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EuroScout: Riechedly Bazoer - Das ist Wolfsburgs neues Supertalent

Dennis Melzer

Update 15/12/2016 um 18:31 GMT+1 Uhr

Jung, talentiert, ehrgeizig - Eurosport.de präsentiert im EuroScout-Blog die Zukunft des Fußballs. In dieser Woche steht Riechedly Bazoer, der in der Winterpause den kriselnden VfL Wolfsburg verstärken wird, im Fokus. Der erst 20 Jahre alte Niederländer verfügt über herausragende Anlagen und großes Potenzial. In Amsterdam weint man ihm offenbar dennoch keine Träne nach. Warum?

Riechedly Bazoer spielt ab sofort für den VfL Wolfsburg

Fotocredit: Imago

Was hatte man sich beim VfL Wolfsburg nicht alles vorgenommen im Sommer. Lief man in der vergangenen Saison - über die volle Distanz betrachtet - der Musik der Spitzenteams komplett hinterher, sollte in dieser Spielzeit alles anders werden. Die Champions-League-, mindestens aber die Europa-League-Plätze wurden wieder fest ins Visier genommen.
Es kam anders. Schlimmer. Viel Schlimmer. Trainer Dieter Hecking wurde Mitte Oktober der Laufpass gegeben, vor einigen Tagen musste auch Klaus Allofs seinen Hut nehmen. Aus Champions-League-Träumen wurde bittere Abstiegsangst, Optimismus-Parolen wichen einer schier nicht zu entkommenden Ratlosigkeit.
Klar also, dass in der anstehenden Winterpause Umbaumaßnahmen unabwendbar sind. Riechedly Bazoer von Ajax Amsterdam soll dabei helfen, den Karren aus dem metaphorischen Dreck zu ziehen. Doch der Transfer des kostspieligen 20-Jährigen birgt auch Risiken.
  • Spieler: Riechedly Bazoer
  • Geburtstag: 12. Oktober 1996
  • Geburtsort: Utrecht
  • Nationalität: Niederlande
  • Größe: 1,84
  • Fuß: rechts
  • Position: Zentrales Mittelfeld
  • Derzeitiger Klub: Ajax Amsterdam (bis 31.12.)
  • Rückennummer: 6
  • Vorherige Klubs: USV Elinkwijk, PSV Eindhoven
Bazoer wurde im niederländischen Utrecht geboren und spielte zunächst für den dort ansässigen Klub USV Elinkwijk, bevor er sich im Alter von zehn Jahren der PSV Eindhoven anschloss. Sechs Jahre spielte der Mittelfeldmann in den verschiedenen Auswahlteams des holländischen Schwergewichts, bis Ajax sich die Dienste des Ausnahmekönners sicherte.
Sein Debüt in der niederländischen Beletage, der Eredivisie, feierte Bazoer mit 18. Unter Coach Frank de Boer entwickelte sich der technisch beschlagene Rohdiamant zum Leistungsträger und steigerte seinen Marktwert mit herausragenden Auftritten innerhalb von nur zwei Jahren von 400.000 Euro auf satte 15 Millionen Euro (Stand Juli 2016/transfermarkt.de).
In 71 Pflichtspielen für den Rekordmeister erzielte der Regisseur acht Treffer und legte fünf weitere Tore für seine Mitspieler auf. Seine Ballbehandlung und die Fähigkeit, auch unter gegnerischer Bedrängnis den entscheidenden, den tödlichen Pass spielen zu können, rief etliche europäische Top-Vereine auf den Plan.

Keine Chance und Bosz

In dieser Spielzeit allerdings, wurde Bazoers sportlicher Höhenflug jäh gestoppt. Das Verhältnis zu Trainer Peter Bosz, der seit Mai diesen Jahres für Ajax an der Seitenlinie steht, war unabwendbar zerrüttet, ein Transfer im Winter die logische Konsequenz.
Doch warum lässt ein Klub sein größtes Talent plötzlich ziehen, ohne zumindest die üblichen "Wir-gehen-davon-aus-dass-er-seinen-Vertrag-erfüllt-Plattitüden" zu verbreiten? Der Grund für das Zerwürfnis zwischen Spieler und Coach sollen Berichten zufolge Unstimmigkeiten bezüglich Bazoers Wiedereinstieg ins Training nach einer Knieverletzung gewesen sein. Seit Ende Oktober bestritt der Edeltechniker kein Pflichtspiel mehr für den Traditionsklub aus Amsterdam.

Gelingt der Durchbruch

Viel Spielpraxis durfte Bazoer seit Sommer also nicht sammeln, was bei Fußballern in diesem Alter von höchster Bedeutung ist. Zudem - und das kann allenfalls eine Ferndiagnose sein - hat ein disziplinbedingtes Ausbooten vonseiten des Trainers immer einen faden Beigeschmack.
Die Vorraussetzungen, um durchzustarten hat der Niederländer. Aber über die verfügen auch Draxler oder Sommer-Neuzugang Borja Mayoral. Was letztlich daraus gemacht wird, steht noch mal auf einem anderen Blatt.

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