Julian Brandt, Karim Bellarabi, Jonathan Tah, Bernd Leno: Von Bayer Leverkusen in die DFB-Elf

Julian Brandt, Karim Bellarabi, Jonathan Tah, Bernd Leno: Dieses Quartett ist nicht nur hauptverantwortlich für Bayer Leverkusens aktuelle Top-Serie in der Bundesliga, sondern spielt sich auch immer mehr in den Fokus des Bundestrainers. Halten die Vier ihre Form, wird Bundestrainer Joachim Löw bei der EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) kaum auf sie verzichten können.

Karim Bellarabi, Bernd Leno, Julian Brandt, Jonathan Tah von Bayer 04 Leverkusen

Fotocredit: Eurosport

Schlägt Bayer 04 Leverkusen am Samstag in der heimischen BayArena den Tabellenvierten Hertha BSC (ab 18:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) und gewinnt Borussia Mönchengladbach zuvor nicht in München (ab 15:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de), ist die Werkself 2016/17 sicher in der Champions League dabei.
Dass Leverkusen das heißeste Team der Liga ist und auf eine direkte Qualifikation für die "Königsklasse" hoffen darf, liegt vor allem an Julian Brandt, Karim Bellarabi, Jonathan Tah und Bernd Leno. Das derzeit überragende Quartett führte den Klub zuletzt zu sechs Siegen in Folge (1:0 gegen Hamburg, 2:0 in Stuttgart, 3:0 gegen Wolfsburg, 2:0 in Köln, 3:0 gegen Frankfurt, 3:2 auf Schalke).

Die Flügelzange greift

Nachdem Brandt bis zum 24. Spieltag seinen Rhythmus suchte und kein einziges Mal durchspielen durfte, explodierte er förmlich: Der 19-Jährige glänzt als eiskalter Vollstrecker (fünf Tore) und exzellenter Vorbereiter (vier Torvorlagen) - in den letzten sieben Partien verbuchte er bärenstarke sieben Scorer-Punkte. Coach Roger Schmidt lobte seinen Youngster jüngst in der "Bild":
Ganz ähnlich verhält es sich beim 26-jährigen Konterpart auf der anderen Flügelseite: Bellarabi fand ebenfalls erst in den zurückliegenden sieben Begegnungen zu seiner Topform, was er mit zehn Scorer-Punkten (vier Tore, sechs Torvorlagen) eindrucksvoll unter Beweis stellte.
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Karim Bellarabi (M.) bleibt bei Bayer Leverkusen

Fotocredit: SID

Das Offensiv-Duo ist schnell, technisch versiert und war bislang an 27 von Bayers insgesamt 50 Ligatoren - Bundesliga-Rang 4 hinter Dortmund (75), München (74) und Mönchengladbach (62) - beteiligt. Ohne "BB“ ist der Angriff des Tabellendritten nicht mehr denkbar.

Die Säulen der Festung

Doch nicht nur vorne ist Leverkusen top, sondern auch hinten. Während die Innenverteidiger Ömer Toprak (nur 16 Ligaspiele) und Kyriakos Papadopoulos (16) sowie die Außenverteidiger Wendell (28 - fällt bis zum Saisonende aus) und Tin Jedvaj (14) immer wieder verletzt zuschauen mussten, entwickelte sich Jonathan Tah (29) zum Abwehrchef. Der 20-Jährige überzeugt mit einer guten Zweikampfquote (61 %), gewinnt starke 68 Prozent seiner Luftduelle und beeindruckende 83 Prozent seiner Tackles. Bayer-Stürmer Stefan Kießling betonte:
Kommt die gegnerische Offensive doch am 1,94-Meter-Hünen vorbei, ist meistens bei Bernd Leno Endstation. Der Schlussmann pariert 73 Prozent der gegnerischen Schüsse, kassiert nur alle 80 Minuten ein Gegentor und hielt seinen Kasten bisher 13 Mal komplett sauber.
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Jonathan Tah ist Leverkusens unangefochtener Abwehrchef

Fotocredit: SID

Insgesamt kassierte Bayer dank seiner beiden Abwehrsäulen lediglich 35 Gegentore. Nur der FC Bayern (14) und Borussia Dortmund (30) können diesen Wert toppen.

Der Weg zur EURO

Durch ihre Leistungen sind die vier Leverkusener nicht nur für ihren Arbeitgeber unverzichtbar geworden, sondern drängen sich auch für die Nationalmannschaft und damit die EM auf. Bellarabi fährt wohl sicher mit nach Frankreich und Leno kämpft mit Marc-André ter Stegen, Kevin Trapp und Ron-Robert Zieler um einen Platz hinter Manuel Neuer. Tah feierte Ende März gegen England ein solides Debüt in Joachim Löws Team und ist der ideale Ersatzmann für Jérôme Boateng und Mats Hummels. Alle drei haben äußerst gute Chancen auf einen Platz im deutschen EM-Kader.
Und Brandt kann der Bundestrainer in dieser Form eigentlich gar nicht mit der Mannschaft von Coach Horst Hrubesch zu den Olympischen Spielen nach Rio reisen lassen, sondern muss ihn mit zur EURO nehmen. Nach dem jüngsten Sieg über Schalke sagte Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder:
In jedem Fall sollte keiner überrascht sein, sollten bei der Nominierung des vorläufigen EM-Kaders (17. Mai) gleich vier Leverkusener Namen auf der Liste stehen.
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