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TSG 1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund: BVB verliert sich in die Champions League - TSG auch dabei

Tim Neuenfeldt

Update 12/05/2018 um 20:51 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat sich durch ein schwaches 1:3 (0:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim am 34. Spieltag der Bundesliga knapp vor Bayer 04 Leverkusen in die Champions League gerettet, Hoffenheim derweil den ersten Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse perfekt gemacht. Andrej Kramaric (26.), Ádám Szalai (63.) und Pavel Kaderabek (73.) trafen für die TSG, Marco Reus (58.) für den BVB.

Adam Szalai (TSG 1899 Hoffenheim vs. Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Peter Stöger überraschte zu Beginn mit der Umstellung auf eine Dreierkette und der Berufung von Marcel Schmelzer in jene. Diese hatte immer wieder große Probleme, mit der neuen Ordnung zurecht zu kommen.
Andrej Kramaric und Adam Szalai fehlte es zunächst an der nötigen Zielstrebigkeit. Doch dann kam der TSG Roman Bürki zu Hilfe. Der Schweizer offenbarte bei einem Rückpass zunächst technische Schwächen, drehte eine Pirouette um sich selbst und schoss den Ball dann genau in die Füße von Kramaric, der sich auf seine Weise bedankte und aus 20 Metern mit rechts links unten zum 1:0 einschoss.
Die größte Chance für die zweikampfschwachen Dortmunder vergab André Schürrle. Der überraschend in der Startelf stehende Weltmeister wurde frei vor Oliver Baumann immer langsamer, um die Kugel dann ganz schwach rechts neben den Pfosten zu setzen (34.).
Im zweiten Spielabschnitt spielte zunächst wieder nur die TSG. Kramaric und Nico Schulz (52.) hatten die Chance, auf 2:0 zu stellen, verpassten es jedoch, für eine Vorentscheidung zu sorgen.
Wie aus dem Nichts tauchte dann Marco Reus nach Vorarbeit von Raphael Guerreiro vor dem Hoffenheimer Gehäuse auf, brachte die Kugel mühsam unter Kontrolle und schob dann umso kaltschnäuziger zum glücklichen 1:1 ein (58.).
Und Hoffenheim? Die Elf von Julian Nagelsmann zeigte sich alles andere als geschockt und schlug direkt zurück. Eine tolle Kombination über Kramaric finalisierte der bärenstarke Szalai mit einem gefühlvollen Heber zum 2:1 (63.)
Pavel Kaderabek war es dann schließlich, der Sinsheim in einen Freudentempel verwandelte und mit dem 3:1 die TSG auf Platz drei und direkt in die Champions League schoss (73.).
Der BVB hatte dem nichts mehr entgegen zu setzen. Da Hannover in der Endphase in Leverkusen zeitgleich die Niederlage in Grenzen hielt, zitterte und stolperte sich Dortmund dank des besseren Torverhältnisses dennoch in die europäische Königsklasse.
Die wohl emotionalste Szene der Partie gab es, als der wahrscheinlich scheidende Peter Stöger Roman Weidenfeller einwechselte und dem Routinier einen Abschied auf dem Spielfeld gönnte.

Die Stimmen:

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim): "Unfassbar, dass wir noch Dritter geworden sind. Ich habe Tränen in den Augen, ein brutaler Moment."
Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Erleichterung ist das richtige Wort. Zufrieden können wir nicht sein. Was wir diese Saison abgeliefert haben, müssen wir kritisch analysieren. Gleichwohl ist am Ende das Ziel Champions League erreicht. Trotzdem muss sich bei uns eine ganze Menge ändern."
Nuri Sahin (Borussia Dortmund): "Es war eine sehr schwere Saison. Ich bin froh, dass wir uns irgendwie über die Ziellinie gerettet haben. Wir hatten ein Jahr, was uns so nicht wieder passieren darf. Wir müssen selbstkritisch sein aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass wir uns für die Champions League qualifiziert haben."
Marco Reus (Borussia Dortmund): "Wir hatten es in der Hand, Platz drei zu sichern. Das war unser Ziel. Jetzt danken wir Hannover, dass sie uns geholfen haben bzw. dass Leverkusen er nicht geschafft hat, mehr Tore zu machen."
Dietmar Hopp (Investor TSG 1899 Hoffenheim): "Das ist das fünfte Wunder von Hoffenheim. Ich bin unglaublich stolz, dass unser relativ kleiner Verein diesen Riesenerfolg errungen hat. Wir haben den dritten Platz belegt, das ist sensationell."

Tweet zum Spiel:

Die Abwehrschwächen, die sich beim BVB durch die gesamte Saison zogen, waren auch heute mehr als sichtbar und einer der Hauptgründe für die Niederlage.

Das fiel auf: Brave Dortmunder ohne Biss

Dem BVB war über die gesamte Spielzeit die Bedeutung des Spieles nicht anzumerken. Ohne letzten Biss spricht auch die Tatsache Bände, dass es in dieser wichtigen Partie kaum ein Foul und keine einzige Gelbe Karte gab.

Die Statistik: 35

In diesem wichtigen Spiel für den BVB gewannen die Gäste in der ersten Halbzeit gerade einmal 35 Prozent und damit gut ein Drittel der geführten Zweikämpfe.
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