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VfB Stuttgart stoppt Werder Bremens Höhenflug trotz Blackout von Ron-Robert Zieler

Tobias Forstner

Update 29/09/2018 um 22:55 GMT+2 Uhr

VfB Stuttgart stoppt Werder Bremens Höhenflug: Trotz einem Blackout von Ron-Robert Zieler kassiert der SVW seine erste Niederlage in dieser Bundesliga-Saison. Torschützen der ersten VfB-Heimtreffer waren der Grieche Anastasios Donis (19.) auf Vorlage von Daniel Didavi und der eingewechselte Gonzalo Castro (75.) - dazwischen sorgte Torwart Zieler mit kuriosem Eigentor (68.) für den Ausgleich.

Ron-Robert Zieler vom VfB Stuttgart

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Gäste begannen forsch und kamen in der Anfangsphase durch Yuya Osako zweimal gefährlich zum Abschluss. Beide Male fehlte es jedoch etwas an Präzision.
Stuttgart ging mit der ersten guten Torchance in Führung: Davy Klaasen verlor den Ball am eigenen Strafraum. Daniel Didavi spielte aus der Stuttgarter Hälfte gegen aufgerückte Bremer einen wunderbaren Pass in die Schnittstelle. Anastasios Donis entwischte Miloš Veljković und ließ den herauseilenden Jiri Pavlenka aussteigen. Anschließend schob er zum 1:0 ins leere Tor (19.).
Die Bremer waren auch nach dem Gegentreffer aktiver. Veljković musste in der 36. Minute mit Gelb-Rot vom Platz, doch auch die Unterzahl hinderte Werder nicht daran, zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor zu spielen. Es war eine schmeichelhafte Halbzeitführung der Schwaben.
Die Werderaner waren auch nach dem Seitenwechsel spielbestimmend und erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Zweimal scheiterten sie am Pfosten (Maximilian Eggestein und Claudio Pizarro). Stuttgart hatte trotz der numerischen Überlegenheit weiterhin große Probleme, die geradlinig nach vorne spielenden Nordlichter vom eigenen Kasten fernzuhalten.
In der 68. Minute beförderte Borna Sosa einen Einwurf von links nach hinten zu seinem Keeper. Ron-Robert Zieler berührte den Ball leicht, konnte ihn aber nicht kontrollieren, sodass dieser zum 1:1 ins kurze Eck rollte. Stuttgarts Schlussmann richtete einen seiner Schienbeinschoner zurecht und war überrascht, dass er gefordert wurde. Hätte Zieler den Ball nicht berührt - und er wäre trotzdem im Tor gelandet - hätte der Treffer nicht gezählt.
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Ron-Robert Zieler, VfB Stuttgart

Fotocredit: Imago

Nach dem kuriosen Ausgleichstreffer brauchten die Schwaben nur sieben Minuten, um den hauchdünnen Ein-Tores-Vorsprung wiederherzustellen: Benjamin Pavard schlug aus der eigenen Hälfte weit nach vorne, wo Didavi Mario Gómez bediente. Dieser legte nach rechts zu Gonzalo Castro, der in den Strafraum eindrang und zum 2:1 ins lange Eck schoss.
In der Schlussphase warfen die Bremer alles nach vorne, wodurch sich viele Räume für den VfB boten, der jedoch einige Großchancen vergab.
Am sechsten Spieltag war es soweit: Der VfB Stuttgart fuhr nach zwei Niederlagen und drei Unentschieden den ersten Dreier der Saison ein. Bremen hingegen rutschte aufgrund der Niederlage aus den Top vier.

Die Stimmen:

Tayfun Korkut (Trainer VfB Stuttgart): "Die Vorzeichen waren für uns nicht einfach - auch weil wir auf eine Mannschaft getroffen sind, die man zurzeit mit den Bayern zur besten der Bundesliga zählen kann. Überzahl befreit nicht immer. Wichtig ist, dass wir nach diesem Tor zurückgekommen sind. Wir haben weiter nach vorne gespielt mit dem Risiko, das Spiel auch zu verlieren, aber dieses Risiko mussten und wollten wir gehen. Man muss mutig sein und daran glauben, dass gute Dinge passieren auf dem Platz. In meinem Kopf war kein Unentschieden. Nach so einem Gegentor nochmal zurückzukommen, da muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Das war eine starke Willensleistung. Nach diesem Rückschlag haben wir Mut bewiesen. Dass wir weiter ins Risiko gegangen sind, wurde heute belohnt."
Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir haben über 90 Minuten eine überragende Abwehrleistung gebracht, wir haben das Spiel dominiert. Es war eine unglückliche und aus meiner Sicht auch unverdiente Niederlage. Es ist beeindruckend, was meine Mannschaft gemacht hat, auch vom Mentalen her. Ich bin wirklich richtig stolz auf die Jungs."
Michael Reschke (Sport-Vorstand VfB Stuttgart): "Zunächst mal: Riesenkompliment an unsere Mannschaft, aber auch ein Riesenkompliment an die Bremer Mannschaft. Es war ein fantastisches Spiel für die Zuschauer."
Ron-Robert Zieler (VfB Stuttgart) über die Fehlerzuordnung beim Treffer zum 1:1: "Das ist mir scheißegal, weil, das klären wir das Ding - das klären wir intern. Und das ist wieder typisch, dass man das reduziert auf die eine Szene. Ich war sehr überrascht und habe das im Prinzip gar nicht so richtig mitbekommen."
Max Kruse (SV Werder Bremen): "Ich habe uns selten spielerisch und kämpferisch so stark gesehen. Wir haben das Spiel über weite Strecken dominiert, aber müssen uns vorwerfen lassen, die Chancen nicht gemacht zu haben."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Tränen nach dem Schlusspfiff

Stuttgarts Nicolás González wurde in der 74. Minute eingewechselt und vergab einige hochkarätige Torchancen. Als das Spiel zu Ende war, wurde der 20-jährige Neuzugang noch auf dem Rasen unter anderem von VfB-Sport-Vorstand Reschke sowie Offensivpartner Gómez getröstet.

Die Statistik: 176

Eigentlich ist der VfB einer der Lieblingsgegner des SVW...
Diesmal setzten die Bremer einen weiteren drauf - aber nahmen keine Punkte mit.
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