Eurosport
GP der USA: Mercedes rätselt über den eigenen Boliden - Toto Wolff sieht sich plötzlich wieder in "Underdog"-Rolle
Von
Publiziert 22/10/2024 um 11:03 GMT+2 Uhr
Das Jubiläum beim Großen Preis der USA in Austin verlief für Mercedes deutlich schlechter als erhofft. Ein Upgrade, das eigentlich Verbesserungen am Unterboden versprach, ging in Texas gehörig schief. Rekordweltmeister Lewis Hamilton erlebte ein desaströses Wochenende, George Russell erging es nur unwesentlich besser. Bei der Weiterreise nach Mexiko sind die Silberpfeile auf Fehlersuche.
Lewis Hamilton erlebte ein desaströses Wochenende beim Großen Preis der USA
Fotocredit: Getty Images
Zurück in überstanden geglaubten Zeiten war sich Mercedes selbst das größte Rätsel.
"Wir verstehen es nicht", sagte Motorsportchef Toto Wolff über den plötzlichen Leistungsabfall der Silberpfeile am vergangenen Wochenende in Austin/Texas.
Die Illusion, mit einem großen Upgrade wieder ein Sieg-Auto in der Formel 1 gefertigt zu haben, hatte sich in den USA auf bittere Weise zerschlagen.
Mercedes ist vorerst wieder nur vierte Kraft hinter McLaren, Red Bull und Ferrari.
Unterboden-Upgrade irritiert
Irritiert vom eigenen Boliden schob Wolff Gedanken an einen Durchbruch beim Großen Preis von Mexiko am Sonntag (21:00 Uhr im Liveticker) beiseite.
"Wir sind wieder im Underdog-Status", sagte der Österreicher nach dem bitteren Jubiläum von Austin.
Das Wochenende auf dem Circuit of the Americas hatte vielversprechend begonnen.
Das Upgrade, das vor allem Verbesserungen am Unterboden versprach, sollte im 300. Rennen seit der werksseitigen Formel-1-Rückkehr der Marke zu Beginn der Saison 2010 zum Erfolg führen.
Hamilton mit desaströser Quali, Russell crasht
Auf starke erste Eindrücke am Freitag folgte ein desaströser Samstag: George Russell crashte im Qualifying und startete im Rennen aus der Box.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton fuhr die schwächste Qualifikation seit Brasilien 2017. Das Auto war nicht wiederzuerkennen.
Am Sonntag endete Hamiltons Einsatz nach zwei Runden im Kies. "Ich habe nicht viel gepusht, aber das Auto ist in Kurve 19 ein bisschen gesprungen, ich habe das Heck verloren und das war's", sagte Hamilton.
Ein Grund für den seltenen Abflug des merklich frustrierten Routiniers war offenbar auch eine Windböe in Kombination mit der "Dirty Air" des Vordermanns.
Wolff nimmt Hamilton in Schutz
"Lewis trifft keine Schuld", sagte Wolff. Russell betrieb mit Rang sechs Schadensbegrenzung. "Wir werden in den kommenden Tagen hart arbeiten, um das gesamte Wochenende zu analysieren", sagte er.
Nachvollziehbare Erklärungen für den krassen Leistungsabfall gab es zunächst keine. "Es ist ein Sport der Daten. Wir werden viel graben", sagte Wolff. Ein fundamentales Problem mit dem Upgrade bestehe aber nicht.
Und so steuert Mercedes nach einen Zwischenhoch vor der Sommerpause auf ein schwieriges Saisonfinale zu - und auf ein holpriges Ende der Erfolgsdekade mit Hamilton, die ihren einstigen Glanz aber schon länger verloren hat.
Mercedes und die fehlende Konstanz
Die fehlende Konstanz in der Groundeffekt-Ära hat Mercedes nie in den Griff bekommen.
Das Verhältnis sei unverändert gut, betonte Wolff, und auch Hamilton hatte sich ja umgehend für seinen Unfall entschuldigt.
Die positiven Entwicklungen bei anderen Teams bleiben Hamilton aber nicht verborgen, etwa bei Ferrari, seinem künftigen Arbeitgeber, der in Austin einen ungefährdeten Doppelsieg feierte.
"Er wird rüberschauen und sehen, dass das rote Auto schnell ist", sagte Wolff.
Der silberne gibt Rätsel auf.
Das könnte Dich auch interessieren: Strafe für Norris erhitzt die Gemüter: "Stewards habens ich eingemischt"
(SID)
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/10/11/4050473-82147108-2560-1440.jpg)
Leclerc enthüllt Beteiligung an Hamilton-Wechsel: "Sehr transparent"
Quelle: Perform
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung