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Bundesliga: Borussia Mönchengladbach schlägt Bayer Leverkusen im Derby

Jan Niestegge

Update 26/08/2018 um 11:19 GMT+2 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat einen Traumstart in die Bundesliga-Saison 2018/2019 hingelegt. Die "Fohlen" schlugen im Rheinischen Derby Bayer Leverkusen mit 2:0 (0:0). Jonas Hofmann per Foulelfmeter (55.) und Fabian Johnson nach einer Traumkombination mit Raffael (58.) erzielten im Borussia-Park die Tore. Gladbachs Thorgan Hazard vergab außerdem in der 38. Minute einen Strafstoß.

Jonas Hofmann bei Gladbach - Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Mit Bayer Leverkusen empfingen die "Fohlen" einen absoluten Bayern-Jäger. Viele Experten trauen den Leverkusenern in dieser Spielzeit Großes zu. So auch Dieter Hecking, der vor dem Spiel verlauten ließ: "Die Werkself gehört für mich zu den absoluten Top-Mannschaften dieser Liga." Auf der Gegenseite gab sich Heiko Herrlich voller Respekt vor Borussia Mönchengladbach:
Gladbach ist eine Mannschaft mit Ambitionen - das konnte man überall hören und lesen. Sie haben sich super verstärkt und verbessert.
Machte in Summe zwei ambitionierte Mannschaften, die im direkten Duell um drei wichtige Auftaktpunkte buhlten. Dabei zeigten sich vor allem die Gäste aus Leverkusen in sehr guter Frühform. In einem offensiv ausgerichteten System agierte die "Werkself" sehr variabel, kam aber zumeist über die Flügel gefährlich vor das Tor. Gladbach blieb in der Anfangsphase nur die passive Rolle - tiefes, kompaktes Verteidigen.
In der 17. Minute wurde es das erste Mal so richtig heiß im Strafraum der "Fohlen". Nach feiner Vorarbeit von Kevin Volland köpfte Leon Bailey den Ball am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz an den Querbalken. 16 Minuten später hatte Volland selbst die Führung auf dem Fuß, musste freistehend das Tor erzielen, traf aus acht Metern aber nur den Oberkörper von Verteidiger Louis Jordan Beyer.
Es roch nach Gäste-Führung, doch in der 37. Minute ergab sich für die Borussia die hochkarätige Chance selbst in Front zu gehen. Nach einer Flanke von Oscar Wendt schoss sich Benjamin Henrichs den Ball im Strafraum selbst an die Hand - Elfmeter war die Folge. Thorgan Hazard übernahm die Verantwortung vom Punkt, scheiterte allerdings am glänzend parierenden Ramazan Özcan. So ging es letztlich torlos in die Kabinen.
Der zweite Durchgang behielt aber einiges an Spektakel bereit. In der 55. Minute bekam die Borussia ihren zweiten Elfmeter zugesprochen. Nach einem klaren Foulspiel von Aleksandar Dragovic an Florian Neuhaus zeigte Schiedsrichter Christian Dingert auf den Punkt. Nicht erneut Hazard, sondern Jonas Hofmann trat dieses Mal als Schütze an und verwandelte ins rechte Toreck.
Drei Minuten später klingelte es erneut im Leverkusener Kasten. Die "Fohlen" nutzten ihren guten Start in die zweite Hälfte und krönten diesen mit dem zweiten Treffer binnen drei Minuten. Raffael spielte sich ganz stark durch die Leverkusener Abwehr, spielte im Strafraum den Doppelpass mit Fabian Johnson. Letzterer hatte nach dem zweiten Zuspiel keine Mühe aus sechs Metern zu verwandeln.
Leverkusen rüstete in der Folge offensiv weiter auf, brachte unter anderem Neuzugang Isaac Thelin und damit die Hoffnung, die Partie noch zu drehen. Zwar setzte die "Werkself" die Hausherren zunehmend unter Druck, schaffte es aber nicht mehr das Ergebnis zu drehen.

