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DFB-Frauen: Alarmglocken schrillen

VonSID

Update 05/03/2015 um 12:55 GMT+1 Uhr

Bundestrainerin Silvia Neid war nach dem Fehlstart beim Algarve Cup gegen Schweden mächtig angefressen. Die ebenfalls frustrierten Spielerinnen gelobten Besserung für das Duell mit China. Die schonungslose Aufarbeitung des Fehlstarts begann noch vor der Abfahrt vom Stadion.

Dzsenifer Marozsán (l.) im Spiel gegen Schweden

Fotocredit: AFP

Im Teambus vor der Arena von Vila Real de Santo Antonio machte sich Bundestrainerin Silvia Neid sofort an die Video-Analyse der höchsten Niederlage seit fast sieben Jahren, um ihr Team nach der Regeneration bei einer Besprechung zur Rede zu stellen.
"Trainieren können wir ja nicht viel vor dem nächsten Spiel, deshalb geht es nur mit Bildern und Ansprache", sagte Neid.
Und die dürfte nach dem 2:4 (2:1) zum Auftakt des 22. Algarve Cups gegen Schweden deutlich ausgefallen sein. "Das war teilweise mädchenhaftes Verhalten. Das kannst du dir auf so einem Niveau nicht leisten", schimpfte Neid nach dem Abpfiff.
Der in der zweiten Hälfte ängstliche und unkonzentrierte Auftritt ließ beim wichtigen WM-Testlauf drei Monate vor der Endrunde in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) die Alarmglocken schrillen: "So kannst du nicht weit kommen bei einer WM."
"Dachten auch, wir wären schon weiter"
Auch die Spielerinnen wissen, was die Stunde geschlagen hat - und gelobten für das zweite Gruppenspiel am Freitag (im Live-Ticker ab 14.00 Uhr) gegen China Besserung. "Die WM ist quasi übermorgen. Viel Zeit bleibt nicht mehr, von daher muss man gleich im nächsten Spiel schon zeigen, dass man gelernt hat", sagte Innenverteidigerin Annike Krahn, gab aber auch zu: "Wir dachten auch, wir wären schon weiter."
Der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister offenbarte im ersten Spiel der "Mini-WM" an Portugals Südküste nach einem passablen ersten Durchgang inklusive 2:0-Blitzführung nach drei Minuten Defizite in allen Mannschaftsteilen.
"Wir haben die Ordnung verloren. Und wenn man dann noch individuell doofe Fehler macht, ist man noch verunsicherter", sagte Mittelfeldspielerin Lena Goeßling, die nach der Pause mit einer Knieblessur in der Kabine blieb.
Mangelndes Selbstvertrauen
Einer dieser haarsträubenden Aussetzer unterlief Nadine Angerer. Die erfahrene Torhüterin verschätzte sich beim Versuch, einen Ball außerhalb des Strafraums zu klären. Die sichtlich gefrustete Kapitänin sah auch mangelndes Selbstvertrauen bei ihren jungen Kolleginnen.
"Selbst wenn wir zurückliegen, haben wir immer die Qualität, zurückzukommen. Aber wir sind dann oft mit uns selbst beschäftigt", sagte die 36-Jährige: "Das liegt wahrscheinlich auch an der Unerfahrenheit."
Beim Algarve Cup mit vier Spielen binnen acht Tagen, nach dem das DFB-Team nur noch zwei Lehrgänge vor der Abreise nach Kanada Ende Mai absolviert, fehlen sieben verletzte Spielerinnen - darunter Weltfußballerin Nadine Keßler und Abwehrchefin Saskia Bartusiak, die in brenzligen Situationen als Führungskräfte dienen. Die Personalsituation soll aber nicht als Ausrede für mangelnde Konstanz herhalten. "Das müssen wir kompensieren und wir haben ja auch die Qualität", sagte Krahn: "Aber es muss halt jede ihr Potenzial abrufen."
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