwischensprint des Tages bei Kilometer 55, wird es ab Charmaux bei Kilometer 107 hügeliger. 
Die erste Bergwertung des Tages, die Côte du Viaduc du Viaur (3.Kategorie), steht nach 131 gefahrenen Kilometern auf dem Programm. Danach geht es ständig Auf und Ab, es folgt jedoch nur noch ein weiterer kategorisierter Anstieg, die Côte de Centrès (3. Kategorie) bei Kilometer 145. Doch 15 Kilometer vor dem Ziel steht dem Peloton noch der nicht-kategorisierte Hügel nach Bonnecombe im Weg, der noch einmal als Sprungbrett für eine späte Attacke dienen könnte. 
Von hier aus geht es in rasanter Abfahrt nach Rodez herein, wo das kurvige Finale wartet. Die letzten 570 Meter steigen mit 9,6 Prozent an - ein perfektes Finale für explosive Puncheure.
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Tour-Strecke: Karte & Profil der 14. Etappe nach Rodez
Quelle: Eurosport
KulTour: 
Das an der Garonne liegende Toulouse ist mit fast 1,3 Millionen Einwohnern in der Metropolenregion die viertgrößte Stadt Frankreichs. Aufgrund seiner zahlreichen Bauwerke aus rotem Ziegelsteinen, die das Stadtbild prägen, wird Toulouse auch la ville rose - die rosarote Stadt - genannt. Eine beliebte Sehenswürdigkeit ist das Dominikanerkloster Les Jacobins, dass unter anderem das kunstvolle gotische Deckengewölbe "Palmier des Jacobins" enthält. Hier liegt die Grabstelle des heiligen Thomas von Acquin, einem der bedeutendsten Kirchenlehrer und Theologen der römisch-katholischen Kirche.
Blagnac vor den Toren von Toulouse ist vor allem als wichtiger Standort für die europäische Luftfahrt bekannt. Der Flugzeugbauer Airbus betreibt hier sein Werk, unter anderem wird der A380 gefertigt, das größte Passgierflugzeug der Welt. 
HisTourie:
Im Jahre 2015 in Rodez schüttelte Van Avermaet das Image, zwar stets zu den Besten zu gehören, aber keine großen Siege einzufahren, endgültig ab. Mit einem kraftvollen Sprint von der Spitze weg siegte er damals knapp vor Sagan und sicherte sich seinen ersten Tour-de-France-Etappensieg. Seitdem holte er eine weitere Tour-Etappe mitsamt dem Gelben Trikot, den Olympiasieg in Rio und dominierte in dieser Saison die Kopfsteinpflasterklassiker. Nach Siegen beim Omloop Het Nieuwsblad, E3 Harelbeke und Gent-Wevelgem triumphierte er bei Paris-Roubaix erstmals bei einem der fünf Radsport-Monumente. 
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Van Avermaet und Sagan bei der Tour 2015
Fotocredit: Eurosport
Für die Tour ist auch Blagnac kein Neuland: Bereits zum achten Mal macht die Große Schleife hier Station, 1987 feierte der frühere deutsche Meister Rolf Gölz hier seinen ersten Tour-Etappensieg.
Tour-Prognose: 
Trotz der schwer zu kontrollierenden zweiten Etappenhälfte werden es die Ausreißer heute wohl schwer haben, da gleich mehrere Top-Fahrer heute ihre Chance wittern. Neben Van Avermaet gehören der Vierte des Jahres 2015, John Degenkolb (Trek-Segafredo) und Michael Matthews (Sunweb) zu den Top-Favoriten. Aber auch Philippe Gilbert und Daniel Martin (Quick-Step Floors), Edvald Boasson Hagen (Dimension-Data) sowie Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) sollte man heute beachten, wohingegen die reinen Sprinter wie Marcel Kittel keine Chancen haben werden. 
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