Aachen fordert Hertha

"Jetzt kommt eins der größten Highlights der Saison", so Aachen-Coach Peter Hyballa vor der schweren Auswärtshürde (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker auf eurosport.yahoo.de). Das große Olympiastadion, 40.000 Zuschauer, Bundesliga-Absteiger und Top-Favorit auf den sofortigen Wiederaufstieg sind ordentliche Argumente für die Hertha.

Doch Hyballa lässt die aufgezählten Aspekte als Ausreden nicht gelten und gibt sich kämpferisch: "Wir werden keine Angst vor Hertha BSC haben." Auf der gegnerischen Seite zollt auch Trainerkollege Markus Babbel den Aachenern Respekt.

"Von den Teams, die ich mit meinem Trainerstab bisher beobachtet und analysiert habe, ist Aachen das spielerisch stärkste", so Babbel. "Wir müssen wieder unsere Tugenden in das Spiel einbringen, um mit einem Sieg den nächsten Schritt zu machen."

Die Berliner sind besonders spielstark und schnelles Umschalten eine ihrer angesprochenen Tugenden. "Aber das ist gleichzeitig auch unsere Stärke", will Hyballa Hertha "nicht stärker reden", als sie ist. "Wie jede Mannschaft der Welt hat auch Berlin seine Schwächen."

Die Hertha rangiert mit 16 Punkten unbesiegt auf Platz eins und geht als haushoher Favorit in das Heimspiel, während sich die Alemannia nach zwei Siegen in Folge mit acht Zählern im Mittelfeld festgesetzt hat.

In bisher 20 direkten Vergleichen beider Klubs ist die Bilanz nahezu ausgeglichen: Aachen gewann sieben Meisterschaftsspiele, sieben Partien endeten Remis und sechs Mal gingen die Berliner als Sieger vom Platz.

Daher gibt sich Hyballa auch zuversichtlich: "Wir wollen da was holen. Wir fahren da nicht hin, um nur das Brandenburger Tor zu besichtigen." Die für einige junge Spieler ungewohnt große Fußballbühne im Olympiastadion sowie die Live-Übertragung im Fernsehen sieht der Coach nicht als Nachteil, vielmehr als Chance.

"Wir haben ein paar Straßenköter in der Mannschaft, die werden sich einmal umgucken und sagen: Ist schön hier, ist ehrwürdig, aber jetzt lasst uns mal anfangen", gibt sich Hyballa optimistisch.

Nicht mit von der Partie sein werden die Aachener Markus Daun, Thorsten Stuckmann, Nico Herzig und Thorsten Burkhardt. Ob Seyi Olajengbesi zum Einsatz kommen wird ist fraglich, da Alemannias Abwehrchef die Woche nur individuell trainieren konnte.

Auf Seiten der Berliner kann Babbel hingegen fast aus dem Vollen schöpfen - bis auf Christoph Janker steht der komplette Kader zur Verfügung. Auch der zuletzt nicht berücksichtigte Nikita Rukavytsya ist wieder dabei.

Ob Hertha-Youngster Nico Schulz für den Australier den Platz räumen muss, wollte der 38-jährige Fußballlehrer aber nicht verraten. "Ich werde das kurzfristig entscheiden. Im Training merkt man, dass beide Jungs unbedingt ins Team wollen", so Babbel. "Der Konkurrenzkampf belebt das Geschäft und es steigert unser Trainingsniveau."

Aachen will die sich bietende Chance nutzen und "sich in ein positives Licht rücken", freut sich Hyballa auf die Top-Partie. Berlins Kapitän Andre Mijatovic mimt den Spielverderber. "Wenn wir unsere Qualität ausspielen, dann gewinnen wir auch gegen die Alemannia. Zu Hause wollen wir ungeschlagen bleiben", gibt der Kroate die Marschrichtung Herthas klar vor.

Hertha BSC Berlin: Aerts - Lell, Hubnik, Mijatovic, Kobiashvili - Niemeyer - Ramos, Raffael, Domovchiyski, Rukavytsya - Friend

Alemannia Aachen: Hohs - Demai, Feisthammel, Stehle, Achenbach - Höger, Kratz, Arslan, Uludag - Stieber, Auer