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Max Kruse führt Union Berlin zum Sieg in Hoffenheim

Raman Rooprail

Update 03/11/2020 um 09:21 GMT+1 Uhr

Der 1. FC Union Berlin hat im Montagsspiel des 6. Spieltags der Bundesliga überraschend mit 3:1 (0:0) bei Europacup-Aspirant TSG 1899 Hoffenheim gewonnen. Max Kruse (60./Foulelfmeter) traf zur Führung und bereitete die Treffer der eingewechselten Joel Pohjanpalo (85.) und Cedric Teuchert (90.+4) vor. Munas Dabbur hatte für die 32 Minuten in Unterzahl agierende TSG zum 1:1 getroffen (80.).

TSG Hoffenheim gegen Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Altstar Max Kruse hat dafür gesorgt, dass die Europa-Experten der TSG Hoffenheim ihre PS in der Fußball-Bundesliga einfach nicht auf den Boden bringen. Die international erfolgreichen Kraichgauer unterlagen Union Berlin und warten seit dem September-Sieg über die Bayern auf einen Dreier.
Die Hauptstädter haben nun seit fünf Spielen nicht verloren. Durch den Sieg überholte Union die TSG, die nach dem Platzverweis gegen Robert Skov (58.) über eine halbe Stunde in Unterzahl agieren musste. Die Berliner kletterten in die obere Tabellenhälfte, die TSG liegt auf dem zwölften Platz.
Den bisher letzten Sieg haben die Hoffenheimer vor fünf Wochen ausgerechnet gegen Triple-Gewinner Bayern München (4:1) geholt, seitdem gab es nur einen Punkt aus vier Begegnungen.
Ganz anders sieht die internationale Bilanz aus. Nach zwei Siegen zum Start der Europa League kann die TSG bei einem weiteren Erfolg am Donnerstag gegen Slovan Liberec für die Zwischenrunde planen.

So lief das Spiel:

Union hatte nach einer trägen Anfangsphase die erste Chance des Spiels: Nach einer abgefangenen Flanke machte Andreas Luthe das Spiel schnell – über zwei Stationen tauchte plötzlich Taiwo Awoniyi (10.) frei vor Oliver Baumann auf, schlenzte das Leder allerdings in Rücklage über das Tor.
Hoffenheim brauchte 15 Minuten, kam dann aber deutlich besser in die Begegnung. Nach einem Ballverlust von Robin Knoche tauchte Munas Dabbur frei vor Luthe auf, doch den Abschluss des Israeli konnte Knoche vor der Linie retten und machte so einen Patzer wieder gut.
Nach gut 20 Minuten musste das Netz allerdings auf der anderen Seite zappeln: Awoniyi kam nach einer Kopfballverlängerung von Christian Gentner aus zwei Metern frei zum Abschluss, lenkte den Ball mit seinem ausgestreckten rechten Fuß jedoch über das leere Tor.
Kurz vor der Pause wurde es nochmal auf beiden Seiten turbulent. Erst hatte Sebastian Griesbeck (40.) nach einer Flanke von Max Kruse die Chance per Kopf seine Mannschaft in Führung zu bringen, ehe Dabbur nach einer Hereingabe von Skov das 1:0 auf der anderen Seite auf dem Kopf hatte. Baumann und Luthe gingen jedoch jeweils mit starken Reflexen als Sieger aus den Duellen.
In den zweiten 45 Minuten agierte Hoffenheim zunächst zu passiv und wurde letztlich dafür bestraft: Skov (60.) foulte bei einem Konter als letzter Mann Griesbeck im Strafraum, ohne dabei den Ball spielen zu wollen. Folgerichtig zeigte Schiedsrichter Robert Hartmann nicht nur auf den Punkt, sondern verwies Skov auch vom Platz. Kruse verwandelte den Strafstoß sicher zur Berliner Führung.
Hoffenheim tat sich in Unterzahl schwer, Union gab sich mit der Führung zufrieden. Kruse (74.) hatte bei einem Konter eine Schusschance aus spitzem Winkel, die Baumann allerdings sicher abwehrte. Nichtsdestotrotz agierte Union in dieser Phase zu passiv und wurde von der TSG bestraft: Dabbur (80.) hämmerte nach Vorarbeit des eingewechselten Sargis Adamyan den Ball zum Ausgleich unter die Latte.
Das 1:1 währte allerdings nicht lange. Marvin Friedrich öffnete das Spiel mit einem Pass durch die Hoffenheimer Schnittstelle und fand Kruse im Strafraum, der die Kugel quer auf den freistehenden Pohjanpalo legte. Der Finne traf aus kurzer Distanz Baumann (84.), von dessen Bein kullerte das Leder ins Tor zur erneuten Berliner Führung.
In der Nachspielzeit warf Hoffenheim alles nach vorne und fing sich nach einem Konter über Kruse das dritte Gegentor durch Cedric Teuchert (90.+4), der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste.
Damit bleibt Hoffenheim auch im vierten Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg, Union dagegen ist seit dem ersten Spieltag ungeschlagen und steht mit neun Punkten auf dem siebten Tabellenplatz.

Stimmen des Spiels:

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "In der ersten Halbzeit sind wir gut reingekommen, wir hatten die ein oder andere gute Chance. Aber wir sind nicht in Führung gegangen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hat die Energie gefehlt. Da waren wir zu fahrig."
Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Kompliment an die Jungs. Die Mannschaft hat über 90 Minuten viel aufgewendet und sich am Schluss für die tolle Leistung belohnt. Es war ein sehr guter Auftritt."
Max Kruse (Union Berlin): "Wir sind natürlich froh, dass wir gewonnen haben. Wir kennen die Stärken von Hoffenheim, nichtsdestotrotz haben sie auch am Donnerstag noch in Europa gespielt. Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt, haben aber auch Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten. Die Rote Karte und der Elfmeter kam uns natürlich sehr entgegen."
Sebastian Griesbeck (Union Berlin): "Hoffenheim ist eine spielstarke Mannschaft, das war anstrengend für uns, aber es hat glücklicherweise zum Sieg gereicht. Die Ruhe, die ein Max Kruse für uns bringt, ist natürlich vorteilhaft. Der Elfmeter war berechtigt, auch wenn die Doppelbestrafung natürlich etwas hart für Hoffenheim ist."
Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim): "Die Enttäuschung ist natürich riesig. In der ersten Halbzeit verpassen wir die Führung und in den zweiten 45 Minuten sind wir zu Beginn einfach zu passiv. Den Elfmeter kann man schon geben, aber die Rote Karte ist meiner Meinung nach zu hart. Es war ein gutes Bundesligaspiel, der einzige der kein Bundesliganiveau heute hatte, war der Schiedsrichter. Insgesamt sind wir nach einem guten Spiel von uns traurig, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat."

Das fiel auf: Hoffenheimer Passivität in der zweiten Halbzeit

Beide Mannschaften agierten in den ersten 45 Minuten mit offenem Visier, was sich in der zweiten Halbzeit schlagartig änderte. Plötzlich spielte nur noch Union, die TSG agierte viel zu passiv und geriet folgerichtig in Rückstand. Dass sie dabei zusätzlich in Unterzahl agieren mussten, machte es für Hoffenheim noch schwieriger. Letztlich entschied der schwache Auftritt in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit das Spiel.

Der Tweet des Spiels:

Die Statistik: 23

Der eingewechselte Robert Skov erlebte einen kurzen Nachmittag. Nachdem er für den verletzten Stefan Posch ins Spiel kam, musste er nur 23 Minuten später wegen des verschuldeten Elfmeters vom Platz gehen.

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