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Vorsicht, bauchfrei! Sixpack-Attacke von Serena Williams
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Publiziert 16/01/2016 um 16:39 GMT+1 Uhr
Tennis-Expertin Petra Philippsen hat sich im Melbouren Park umgeschaut und festgestellt: Es lohnt sich auch schon vor Turnierbeginn, die Augen offenzuhalten.
Titelverteidigerin Serena Williams
Fotocredit: AFP
Aus Melbourne berichtet Petra Philippsen
Welcome to Down Under, der erste Grand Slam der Saison steht in den Startlöchern! Und schon vor dem ersten Aufschlag im Melbourne Park gab es Wetterkapriolen, bekloppte Trainings-Tiere und schottischen Baby-Talk.
- Ich bin dann mal weg: Andy Murray hat gar nicht erst ausgepackt. Sein Koffer steht immer noch parat im Hotelzimmer, nur für den Fall. Denn sollte seine hochschwangere Frau Kim aus London anrufen, sitzt Murray sofort im nächsten Flieger nach Hause. Selbst, wenn er dann im Finale stehen sollte, egal - Murray schnappt sich seinen Koffer und ist dann mal weg. Das Baby hat Vorrang. Eigentlich ist der Termin erst Anfang Februar, aber man weiß ja nie. Und so lange sich der eigene Nachwuchs noch Zeit lässt, kann Murray seine Daddy-Qualitäten beim Spross seiner Trainerin Amélie Mauresmo ausprobieren. Die hat den kleinen Aaron in Melbourne mit dabei und der ist schon der neue Liebling im Team Murray. Zumindest mittelfristig.
- Hitze? Welche Hitze?! Man kennt es ja aus den einschlägigen Urlaubsparadiesen - in der Mittagshitze brüten am Strand als Einzige neben den bekloppten Deutschen nur noch unsere britischen Nachbarn. Daher war es auch kaum verwunderlich, dass sich am Mittwoch nur Kyle Edmund auf den Trainingsplatz verirrte. Die Quali-Spiele waren allesamt unterbrochen bei unerträglichen 43 Grad im Schatten. Allen wurde von den Turnieroffiziellen geraten, sich lieber nur drinnen aufzuhalten. Das hat Edmund nicht gekratzt. Raus auf den Platz und sich die Birne weichkochen lassen, super Idee. Warten wir mal ab, wie weit ihn diese hirnverbrannte Idee am Ende im Turnier bringen wird...
- Kann jemand rausgeben? Da standen sie also am Freitag auf den Stufen der Margaret-Court-Arena, die Champions vom Vorjahr. Serena Williams und Novak Djokovic. Vor der Auslosung plauderten sie locker ein wenig und dabei erzählten sie auch gleich, dass das Turnier seit dem letztem Jahr die Repliken der Siegertrophäe endlich in Originalgröße anfertigen lassen würden. Jetzt sieht das neben den Miniaturpokalen der Vorjahre zwar etwas blöd in ihrem Vitrinenschrank aus, aber egal. Endlich steht der Pott im 1:1-Maß im Schrank. Für Djokovic hatte die Freude allerdings auf dem Heimflug einen kleinen Nebeneffekt: "Ich musste Übergepäck bezahlen!" Die Quittung hat er noch, aber leider konnte gerade niemand rausgeben. Auf dem Deckel bleibt der Serbe wohl sitzen. Aber er kann es verschmerzen.
- Ring frei für bauchfrei! Ist es bloß ein cleverer Marketingscherz oder macht Serena Williams wirklich ernst? Sie postete Bilder ihres neuen Outfits für die Australian Open, alles in quietschgelb und ein bisschen im Retro-Stil - und bauchfrei! Regelkonform wäre es, aber nicht doch etwas gewagt? Gut, wenn sie mit ihrem Sixpack Eindruck machen will, ist das natürlich die richtige Wahl. Aber nötig hätte sie es nicht, die Gegnerinnen zittern ohnehin schon wieder vor ihr...
- Bitte, bitte spiel' doch weiter! Wir alle kennen Bernard Tomic. Mit Bad-Boy-Bernie geht's schon mal durch. Und wenn ihm danach ist, schenkt er Matches schon mal ab. Na klar. So auch im Viertelfinale von Sydney. Da hatte er gerade gehört, dass er eine prima Auslosung in Melbourne hat - was interessiert ihn da noch dieses piefige 250er-Turnier? Richtig, und das erzählte er dann beim Seitenwechsel auch ausführlich Stuhlschiedsrichter Mohammed Layani. Aber anstatt, dass ihm der Schwede freundlich eine Verwarnung verpasst, mimt Layani lieber seinen Lifecoach und redet wie auf einen lahmen Gaul auf Tomic ein: "Denk nicht an die Auslosung, bitte bitte spiel doch weiter..." Layani bekommt dafür zwar einen Orden für soziales Engagement, genützt hat es aber trotzdem nichts. Im zweiten Satz gab Tomic auf. Wegen Müdigkeit und Schwindel, hieß es offiziell. Schwindel trifft es allerdings ganz richtig...
- Boris, der Erklärbär - In den Tagen vor Turnierstart wissen wir nun, warum sich alle Spieler so darum reißen, mit Novak Djokovic zu trainieren - weil sein Coach Boris Becker so schön erklären kann. Mit Händen und Füßen und immer einer netten Anekdote nebenher, so geht's. Da hockten dann auch am Freitag wieder Djokovic und Fernando Verdasco auf der Bank und starrten gebannt auf Becker, der ihnen pantomimisch demonstrierte, wie er damals die richtige Fußstellung beim Aufschlag gelernt hatte. Natürlich samt seines berühmten "Ich-reiße-meine-Augen-bis-zum-Anschlag-auf"-Blick. Herrlich. Und die richtige Trainingsmotivation im Winter kennt Becker auch, verriet Djokovic. "Ich musste Bergläufe machen. Und mein Trainer sagte: 'Dann wink' mal, wenn du oben bist...'"
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Becker und Djokovic im Training
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