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Verpatzter Ismaël-Einstand: VfL Wolfsburg läutet nach Niederlage in Darmstadt Abstiegskampf ein

VonSID

Publiziert 22/10/2016 um 21:07 GMT+2 Uhr

Auch mit dem neuen Trainer Valerien Ismaël hat der VfL Wolfsburg seine Krise nicht beendet. Bei Darmstadt 98 unterlagen die Niedersachsen mit 1:3 (0:1). Mario Gomez, der mit seinem ersten Bundesligatreffer seit Mai 2013 den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 erzielte, läutet bereits den Abstiegskampf ein.

enttäuschte Wolfsburger nach der Niederlage in Darmstadt

Fotocredit: Imago

Mit hängendem Kopf flüchtete Valerien Ismael nach seinem gründlich verpatzten Einstand unter "Absteiger"-Sprechchören in die Kabine. Wohlwissend, dass sein Intermezzo als Übergangstrainer beim VfL Wolfsburg ein kurzes werden könnte. Geschäftsführer Klaus Allofs jedenfalls erhöhte nach der 1:3 (0:1)-Pleite bei Darmstadt 98 den Druck. "Wenn die Situation tendenziell nicht besser wird, dann böte sich eine neue Lösung an", sagte der von der "Wölfe"-Krise sichtlich betroffene Allofs.

Ismaël im Pokal auf der Bank

Zeitlich wollte der Ex-Nationalspieler das Ultimatum für den Nachfolger des entlassenen Coaches Dieter Hecking nicht eingrenzen. "Valerien leistet sehr gute Arbeit. Aber es wäre fahrlässig, wenn wir uns nicht zumindest die Option offen halten würden, den Markt zu überprüfen", meinte Allofs, der bestätigte, dass Ismaël am Mittwoch im Pokalspiel beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim noch auf der VfL-Bank sitzen wird.
Dem ehemaligen Verteidiger Ismaël war trotzdem bewusst, was die Stunde geschlagen hatte. "Das Ergebnis ist immer das Wichtigste. Das bringt jetzt noch mehr Unruhe rein, unsere Lage hat sich nicht verbessert", klagte der 41-Jährige.
Ismaël, der fast die gesamten 90 Minuten stehend und schwarz gekleidet in seiner Coaching-Zone verbrachte, denkt ohnehin nur "von Spiel zu Spiel". Der Deutsch-Franzose klang aber ein wenig desillusioniert, als er mit Blick auf die Abwehrpatzer vor den Gegentoren von Laszlo Kleinheisler (68.) und Sandro Sirigu (76.) betonte:
Fehler kann man nicht abtrainieren.

Gomez: "Wir sind im Abstiegskampf"

Die Alarmstimmung in Reihen des Pokalsiegers von 2015 dürfte Ismaël nicht in die Karten spielen. "Wir sind im Abstiegskampf", sagte der frustrierte Mario Gomez. Immerhin erzielte der Nationalspieler durch seinen ersten Treffer überhaupt im VfL-Dress, es war das 1000. Bundesligator der Wolfsburger, das zwischenzeitliche 1:1 (60.).
Doch zu diesem Zeitpunkt waren die seit acht Wochen sieglosen "Wölfe" (sechs Punkte aus acht Spielen) längst in Unterzahl. Abwehrchef Jeffrey Bruma hatte in der 23. Minute nach einer Notbremse Rot gesehen. "Das war entscheidend. Danach konnte man den ersten Plan in die Tonne kloppen", sagte Ismaël, der Nationalspieler Julian Draxler zu Beginn ins zentrale Mittelfeld beordert hatte.
Dass aus dem Freistoß nach dem Platzverweis auch noch die Führung der Hessen durch Änis Ben-Hatira (25.) resultierte, passte irgendwie ins Bild einer verunsicherten Mannschaft. "Jeder Fehler von uns wird derzeit bestraft. Das ist eine brutal schwere Phase für uns", sagte Verteidiger Marcel Schäfer und klang alles andere als optimistisch:
Es ist bitter. Wir werden viel dafür tun müssen, um aus der Situation rauszukommen.

"Abstiegskampf bedeutet Kampf"

Kampfgeist war der formschwachen Werkself zwar nicht abzusprechen. Doch Allofs klang wie ein enttäuschter Lehrer, der seinen Schülern zumindest Einsatzwillen bescheinigte. Nach dem Motto: Sie waren stets bemüht! "Ich habe positive Dinge gesehen, das ist doch schon etwas", sagte Allofs. Es klang nicht ironisch.
Gomez hatte nicht erst beim Blick auf die Tabelle den Ernst der Lage erkannt. Der Stürmer sprach mahnende Worte: "Abstiegskampf bedeutet Kampf", sagte Gomez,
Darmstadt hat den Kampf angenommen. Sie haben sich mental auf die Situation eingestellt, wir aber noch nicht.
Da konnte anscheinend auch Valerien Ismaël nichts dran ändern.
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