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DEL | Wegen Coronakrise: Kein deutscher Meister 2020

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VonEurosport

Update 10/03/2020 um 18:49 GMT+1 Uhr

Die Coronakrise hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zur Absage der Play-offs um die 100. deutsche Meisterschaft gezwungen. Es ist ein Novum in der 26-jährigen Geschichte der Liga. Es gibt keinen deutschen Meister 2020, wie die DEL bekanntgab. Als Hauptrundensieger vertritt Red Bull München die DEL zusammen mit Adler Mannheim, den Straubing Tigers und den Eisbären Berlin in der Champions League.

In der DEL beginnen die Play-offs

Fotocredit: SID

"Dass wir die Entscheidung so treffen müssen, tut uns für alle Klubs, Partner und insbesondere Fans in ganz Deutschland unheimlich leid. Wir haben aber angesichts der aktuellen Entwicklungen die Pflicht, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen. Wir als DEL stellen die Gesundheit von unseren Fans, Spielern und Mitarbeitern in den Fokus", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Nach der Empfehlung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn hatten die Landesregierungen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Bremen wie erwartet Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen für mehrere Wochen untersagt - und die DEL zog nach.
Hauptrundensieger München begrüßte die Entscheidung: "Gesundheit und Sicherheit stehen vor sportlichen oder wirtschaftlichen Interessen." Die Absage der Play-offs sei "konsequent und vernünftig", der Titel 2020 werde "korrekterweise" nicht vergeben.
Zum Auftakt hätten die Nürnberg Ice Tigers gegen die Grizzlys Wolfsburg und der ERC Ingolstadt gegen die Augsburger Panther ab Mittwoch um die letzten beiden Viertelfinalplätze gespielt. Vizemeister München, Meister Mannheim, Straubing, Berlin, die Düsseldorfer EG und die Fischtown Pinguins Bremerhaven hatten sich direkt für die Runde der letzten Acht qualifiziert.

DEL entscheidet: Keine Spiele vor leeren Rängen

Die DEL entschied sich damit gegen Geisterspiele. Die finanziellen Folgen wären bei Play-offs ohne Fans noch größer gewesen. Die Klubs hätten nur Kosten, aber keine Einnahmen gehabt. Bruttoeinnahmen von 60.000 bis über 200.000 fallen pro Spiel allein durch den Ticketverkauf weg.
"Natürlich zieht das einen Schaden nach sich", sagte Wolfsburgs Manager Karl-Heinz Fliegauf dem SID, "woanders geht es allerdings noch um wesentlich mehr Geld." Zu den Grizzlys kamen in der Vorrunde im Schnitt nur 2888 Fans, bei den Eisbären Berlin (12.901) und den Adler Mannheim (11.891) jedoch mehr als dreimal so viele.
Bereits am Montag hatte Verbandspräsident Franz Reindl Kritik am Umgang der Politik mit der Pandemie geäußert. "Es ist wichtig, dass Entscheidungen von den zuständigen Behörden bekannt gegeben werden. Mit Empfehlungen ist im Sport schwer zu arbeiten", sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) dem SID.
In der Schweiz wurden die Play-offs vorerst verschoben, nachdem der Bundesrat Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern verboten hatte. Auch in Österreich wurden am Dienstag die Play-offs abgesagt.
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(SID)
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