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Bahnrad-WM: Deutsche Vierer der Damen und Herren gewinnen Edelmetall - Wiedergutmachung und historisches Bronze
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Publiziert 18/10/2024 um 13:24 GMT+2 Uhr
Frauen- und Männer-Vierer holen bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen jeweils Edelmetall. Dabei ist die Silbermedaille des Damen-Vierers die Wiedergutmachung für verkorkste Olympische Spiele in Paris, bei der die Mannschaft nur Platz sechs belegt hatte. Die Herren holten historisches Bronze: Benjamin Boos, Tim Torn Teutenberg, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler gelang das erste Edelmetall seit 2002.
Großbritannien zu stark: Deutscher Vierer gewinnt WM-Silber
Quelle: Eurosport
Im Moment des Silber-Triumphes dachte Franziska Brauße schon an ihre nächste Medaillen-Mission. "Ich habe mich heute gut gefühlt, das motiviert für Samstag", sagte die 25-Jährige nach Platz zwei in der Mannschaftsverfolgung bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen.
Dann nämlich will Brauße ihren Einzel-Titel von 2022 wiederholen. Die Silberfahrt mit der Mannschaft vom Donnerstag dürfte ihr einen ordentlichen Boost verleihen.
Mit dem Vize-Titel für das Frauen-Team, der nach dem Bronze-Gewinn des Männer-Vierers den Wettkampftag aus deutscher Sicht perfekt machte, war nicht unbedingt zu rechnen gewesen im Vorfeld der WM. Nur Platz sechs hatte die Mannschaft bei Olympia belegt.
In Abwesenheit der zwei besten Teams aus Paris, Neuseeland und Frankreich, glänzten die Tokio-Olympiasiegerinnen Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein sowie Charlotte Reißner und die zuvor eingesetzte Laura Süßemilch nun. Einzig im Finale waren die Gegnerinnen aus Großbritannien deutlich zu stark.
Niederlage gegen Großbritannien "keine Schande"
"Wenn man ein Finale fährt, will man immer gewinnen", ließ Brauße ob des verpassten Titels zwar leichte Enttäuschung durchblicken. Aber: "Wenn uns jemand vor der WM gesagt hätte, wir gehen mit Silber nach Hause, hätten wir das auf jeden Fall genommen."
Auch Bundestrainer André Korff teilte diese Einschätzung: "Am Ende war der Saft raus. Aber die Freude über Silber überwiegt."
Es sei "keine Schande, gegen Großbritannien zu verlieren", verwies Lisa Klein auf die ultraschnellen britischen Gegnerinnen, die bei Olympia die Bronzemedaille gewonnen hatten. Silber sei eine "Überraschung", sagte die 28-Jährige, sie sei "sehr stolz, Teil von diesem Team zu sein."
Historische Bronzemedaille für Herren-Vierer
In den vergangenen beiden Jahren waren die Fahrerinnen vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) jeweils leer ausgegangen - dass es nicht zum ersten WM-Titel in der Mannschaftsverfolgung seit 2021 reichte, war somit zu verschmerzen.
Bei der Medaillenjagd hatte Brauße und Co. auch eine Motivationsspritze ihrer männlichen Kollegen geholfen. Deren Vierer hatte zuvor nämlich bereits eine historische Bronzemedaille eingefahren.
Das junge Team um Benjamin Boos, Tim Torn Teutenberg, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler holte gar das erste Edelmetall seit 22 Jahren für einen deutschen Männer-Vierer.
Von der langen Durststrecke habe er erst am Vortag gehört, erzählte Kessler, "da ist natürlich ein gewisser Druck da. Aber wir haben das Beste daraus gemacht."
Motivation für Damen-Team
Auch mit dem Erfolg der Männer war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, der Sieg über Japan im Bronzerennen war jedoch deutlich.
Und so sorgte das Team nicht nur für die erste deutsche Medaille bei den Titelkämpfen in Dänemark, sondern schaffte auch noch die Grundlage für einen weiteren Erfolg.
"Es motiviert immer richtig, wenn man sieht, dass die Jungs vorlegen", berichtete Franziska Brauße.
Es war ein Rückenwind, der das Frauen-Team anschließend zu Silber trug.
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(SID)
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