Oberhof: DSV-Herren feiern Staffel-Podium bei Windlotterie - Norweger trumpfen auf, Tarjei Bö versäumt Wechsel

Die deutschen Biathlon-Herren haben beim Heim-Weltcup in Oberhof am Sonntag erneut einen Podestplatz erreicht. Das Quartett um Roman Rees, Benedikt Doll, Philipp Nawrath und Philipp Horn lief im Thüringer Wald über 4x7,5 Kilometer nach 15 Nachladern und einer Strafrunde auf Rang zwei. Der Sieg ging im dritten Staffel-Rennen des Winters zum dritten Mal mit über zwei Minuten Vorsprung an Norwegen.

Kuriose Szene: "Wo ist er?" Bö versäumt Staffel-Wechsel

Quelle: Eurosport

Platz drei sicherte sich das Quartett aus Italien mit 2:50 Minuten Rückstand zu den Siegern.
Rees verlor vor 20.500 Zuschauern bei böigem Wind mit drei Nachladern im Stehendanschlag viel Zeit, kam als Vierter mit 43 Sekunden Rückstand zum ersten Wechsel.
Sprintsieger Doll brauchte gar fünf Extraschüsse und lief dennoch auf Platz drei nach vorne. Nawrath ging nach fehlerfreiem Liegendschießen in Führung, musste Norwegen mit einer Strafrunde stehend aber wieder ziehen lassen. Horn verteidigte Rang zwei trotz vier Nachladern ohne Mühe.
Eine kuriose Szene gab es beim zweiten Wechsel: Als der Führende Sturla Holm Lägreid ankam, stand Tarjei Bö noch gar nicht bereit. Doch selbst diese zehnsekündige Verzögerung konnte die dominanten Skandinavier nicht stoppen.

DSV-Team schwärmt von Heim-Kulisse

"Hier vor der Kulisse in Oberhof ist das schon denkwürdig und ein toller Erfolg", sagte Philipp Nawrath. So ein Abschluss des Heimweltcups mache "richtig Laune", schwärmte Doll: "Ich ziehe ein sehr, sehr gutes Fazit." Das Team müsse "mit dem zweiten Platz zufrieden sein, die Norweger waren einfach stärker", ergänzte Trainer Uros Velepec: "Aber man hat gesehen, dass wir um Siege mitkämpfen können."
"Richtiges Oberhof-Wetter - schwer zu laufen und das Schießen eine Kunst", sagte Startläufer Roman Rees. Stehend brauchten Rees, Doll, Nawrath und Schlussläufer Philipp Horn das Maximum von zwölf Nachladern, Nawrath musste gar noch einmal in die Strafrunde. So riss trotz zwischenzeitlicher Führung letztlich eine Lücke von 2:01,9 Minuten auf die alles überragenden Norweger.
"Ein bisschen fehlt schon", sagte Doll: "Das lag aber wieder am Schießstand, läuferisch sind wir gut dabei. Wir machen weiter. Wir werden die Chance nutzen, wenn sie mal patzen." Velepec haderte beim neunten Staffelpodest in Serie mit Rees und Horn. Die beiden würden "ein bisschen zu sehr old fashioned Biathlon betreiben und zu langsam schießen", so der Slowene kritisch: "Bei Wind muss man mehr riskieren, schneller arbeiten."
Die nächste Chance in der Staffel gibt es beim kommenden Heim-Weltcup in Ruhpolding am Donnerstag (14:30 Uhr). Dort stehen zudem am Samstag (14:30 Uhr) der Sprint sowie am Sonntag (14:45 Uhr live bei Eurosport 1 und auf discovery+) die Verfolgung an.
(SID)
picture

Sekunden-Krimi: Lägreid beißt sich an Doll-Bestzeit die Zähne aus

Quelle: Eurosport

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung