Neuners zweiter Streich

Andrea Henkel belegte mit einem Schießfehler den neunten Platz. Kati Wilhelm erreichte als 25. das Ziel (5 Fehler).

Das Rennen begann für Neuner zunächst nicht gut. Die Massenstart-Weltmeisterin von 2008 ging die erste Runde wie ihre Konkurrentinnen zwar schnell an und hielt sich an der Spitze. Doch am Schießstand leistete sich die Wallgauerin dann genauso wie Henkel und Wilhelm einen Fehler und musste bereits zu Beginn in die Strafrunde. 20,9 Sekunden Rückstand bedeutete das für Neuner.

Drei Tage nach ihrem zehnten Platz in der Königsdisziplin über 15 Kilometer blieb Neuner bei "Kaiserwetter" in den Bergen von Whistler jedoch dran. Die DSV-Athletin wirkte frisch und arbeitete sich nach dem zweiten Liegendschießen immer weiter nach vorne.

Die Grundlage für den Sieg legte Neuner dann bei ihrem vierten Schießen als sie "noch einmal gekämpft" habe und alle Scheiben abräumte. Zusammen mit der ebenfalls fehlerfreien Hauswald pirschte sich Neuner an die jetzt führende Zaitseva heran. "Das letzte Stehendschießen war entscheidend. Sie haben gezeigt, dass sie auch schießen können", sagte Trainer Uwe Müssiggang.

Neuner hatte noch mächtig Reserven und legte einen Zahn zu. "In der Schlussrunde habe ich den Turbo gezündet, dann ging es", so Neuner. Die Goldmedaillengewinnerin der Verfolgung kassierte die Russin bereits nach kurzer Zeit, ließ bis zum Schluss nichts mehr anbrennen und fuhr zu ihrem zweiten Olympia-Sieg in Vancouver.

Das Doppelpodium machte Hauswald perfekt. Die 30-Jährige verlor zwar auf der Schlussrunde das Duell um Silber gegen Zeitseva. Doch die Athletin vom SC Gosheim jubelte beim Überfahren der Ziellinie und reckte den Tränen nahe die Arme nach oben. "Ich bin überglücklich mit der Bronzemedaille", so Hauswald.

Nicht ganz zufrieden war hingegen Henkel. Vor allem läuferisch zeigte sich die Massenstart-Weltmeisterin von 2007 nicht von ihrer besten Seite. "Auf der Strecke ging gar nichts", ärgerte sich Henkel über ihren Neunten Platz.

In ihrem letzten Einzelrennen bei Olympischen Spielen konnte auch Wilhelm keinen Erfolg verbuchen. Nach einem guten Beginn konnte sich das "Rotkäppchen" noch Hoffnung auf eine gute Platzierung machen. Doch die 33-Jährige leistete sich zu viele Fehler am Schießstand und fiel weit zurück.

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