Eintracht Frankfurt gegen TSG 1899 Hoffenheim: Goncalo Paciência schockt Hoffenheim

Eintracht Frankfurt schlägt 1899 Hoffenheim in letzter Minute mit 3:2 (1:1). Ante Rebic hatte die Hausherren in Führung gebracht (20.), Joelinton glich noch vor der Pause aus (43.). Nach dem Seitenwechsel brachte Ishak Belfodil die Gäste zunächst in Führung (60.), doch Sébastien Haller (89.) und Goncalo Paciência (90.+6) drehten das Spiel in den Schlussminuten zu Gunsten der Eintracht.

Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Anfangsphase gehörte den Gästen. Hoffenheim agierte von Beginn an zielstrebig und war komplett auf Offensivfußball gepolt. Gegen die gefürchtete Sturmreihe um Sébastien Haller und Ante Rebic wollte sich Julian Nagelsmann mit seinem Team erst gar nicht hinten rein stellen, auch wenn Toptorschütze Luka Jovic zu Beginn auf der Bank Platz nahm.
Nach ersten vielversprechenden Angriffen der Kraichgauer waren es dann aber trotzdem die Gäste, die den frühen Rückstand zu verarbeiten hatten. Filip Kostic schoss einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position unbeabsichtigt an den Kopf von Rebic, von wo der Ball ins untere rechte Toreck prallte (20.). Der Treffer wurde Kostic zugeschrieben.
In der Folge entwickelte sich ein spektakulärer Schlagabtausch ohne viel Mittelfeldgeplänkel. Beide Mannschaften tauchten fast im Minutentakt vor dem gegnerischen Kasten auf, hatten jedoch kein Glück mit dem letzten Pass.
Kurz vor der Pause gelang Hoffenheim dann doch noch der Ausgleich. Joelinton grätschte einen Ball aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem Ádám Szalai eine Hereingabe von Joshua Brenet sehenswert mit der Hacke verlängert hatte (43.).
Nach dem Seitenwechsel ließen es beide Teams zunächst etwas ruhiger angehen und konzentrierten sich darauf, in der Defensive sicher zu stehen. Bis zur 60. Minute, als Kasim Adams’ Geistesblitz die Hoffenheimer Führung möglich machte. Aus dem rechten Halbfeld schlug der Abwehrspieler einen hohen, punktgenauen Diagonalball auf den linken Flügel zu Ishak Belfodil. Der ehemalige Bremer zog in den Strafraum ein, ließ dabei zwei Gegenspieler stehen und erzielte aus 13 Metern halblinker Position die Führung für die TSG.
Nur fünf Minuten später musste der Vorlagengeber mit Gelb-Rot vom Platz, weil er Haller, der ansonsten wohl frei durchgewesen wäre, unsanft von den Beinen holte.
Mit einem Mann mehr drückte Frankfurt auf die Führung, wurde aber selten zwingend. Erst in der 89. Minute gelang Haller mit einem wuchtigen Kopfball ins rechte Toreck nach Flanke von Mijat Gacinovic der verdiente Ausgleich.
In der Nachspielzeit wurde die Eintracht dann von den eigenen Zuschauern immer weiter nach vorne gepeitscht und das zahlte sich aus. Der eingewechselte Goncalo Paciência köpfte in der sechsten Minute der Nachspielzeit eine Flanke Hallers aus kurzer Distanz in die Maschen und verwandelte die Commerzbank-Arena so in ein Tollhaus.

Die Stimmen:

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel, es ging rauf und runter. Wir hatten schon vor der Pause den Faden verloren. Der Knackpunkt des Spiels war der Platzverweis. Es war ein absolut wichtiger Sieg in dieser Phase."
Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Die beiden späten Gegentore tun sehr weh. Wer solche Spiele noch gewinnt, der landet am Ende auch weit oben. Unsere Führung war verdient, nach der Gelb-Roten Karte war aber viel Druck da. Leider haben wir es nicht über die Zeit gebracht."
Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): "Das ist ein Hexenkessel hier. Aktuell fühlt sich alles noch lauter an, noch emotionaler. Die Fans haben uns zu diesem Sieg getrieben und die Jungs haben Gas gegeben, bis sie nicht mehr konnten.“
Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Die Fans haben uns nach vorne und zum Sieg gepeitscht. Woche für Woche, alle drei Tage, das nächste Highlight wartet schon am Donnerstag. Unfassbar, was die Fans leisten. Wir versuchen, es zurückzugeben."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Unermüdlicher Kostic

Bei Eintracht Frankfurt redet die komplette Saison alles von Ante Rebic, Luka Jovic und Sébastien Haller. Doch auch die Leistungen von Filip Kostic, der entweder als linker Verteidiger oder Mittelfeldspieler aufläuft, beeindrucken. Gegen die Hoffenheimer war er der beste Mann auf dem Platz, erzielte das 1:0 selbst, schoss weitere vier Mal auf das Tor und war läuferisch über jeden Zweifel erhaben. Auch in Minute 96 zog der Serbe noch Sprints an und bewies damit, dass er sich auf einem herausragenden Fitnesslevel befindet. In dieser Form ein absoluter "Unterschiedspieler".

Die Statistik: 96

Goncalo Paciência traf für die Frankfurter in der 96. Minute. Es war das späteste Bundesliga-Tor seit Beginn der detaillierten Datenerfassung im Jahr 2004.
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