Die Stimmen:

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir sind froh, dass wir so in die Saison gestartet sind. Wir haben in den ersten 20, 25 Minuten Leverkusen in Ruhe gelassen. Es wurde dann nach 25 Minuten besser. In der zweiten Hälfte haben wir viel Druck gemacht."
Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): "Es ist schön für uns, zu Null in die Saison zu starten, aber noch schöner sind die drei Punkte. Den Sieg haben wir uns verdient. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften etwas abwartend gespielt, die zweite Hälfte war von uns dann sehr gut. Wir haben sehr aggressiv gegen den Ball gearbeitet, wir waren richtig eklig für den Gegner. Wir hatten viele Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte und haben dann mit sehr viel Mut, Power und Kreativität nach vorne gespielt. Von hinten sah das sehr schön aus. Es gilt, jetzt dieses Spiel zu analysieren und dann so weiterzumachen."
Tobias Strobl (Borussia Mönchengladbach): "Es war ein intensives Spiel. Am Anfang hatten wir ein bisschen Glück. Leverkusen hatte zwei hochkarätige Chancen, hat einen Ball an die Latte gesetzt, das andere Mal klären wir den Ball erst auf der Linie. Wir haben aber die 50:50-Zweikämpfe heute für uns entschieden, das hat uns in die Karten gespielt. Am Schluss hätten wir vielleicht noch den einen oder anderen Konter ein bisschen besser ausspielen können. Aber am Ende haben wir das Spiel verdient mit 2:0 gewonnen. Es war der ideale Start für uns in die neue Saison, darüber bin ich glücklich und erleichtert."
Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht unsere Chancen genutzt. Der Elfmeter hat uns ein Stück weit das Genick gebrochen. Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht, auch wenn uns einige erfahrene Spieler gefehlt haben. Diese glasklaren Chancen müssen wir nutzen."
Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen): "Ich glaube, der zweite Elfmeter war noch dümmer als der erste. In der ersten Halbzeit haben wir es noch ganz gut gemacht, sind gut in die Partie gekommen, hatten viele hunderprozentige Torchancen, aber dann gibt es hier so einen dummen Elfmeter. Dann haben wir zu große Räume im Mittelfeld, haben den Gladbachern einfach zu viel Raum für Konter gelassen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Offensiv-Feuerwerk

Dass die "Werkself" über namhafte Offensivkünstler verfügt ist absolut kein Geheimnis. Selten kam es aber dazu, dass Trainer Heiko Herrlich eine Vielzahl seiner Akteure gleichzeitig von der Leine ließ - und das von Beginn an. Gegen Borussia Mönchengladbach starteten fünf Offensivkräfte, hinzu kamen zwei offensiv eingestellte Außenverteidiger. Zu Toren führte diese Personallage zwar (noch) nicht - die Topform ist noch nicht erreicht - die Chancenfülle und -kreierung waren jedoch teilweise eindrucksvoll. Leverkusen verfügt über enorm viel Potenzial und ist ein ernstzunehmender Titelanwärter - vorausgesetzt auch die Defensive pendelt sich ein.
Doch auch die Borussia hat viel Offensivpotenzial im Köcher, zeigte sich zwar phasenweise noch schwach im Kombinationsspiel, insgesamt aber doch extrem gefährlich - vor allem im Umschaltspiel. Raffael, Hofmann und Hazard wussten absolut zu überzeugen. Gelingt es den "Fohlen" sich zeitnah noch besser einzuspielen, gelten auch sie zum Favoritenkreis.

Die Statistik: 40

Mit dem Spiel gegen die Borussia startete die 40. Spielzeit im deutschen Oberhaus für Bayer Leverkusen. Nur zehn Vereine können in der Beletage mehr Jahre verzeichnen, aus der aktuellen 1. Bundesliga sind dies nur Bayern München und Borussia Dortmund. Ein guter Einstieg in die 40. Spielzeit sieht allerdings anders aus.
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