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Badstuber, Boateng, Benatia, Martínez: FC Bayern ohne Innenverteidiger

Johannes Mittermeier

Update 14/02/2016 um 23:52 GMT+1 Uhr

Die Lage war schon angespannt, mit dem Ausfall von Holger Badstuber hat sich der personelle Notstand beim FC Bayern nochmals verschärft - drastisch. Dem Meister fehlten beim Derby-Sieg in Augsburg (3:1) drei gelernte und zwei improvisierte Innenverteidiger, langsam wird es wirklich eng. In Augsburg übernahmen Joshua Kimmich und David Alaba die Innenverteidigung und machten ihre Sache gut.

Bayern-Profis Benatia, Boateng, Badstuber, Alonso, Martínez (v.l.n.r.)

Fotocredit: Imago

Alle Überlegungen, Themen und Geschichten wurden beim FC Bayern am Samstag erst einmal gekippt. Es interessierte nur noch eines: Holger Badstuber. Weniger der Sportler. Mehr der Mensch. Es hat Züge einer persönliche Tragödie.
Badstuber ist von Verletzungen geplagt wie kein anderer Spitzenfußballer dieser Zeit. Im November 2015 hatte er nach 200 Tagen Pause den Anschluss hergestellt, zum wiederholten Mal, nach zwei Kreuzbandrissen, einem Sehnenriss und einem Muskelriss im Oberschenkel. Seit Winter 2012 gleicht Badstubers Karriere einer Odyssee mit kleinen, erhellenden Phasen. Eine solche durchlebte er zuletzt, er spielte Stamm, und er spielte gut.

Personalkorsett beträchtlich gespannt

Dann passierte es erneut. Am Samstag zog sich der 26-Jährige eine Sprunggelenksfraktur zu, im Abschlusstraining und ohne Fremdeinwirkung. Badstuber wurde noch am selben Tag operiert, er fehlt mehrere Monate. Der Schreck über so viel Unglück fuhr bleiern in die Glieder, auch solchen, die dem Rekordmeister nicht nahestehen.
Als sich die Nachrichtenlage konkretisierte und die erste Aufwühlung legte, begann die Zeit der Einordnung. Rational gesehen erweitert der 31-malige Nationalspieler ein beträchtlich gespanntes Personalkorsett. Bayerns Notstand hat sich abermals verschärft, und langsam wird es wirklich eng für den Meister.

"Überschaubare Dauer" bei Martínez

Abwehrchef Jérôme Boateng verletzte sich Ende Januar in Hamburg an den Adduktoren. Die Münchner kommunizierten eine "längere" Pause, sie wird wohl bis zu drei Monate betragen.
Kollege Medhi Benatia fehlt seit Mitte Dezember mit Muskelbündelriss, die Krankenakte ist frappierend: Nach seinem Wechsel aus Rom 2014 erlitt der Marokkaner groteske acht Muskelverletzungen. Benatia wird vor Boateng zurückkehren, aber er war und ist keine verlässliche Plangröße.
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Javi Martínez musste am Meniskus operiert werden

Fotocredit: AFP

Defensivspezialist Javi Martínez wurde Anfang Februar aufgrund eines Meniskusschadens am Knie operiert. Als "Sache von überschaubarer Dauer" bezeichnete Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge den Ausfall, es sollen vier Wochen sein.

Die Not-Notlösung

Mit Serdar Tasci (Spartak Moskau) tätigte der Rekordmeister einen Verlegenheits-Kauf. Sein erstes Training musste der 28-Jährige prompt mit Gehirnerschütterung abbrechen, in Augsburg gehört er nun zum Kader, immerhin.
Was in Augsburg noch hinzukam: Xabi Alonso fehlte, der Routinier handelte sich bei Bayer Leverkusen (0:0) einen Platzverweis ein und verpasste das Derby. Als 34-Jähriger gilt Alonso als Not-Notlösung für die Champions League, wohingegen er den improvisierten Innenverteidiger bereits in der Bundesliga mimte.
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Joshua Kimmich (l.) und Xabi Alonso

Fotocredit: Imago

Sicher ist zumindest: Die Münchner brauchen jetzt jeden Mann, genau wie Holger Badstuber vermutlich jede Aufmunterung...
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