Formel 1: Lewis Hamilton vor Monza unter Druck – Kritisierter Rekordweltmeister setzt auf Wendepunkt in der Krise

Lewis Hamiltons erstes Jahr bei Ferrari verläuft weiterhin enttäuschend. Nach einem Fahrfehler in Zandvoort und einer Strafversetzung droht nun auch beim Heimrennen in Monza ein Tiefpunkt. Die italienische Presse spart nicht mit Kritik – und der Druck auf den Rekordweltmeister wächst. Hamilton schöpft jedoch neue Hoffnung. In Monza will er mit Ferrari endlich die Wende einleiten.

Für Lewis Hamilton läuft es im Ferrari noch überhaupt nicht

Fotocredit: Getty Images

Monza, die Strecke im Königlichen Park, mehr als 100.000 Fans in Rot. Eigentlich ist das für einen Ferrari-Piloten ja der Sehnsuchtsort – vielleicht sollte Lewis Hamilton vor der Anreise aber besser keine italienischen Zeitungen lesen. Der Engländer sei "zu schlecht, um wahr zu sein", schrieb der "Corriere dello Sport" wenige Tage vor dem Heimspiel der Scuderia, noch etwas ausführlicher wurde der "Corriere della Sera". "Die größte Investition in Ferraris jüngster Geschichte" sei vielleicht lohnend bei der Sponsorensuche – sportlich jedoch ein "Desaster".
Auslöser war Hamiltons Absturz beim Großen Preis der Niederlande, der wirklich zur Unzeit kam: Am kommenden Sonntag (15:00 Uhr) steht sein erster Auftritt als Ferrari-Pilot im "Temple of Speed" an, und der Engländer weiß, was ihn erwartet. "In Monza lastet Riesendruck auf uns als Team. Und der meiste auf mir, weil ich keine gute Saison habe", sagte er.
Die Saison wurde am Sonntag in Zandvoort ja sogar noch schlechter, und Hamiltons Leistung dort wirkt sich sogar ganz konkret auf das anstehende Ferrari-Heimspiel aus. Schon vor dem Start leistete er sich Aussetzer, war auf den Sichtungsrunden unter Gelber Flagge unerlaubt schnell unterwegs. Die Regelhüter verhängten eine Strafe, die schmerzt: Hamilton wird in der Startaufstellung von Monza um fünf Plätze zurückversetzt.
Eine schwere Hypothek also, und auch ohne derartige Handicaps tut sich der 40-Jährige ja durchgehend schwer im ersten Jahr bei Ferrari: Der Lewis Hamilton, der den SF-25 steuert, hat wenig mit dem Lewis Hamilton zu tun, den die Formel 1 seit 2007 kennenlernen durfte. Das Aus beim Rennen in Zandvoort war in dieser Hinsicht exemplarisch.

Hamilton schöpft neue Hoffnung

Bei leichtem Regen überfuhr er die Bemalung neben der Strecke, kam dort ins Rutschen und zerstörte seinen Boliden. "Naiv", "eines siebenmaligen Weltmeisters unwürdig" seien diese Fehler, urteilte die italienische Presse. Und auch Hamilton selbst, eigentlich ja seit jeher ein Spezialist auf nasser Strecke, erkannte sich selbst kaum wieder. "Ich fahre schon so lange Rennen", sagte er, "wann so etwas passiert ist, kannst du an einer Hand abzählen."
Seinen bisherigen Tiefpunkt scheint Hamilton allerdings dennoch überwunden zu haben. Vor der Sommerpause in Ungarn hatte er sich öffentlich als "nutzlos" bezeichnet, das Team müsse "wahrscheinlich den Fahrer wechseln", sagte er. In Zandvoort war er nun sichtbar um Optimismus bemüht. Die Änderungen am Auto hätten Fortschritte gebracht, die leider nicht sichtbar wurden: Auch Teamkollege Charles Leclerc schied ja aus, allerdings unverschuldet, Mercedes-Pilot Kimi Antonelli hatte einen Unfall verursacht.
"Aber wir bewegen uns in die richtige Richtung", ließ Hamilton wissen, "und ich werde jeden Stein umdrehen, um die Punkte wiederzuholen, die ich verloren habe." Beginnt er damit in Monza, dann wäre wohl auf einen Schlag vieles repariert. Der Weg zum Erfolg ist im Königlichen Park allerdings sehr weit für Hamilton.
(SID)
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Quelle: SNTV


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