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Kevin Großkreutz wechselt zum SV Darmstadt 98

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VonEurosport

Update 11/04/2017 um 18:09 GMT+2 Uhr

Kevin Großkreutz hat mit Darmstadt 98 einen neuen Klub gefunden. Der ehemalige Stuttgarter wird nach seinem Rauswurf bei den Schwaben im Sommer zu den Hessen wechseln. Das bestätigte der Klub am Dienstag. Am 2. März wurde der Ex-Nationalspieler beim VfB Stuttgart entlassen, nachdem er in der Nacht mit U17-Spielern unterwegs war. Zuvor spielte Großkreutz von 2009 bis 2015 für Borussia Dortmund.

Der VfB Stuttgart muss auf Kevin Großkreutz verzichten

Fotocredit: SID

Das Veilchen am rechten Auge ist längst verheilt - und Kevin Großkreutz bereit für neue "Schandtaten" bei den Lilien: Nur 39 Tage nach seinem emotionalen Abschied vom Profi-Fußball hat der Weltmeister überraschend schnell die Rolle rückwärts in seine alte Welt gewagt. Die Tränen sind getrocknet.
Großkreutz, der tief gefallene Allroundspieler mit den spätpubertären Anwandlungen, kehrt reumütig zurück auf die Bühne und spielt ab der neuen Saison für Darmstadt 98. Das Rampenlicht wird für den 28-Jährigen dabei nicht ganz so grell sein, denn die Südhessen stehen als aktuelles Tabellenschlusslicht der Fußball-Bundesliga unmittelbar vor dem Abstieg ins Unterhaus.
Der Vorfreude auf Großkreutz, der am Böllenfalltor einen Vertrag bis Juni 2019 unterschrieb und in den kommenden Tagen offiziell präsentiert werden soll, tut das keinen Abbruch. Die Erwartungshaltung der 98er an den streitbaren Ex-Nationalspieler ist nach seinem denkwürdigen Abschied vom Zweitligisten VfB Stuttgart wegen der Verwicklung in eine Schlägerei Anfang März enorm.

Erfahrener Spieler für Darmstadt

"Kevin wird sportlich und auch als Typ ein ganz wichtiger Baustein für unser Team in der kommenden Saison sein", sagte der "überglückliche" und "stolze" Darmstädter Trainer Torsten Frings, der den zweimaligen deutschen Meister Großkreutz unbedingt haben wollte. Frings lobte am Dienstag die wohl namhafteste Neuverpflichtung für das Projekt "direkter Wiederaufstieg":
Er verfügt über eine unfassbare Erfahrung, ist Weltmeister, hat auf absolutem Top-Niveau gespielt. Und ich habe in den Gesprächen gespürt, wie heiß er auf diese neue Herausforderung ist.
Auch Großkreutz selbst zeigte sich nach dem überraschenden Transfer dankbar und erleichtert:
Ich freue mich riesig auf Darmstadt 98. Wie bei all meinen vorherigen Klubs werde ich alles dafür tun, dass wir gemeinsam Erfolg haben werden.
Großkreutz nannte als Grund für den Wechsel nach Hessen vor allen Dingen Frings. "Torsten hat sich sehr um mich bemüht und zusammen mit den Verantwortlichen davon überzeugt, dass es der richtige Schritt für mich ist", ließ der frühere Dortmunder Kultkicker in einer Pressemitteilung wissen.
Die Verpflichtung des erfahrenen Defensivspezialisten Großkreutz (186 Bundesligaspiele/23 Tore) passt in die Transfer-Strategie der Darmstädter. In Sandro Wagner (inzwischen 1899 Hoffenheim) und Sidney Sam (von Bayer Leverkusen) holten die Lilien in der Vergangenheit einst Akteure, die bei anderen Klubs keine Chancen mehr hatten. Bei Torjäger Wagner mit durchschlagendem Erfolg.

Großkreutz kehrt zurück

Und auch für Großkreutz könnte sein Neuanfang beim etwas anderen Profiklub unter guten Vorzeichen stehen. Die Fans des Ligaschlusslichts jedenfalls haben ein besonderes Gespür für spezielle Situationen - und wohl auch für ein Sorgenkind wie den sechsmaligen Nationalspieler. "Vor unseren Anhängern kann man nur den Hut ziehen. Sie sind einzigartig", meinte Frings. Der 40-Jährige ist sich sicher: Die Fans werden auch Großkreutz in ihr blau-weißes Herz schließen.
Großkreutz jedenfalls wird wohl reumütig in Hessen antreten. Zu präsent sind immer noch die Bilder vom 3. März, als er sich unter Tränen vom VfB Stuttgart und der großen Fußball-Bühne verabschiedete. Vorausgegangen war am Faschingsdienstag eine Schlägerei, in der der Familienvater verwickelt war.
Eigentlich wollte Großkreutz nach seinem Abschied von den Schwaben eine längere Pause einlegen und "mit dem Profi-Fußball erst mal nichts mehr zu tun haben". Doch das Angebot der "Resozialisierung" im idyllischen Darmstadt war wohl zu verlockend für den Weltmeister.
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