Auch ohne Adler: Mainz "emotional und heißblütig" ins Derby

Rene Adler, da lebte noch dieser eine Traum. "Wenn Jogi anrufen sollte...", hatte der Torwart von FSV Mainz 05 vor zwei Wochen im kicker-Interview gesagt, "da würde kaum jemand überlegen". Ein Comeback in der Nationalmannschaft sei zwar unrealistisch, "man weiß aber nie, was im Fußball passiert". Seit Mittwoch steht fest: Bundestrainer Joachim Löw wird Adler nicht mehr anrufen.

Rene Adler am Oberschenkel verletzt

Fotocredit: SID

Der 32-jährige Adler erlitt im Pokalspiel gegen den Zweitliga-Zweiten Holstein Kiel (3:2 nach Verlängerung) "eine schwere Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung im hinteren Oberschenkel des rechten Beines", teilten die Rheinhessen mit.

Adler-Ausfall "bitter" für Mainz

Der Keeper fällt nicht nur für das Rhein-Main-Derby am Freitag (20.30 Uhr live im Eurosport Player) gegen Eintracht Frankfurt aus - sondern noch viel länger. Der vage Traum, irgendwie doch noch in Löws Kader für die WM 2018 zu rutschen, ist geplatzt.
"Klar ist das bitter für uns alle. Wir wissen, dass es sehr, sehr schlecht gelaufen ist", sagte FSV-Trainer Sandro Schwarz am Donnerstag:
Adler war im Sommer nach Mainz gewechselt und gehörte seitdem zu den besten FSV-Akteuren. Der Ex-Nationalspieler, den vor der WM 2010 eine Verletzung davon abhielt, als Löws Stammtorwart nach Südafrika zu reisen, verlieh der Mainzer Abwehr Stabilität. Im hitzigen Derby soll sich nun Robin Zentner beweisen, der Adler bereits im Pokalspiel ab der 38. Minute ersetzt hatte.

Zentner als Adler-Ersatz

"Er hat über mehrere Wochen sehr gute Trainingsleistungen abgeliefert. Das Vertrauen von unserer Seite ist da", sagte Schwarz:
Für alle seine Spieler sieht Schwarz die Gefahr, dass "man im Derby überdreht". Zwar solle sein Team "sehr emotional und heißblütig" spielen. "Aber wir müssen einen klaren Kopf bewahren", sagte der 39-Jährige: "Wir freuen uns auf ein besonderes Spiel unter Flutlicht."
Die Statistik spricht eindeutig für die Gastgeber: Mainz hat weder in der Bundesliga noch der 2. Bundesliga im eigenen Stadion gegen Frankfurt verloren (sechs Siege, sieben Remis). In der vergangenen Saison wurde mit einem spektakulären 4:2 nach 0:2-Rückstand der Klassenerhalt gesichert.
"Es wird Zeit, dass wir endlich was holen", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach dem Eintracht-Sieg im Pokal beim Regionalligisten 1. FC Schweinfurt (4:0). Mit einem Erfolg beim Nachbarn würde sich die Eintracht in der oberen Tabellenhälfte halten, vielleicht sogar in die Spitzengruppe vordringen können.
"Das wird ein interessantes Spiel, nicht nur aufgrund der geographischen Nähe", sagte Trainer Niko Kovac, der aber von einem "Duell", nicht von einem Derby sprechen wollte:
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Mainz: Zentner - Donati, Bell, Gbamin, Brosinski - Latza - Serdar, Frei - De Blasis, Fischer - Muto.
- Trainer: Schwarz
Frankfurt: Hradecky - Abraham, Hasebe, Falette - Kevin-Prince Boateng - Wolf, Willems - de Guzman, Gacinovic - Haller, Rebic.
- Trainer: Kovac
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