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Olympia 2016 in Rio: Pechvogel Heidtmann darf randalieren - Wenk will wieder aufstehen

VonSID

Publiziert 07/08/2016 um 12:08 GMT+2 Uhr

Nach dem spektakulären Olympia-Fehlstart der deutschen Schwimmer erhielt Pechvogel Jacob Heidtmann den Befehl zum Randalieren. "Ich habe ihm gesagt, er soll ins Olympische Dorf zurückfahren, etwas nehmen, das nicht so teuer ist, und seinen Frust daran auslassen", berichtete Bundestrainer Henning Lambertz nach der ärgerlichen Disqualifikation seines Rekordschwimmers.

Schied unglücklich aus: Jacob Heidtmann

Fotocredit: SID

Pechvogel Jacob Heidtmann disqualifiziert, Langschläferin Alexandra Wenk abgehängt: Für die deutschen Schwimmer begann Olympia enttäuschend.
Langschläferin Alexandra Wenk bekam dagegen was auf die Ohren, weil sie beim Mittagsschlaf am frühen Abend überzogen hatte. "Wenn man die halbe Stunde nicht einhält und es zwei Stunden werden, fehlt nachts der Schlaf, und man ist am nächsten Morgen nicht fit", kritisierte Lambertz das neue Glamour-Girl im deutschen Team, das drei Monate nach der Rekord-Show in Berlin im olympischen Becken weit hinterherschwamm.
Heidtmann und Wenk waren nach ihren Vorläufen weinend aus dem Stadion geflüchtet - und sie waren nicht die Einzigen, die sich den Olympia-Auftakt ganz anders vorgestellt hatten. Wie beim Debakel vor vier Jahren in London verpassten alle deutschen Schwimmer am ersten Tag die Endläufe. Während Wenk nach vollmundigen Ankündigungen ("Ich habe Bock, in Rio richtig abzugehen") bitter enttäuschte, war Heidtmann sehr schnell - aber einen Moment unaufmerksam.

Tragischer Deutscher Rekord

In deutscher Rekordzeit von 4:11,85 Minuten schlug der 21-Jährige aus Elmshorn im Vorlauf über 400 Meter Lagen als Fünfter an. Doch Sekunden später kam das Aus, weil er bei der Brustwende zwei Delfinkicks gemacht hatte. "Sehr, sehr tragisch" nannte Lambertz den Fauxpas des WM-Fünften, der locker das Finale erreicht hätte. Auf einen Protest verzichtete der Deutsche Schwimm-Verband (DSV), weil die Videobilder die Entscheidung der Kampfrichter nicht eindeutig widerlegten.
Heidtmann war noch Stunden danach kaum ansprechbar, später ließ er sich von seiner Familie trösten. "Er hat nicht viel Zeit, es tief in sich reinzufressen", mahnte der Bundestrainer. Schließlich wird Heidtmann noch in der 4x200-Meter-Freistilstaffel um Weltrekordler Paul Biedermann gebraucht, die Medaillenhoffnungen hegt.
Sauer war Lambertz dagegen auf Wenk, die als 22. über 100 m Schmetterling deutlich am Halbfinale vorbeischwamm und damit sogar noch einen Platz schlechter als bei der historischen Medaillen-Nullnummer von 2012 abschnitt. "Ich kann mir das nicht erklären", sagte die 21-jährige Münchnerin, die im Mai bei der DM in Berlin mit vier deutschen Rekorden in 30 Stunden allen die Show gestohlen hatte. Später schrieb sie bei Facebook:
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, und es ist definitiv nicht Zeit, jetzt traurig zu sein, sondern nach dem sechsten Mal hinfallen ein siebtes Mal aufzustehen.
Das mit dem Aufstehen war ja eben ihr Problem gewesen. Der Bundestrainer half der äußerst selbstbewussten Studentin bei der Suche nach Erklärungen. Sein Vorwurf: Sie sei die Umstellung auf die späten Startzeiten in Rio nicht mit der notwendigen Professionalität und Disziplin angegangen. Die Athleten sollten vor Olympia mehrmals ihren Tagesablauf probehalber nach hinten verschieben. "Das haben einige nicht so gut gemacht, bis hin zu gar nicht", monierte Lambertz.
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