VfB Stuttgart klettert gegen Darmstadt aus dem Tabellenkeller

Als der Stuttgarter Trainer Alex Zorniger sagte, er sei fest davon überzeugt, dass man auch mit schönem Fußball erfolgreich sein könnte, schlug das Herz aller Konzepttrainer und Fußballenthusiasten höher: Abstiegskampf, und trotzdem gibt es kein Mauern, Bälle-nach-vorne-schlagen und Spielfluss-zerstören. Stattdessen standen bei Stuttgart trotz schlechter Leistungen weiterhin Gegenpressing und Kombinationsfußball als oberste Maximen auf dem Plan.

Gegen Darmstadt fuhr das Team dann auch prompt einen Sieg ein, allerdings mit genau den Mitteln, die sich der Trainer eigentlich nicht wünschte. Das Team kämpfte und rannte, und als man es nach der Führung doch noch einmal mit "Weiterspielen" versuchte, war man kurz davor, wie gegen Leverkusen erneut in Schönheit zu sterben.

Darmstadt musste wichtige Punkte lassen, die im Abstiegskampf weh tun könnten. Trotzdem muss sich das Team von Dirk Schuster nun nicht allzu sehr sorgen, man hielt erneut gut mit und zog vielleicht nur aufgrund "unglücklicher Umstände" den Kürzeren.

Robin Dutt (VfB Stuttgart): "Wir wussten, dass wir in unserer Situation mehr über den Kampf kommen mussten. Das haben wir getan, trotzdem hatten wir einige brenzlige Situationen auszustehen. Doch am Ende zählen für uns gerade nur die Punkte, und die haben wir geholt."

Dirk Schuster (SV Darmstadt 98): "Wir haben heute gut und mutig nach vorne gespielt und hätten einen Punkt verdient gehabt. György Garics kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen, für das Tor konnte er nichts. Bis auf das Ergebnis hat alles gestimmt, ich bin zufrieden."

Timo Werner (VfB Stuttgart): "Das war heute ein dreckiger Sieg, nach dem 1:0 sind wir etwas eingebrochen. Gegen Ende der Partie haben wir das Ergebnis aber wieder gut verwaltet. In den letzten Wochen wurden unsere guten Leistungen nicht immer belohnt, dass es gegen Darmstadt geklappt hat ist deshalb umso besser."

Christian Gentner (VfB Stuttgart): "Von der ersten Minute an hat Darmstadt uns mit einfachsten Mitteln das Leben schwer zu machen versucht. Wir haben uns aber erfolgreich gewehrt. Jetzt fahren wir erst einmal nach München und werden auch da das Beste aus uns herausholen."

György Garics (SV Darmstadt 98): "Ich habe versucht, den Ball noch aus dem Tor zu holen, aber das war einfach unmöglich. Ich musste rangehen, sonst hätte Timo Werner das Tor gemacht. Das zweite Tor ist dann die logische Folge, weil wir noch unbedingt den Ausgleich machen wollten. Man muss aber auch heute die positive Seite sehen, wir hatten unsere Chancen und waren nahe dran."

Nach dem Spiel sagte der Stuttgarttrainer, dass es noch einige Stellschrauben "neben dem Platz" gäbe, an denen dringend gedreht werden müsse. Das seien jedoch "nur Kleinigkeiten", die für ihn wichtig wären, jedoch objektiv keine Bedeutung hätten. Man merkte dem Schwaben an, dass ihm seine Worte sichtlich unangenehm waren, nachdem er sie gesprochen hatte – er ging im Laufe des Interviews auch nicht mehr darauf ein. Was er gemeint haben könnte? Wir werden natürlich versuchen, es herauszufinden.

Es gab gleich zwei Jubiläen zu feiern während des Spiels: Dirk Schuster nahm zum 100. Mal auf der Trainerbank der Lilien Platz, Christian Gentner bestritt sein 300. Pfichtspiel für den VfB Stuttgart. Eurosport gratuliert!

68. TOOOR für den VfB! Eine Sturm- und Drangphase der Schwaben krönt Christian Gentner mit einer Hereingabe, die György Garics ins eigene Tor bugsiert. Aber die Darmstädter Nummer 13 ist in dieser Situation nahezu machtlos, denn hinter ihm lauerte Timo Werner, der wohl sicher eingeschoben hätte. Somit jetzt 1:0 für die Hausherren!

83. Marcel heller mutterseelenallein vor dem Tor des VfB! Aber Przemyslaw Tyton macht das im Eins-gegen-Eins klasse!

90.+3 TOOOR für den VfB! Timo Werner! Die Lilien sind komplett aufgerückt und werden vom Stuttgarter Konter auf dem falschen Fuß erwischt. Werner umkurvt dann mit dem Ball auf der Fußspitze Christian Mathenia und schiebt zum 2:0 ein!